Seite 54 - Gemeindezeitungen

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FODN - 56/01/2014
KINDER, JUGEND & FAMILIE
Von Erika Rogl
L
iebe Michaela, herzlichen Dank
für deine Bereitschaft, uns etwas
über die Volksschule Kals am
Großglockner zu erzählen.
Nach den ersten Monaten als neue
Schulleiterin und mit neuem Team
– wie geht es euch?
Wir wurden sehr herzlich aufgenom-
men seitens der Eltern, der Gemeinde
und der Kollegen. Sehr wertvoll finden
wir die gute Zusammenarbeit zwischen
Eltern, Schule und Gemeinde. Auch der
Austausch mit den Kollegen der Neuen
Mittelschule hat von Anfang an sehr gut
funktioniert.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um
mich auf diesem Weg bei der Gemein-
de, der Raiffeisenbank Kals/Matrei
und dem Unternehmen „Glocknertaxi“
herzlich für ihre Unterstützung zu be-
danken.
Was ist euch in eurer Arbeit
wichtig?
Wichtig ist uns, den Kindern eine ange-
nehme Lernatmosphäre zu bieten, sie
möglichst individuell zu fördern und zu
fordern. Gemeinsam mit Eltern, Schule
und Gemeinde wollen wir dies errei-
chen.
Weiters ist es für uns von großer Be-
deutung aktiv am Gemeindeleben
teilzunehmen und mit Vereinen zu-
sammenzuarbeiten. So haben wir die
Kindermette mitgestaltet, einen Wald-
besuch gemeinsammit den Jägern erlebt,
haben auch am gewohnten Faschings-
umzug teilgenommen, ein Schirennen
im Großglocknerresort durchgeführt
und planen mit den Ortsbäuerinnen die
Gestaltung der Muttertagsfeier.
Was soll ein Kind können,
wenn es euch verlässt?
Neben den Lernzielen des vorgeschrie-
benen Lehrplans sollen die Kinder
selbstbewusst und in ihrer Persönlich-
keit gestärkt mit vielen sozialen Kom-
petenzen ins weitere Leben starten.
Gibt es für dich Problemkinder
- nehmen diese deiner Meinung
nach zu?
Mit dem Wort Problemkinder kann ich
mich nicht anfreunden. Natürlich gibt
es in der heutigen Zeit negative Einflüs-
se seitens der Medien und der zuneh-
menden Schnelllebigkeit. Jedes Kind
ist einzigartig und hat seine eigenen
Stärken und Fähigkeiten. Wichtig ist
es, die Kinder nach ihren Bedürfnissen
zu fördern und auf sie einzugehen. Die
Zusammenarbeit mit den Eltern ist auch
hier im Sinne einer guten Schulpartner-
schaft von großer Bedeutung.
Kals ist eine Schule mit wenigen
Kindern. Das hat zur Folge das
Kinder zweier Schulstufen im glei-
chen Raum unterrichtet werden.
Ist dies ein Vor- oder ein Nachteil?
Die Vorteile liegen in der Förderung der
sozialen Kompetenzen. Die Großen hel-
fen den Kleinen. Sie lernen viel vonei-
nander. Es herrscht ein eher familiäres
Klima durch die geringe Anzahl von
Lehrern und Kindern. Außerdem ist der
Austausch unter Kollegen viel intensi-
ver. Nachteile ergeben sich manchmal
durch die relativ große Schülerzahl in
den Klassen mit Abteilungsunterricht.
Die Leistungen heutiger Kin-
der werden in den Medien oft
als unzureichend bezeichnet. In
einigen Studien schneiden wir
schlecht ab - findest du das auch?
Nein, in keiner Weise. Die Kinder müs-
sen immer mehr leisten. Es wird immer
mehr von ihnen erwartet. Die kreativen
Fächer werden regelmäßig gekürzt und
wir müssen in den Hauptfächern immer
mehr Lehrstoff unterbringen. Es gibt so
wie früher auch heute Lern- und Kon-
zentrationsschwierigkeiten, für die uns
erfreulicherweise
Beratungslehrerin-
nen, Schulpsychologen und spezielle
Fördermaßnahmen zur Verfügung ste-
hen. Die Zusammenarbeit mit dem El-
ternhaus ist nach wie vor ein wichtiger
Baustein.
Volksschule Kals am Großglockner
Wir stellen uns vor!
Schulleiterin Michaela Troger