Seite 29 - Gemeindezeitungen

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Virgen
Aktiv
Virger Lebensbilder
I
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sowie die Akquirierung von Kun-
den.
VirgenAktiv:
Welche von diesen Auf-
gaben ist für dich die spannendste/he-
rausforderndste?
Spannend ist jeder Arbeitstag, da man
täglich mit unterschiedlichen Men-
schen in (meist telefonischen) Kontakt
kommt, und man nie weiß, für wen ge-
rade heute eine Wetterprognose wichtig
sein wird. Im Winter telefonieren wir
zum Beispiel täglich mit dem Tiroler
Lawinenwarndienst, mit Seilbahnbetrei-
bern oder mit Pistenchefs, die die täg-
liche Präparierung der Schipisten koor-
dinieren. Im Sommer wird zum Beispiel
die Landwirtschaft mit all ihren Be-
reichen täglich mit Wetterinfos versorgt
und da telefonieren wir dann mit Bauern
vom Montafon übers Außerfern bis
Innervillgraten zum Beispiel; das ist
spannend und zugleich eine sprachliche
Aufgabenstellung. Wirklich herausfor-
dernd für mich sind Prognosen von
Wettersituationen, die Unheil über
Mensch und Tier bringen können,
oder – im schlimmsten Fall – dann auch
eintreffen. Vor einer außergewöhnlichen
Wettersituation sind noch viele Details
der Wetterauswirkungen offen, man
spricht also von Wahrscheinlichkeiten.
In so angespannten Fällen außerhalb des
Alltags sind vollste Konzentration und –
trotz Hektik oder sogar Chaos – vor
allem die nötige Ruhe oder Umsichtig-
keit sehr sehr wichtig. Das irgendwie zu
vereinbaren ist für mich Herausforde-
rung und Spannung zugleich.
VirgenAktiv:
Wie stellst du dir deine
Zukunft vor?
Die Arbeit bei der ZAMG Innsbruck ist
für mich sehr erfüllend, das Betriebs-
klima angenehm und so gehe ich täglich
gerne zur Arbeit. Solange das so ist und
vor allem es die Gesundheit erlaubt,
werde ich wohl in Innsbruck zusammen
mit meiner Freundin Stefanie bleiben.
Ich bin für das wirklich breit gefächerte
Arbeitsumfeld bei der ZAMG sehr
dankbar und wünsche mir noch viele
weitere Jahre bei dieser Arbeit, wo das
Lernen nie aufhört.
VirgenAktiv:
Du lebst jetzt doch schon
seit einiger Zeit in Innsbruck, welchen
Bezug hast du noch zu Virgen?
Tatsächlich bin ich schon seit 1997, also
17 Jahre, in Innsbruck. Wegen der stetig
wachsenden Familie bei uns zuhause,
dem Bauernhof und der Alm ist ein
ständiger Kontakt mit „Dahoame“ für
mich selbstverständlich. Bei der Berg-
rettung Virgen bin ich immer noch Mit-
glied, obwohl ich mir bewusst bin, dass
meine Mitgliedschaft im Vereinsleben
mittlerweile mehr durch Abwesenheit
glänzt. Ich würde mir natürlich mehr
Zeit für das Vereinsleben wünschen.
Nichtsdestotrotz bin ich mit vielen
Kameraden der Bergrettung öfters tele-
fonisch in Verbindung, wenn es um die
Wetteraspekte der Tourenplanung geht.
Natürlich kann ich mich dabei auch
über das interne und externe Gemeinde-
leben von Virgen erkundigen. Die „Fa-
wolgatour“ nach Peru in Südamerika
letztes Jahr mit sieben Virger Kollegen
hat den Heimatbezug mehr als verdeut-
licht und bestärkt. Durch mein Auf-
wachsen in Virgen und all die positiven
Erlebnisse zuhause werden für mich spe-
zielle Virger Orte wie Obermauern, das
Nilltal, die Schmiedleralm, der Eich-
ham, die Bonn-Matreier Hütte etc.
immer ein Teil meines Lebens bleiben.
Alois, Thomas, Franz-Martin und Josef Lang, Simonysee, Alpenvereinsgletschermessun-
gen 2013.
Leopold und Josef Lang, Olperergipfel im April 2013, Tuxer Alpen.