Seite 23 - Gemeindezeitungen

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FODN - 56/01/2014
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reme Zeit für die Menschen. Aber die
Trockenzeit ist schlimmer. Da wird die
Landschaft traurig." Auch die anderen
Eindrücke blieben ihr in Erinnerung.
"Wir fuhren zuerst mit einem Jeep in die
Hauptstadt La Paz. Auf der Fahrt dort-
hin war mit Ausnahme einiger Lamas
nichts zu sehen", erinnert sich Pallhuber.
Von La Paz ging es mit dem Flugzeug
weiter nach Santa Cruz. "Unter uns
breitete sich der gigantische Urwald aus.
Heute ist dieser bei weitem nicht mehr
so üppig, da er ständig gerodet wird.
Ich mag die Palmenwälder unheimlich
gerne. Die in Kals wachsenden Fichten
und Lärchen habe ich schon vergessen",
zuckt sie lachend mit den Schultern.
Doch dann hält sie inne und sagt: "Au-
ßer zu Weihnachten. Da fehlt uns was.
Aber zu diesem Zweck haben wir uns
einen Plastik-Fichtenbaum organisiert."
Von Bolivien kann die Ordensfrau viel
erzählen, das ihr anfangs auch neben der
Sprache spanisch vorkam. "Mein Dorf
Aszension liegt 300 km nördlich von
Santa Cruz. Bei meiner Ankunft gab es
keine Straße in dieses Gebiet. Zweimal
in der Woche kam bei gutem Wetter ein
Flugzeug vorbei und versorgte uns mit
dem Notwendigsten."
Ihr Krankenzimmer war zu Beginn
ein kleiner Raum im Pfarrhaus. Erst
später erbaute man das Krankenhaus.
Der erste Arzt kam drei Jahre danach.
Doch immer noch fehlte es an allen
Ecken und Enden. "Wir mussten erst in
80 Meter Tiefe nach Wasser bohren, um
das Dorf damit versorgen zu können",
erklärt Pallhuber. "Da hat uns Bruder
in Not sehr unterstützt." Und wohnten
anfänglich nur mehrere hundert Gua-
rayos-Indianer in Aszension, so stieg
die Zahl mit der Stromversorgung und
dem Bau der Asphaltstraße auf mittler-
weile 12.000 Einwohner an. "Viele Leu-
te aus dem Hochland zogen wegen der
Infrastruktur in unser Dorf", freut sich
die Ordensfrau. "Mittlerweile haben
wir fünf Ärzte in unserem Kranken-
haus. Sogar Schulen mit Maturaniveau
gibt es bei uns. Was für viele Indianer
Berufe als Lehrer oder Schwestern und
Pflegepersonal ermöglicht." Hauptsäch-
lich leben die Einheimischen aber noch
von der Landwirtschaft. "Die Arbeit ist
dort rar, und so bauen die Menschen
Mais, Reis und Ananas an, um nicht zu
verhungern."
Einer Spezialität kann Schwester
Leticia nichts abgewinnen. "Also eine
Anaconda würde ich nicht essen. Ich bin
Von Gemeinde Kals
D
iesmal konnte auch die eher sel-
tene Diamantene Hochzeit von
Anna und Thomas Oberhauser
gefeiert werden. Gemeinsam mit den
beiden „Goldenen“ Katharina und
Alois Holzer sowie Margaretha und
Peter Putzhuber aus Unterpeischlach
lud Bgm. Klaus Unterweger in den
Gasthof Glocknerblick nach Arnig ein.
Bei dieser Gelegenheit erinnerte
sich Bezirkshauptfrau Stv. Karl Lamp
sich an seine beschaulichen Kinder-
und Jugendsommer in Kienburg, die
ihn des Öfteren auch nach Unterpei-
schlach brachten und die eine oder an-
dere Episode wurde ausgetauscht.
Bgm. Klaus Unterweger, Thomas u. Anna Oberhauser, Margaretha u.Peter Putzhuber,
Katharina u. Alois Holzer sowie BH-Stv. Dr. Karl Lamp
Mit viel Charme überreichte am 10. Jänner 2014 Dr. Karl Lamp von
der Bezirkshauptmannschaft Lienz die Ehrengaben des Landes Tirol.
Kalser Jubelpaare
ohnehin sehr "fleischheikel" und wenn
ich sehe, wie sie so eine riesige Würge-
schlange aufschneiden und dann zube-
reiten und essen ... " Wonach schmeckt
so eine Würgeschlange? „ Wie Fisch",
lacht Schwester Leticia.
"Durch unsere Hilfe konnten wir die
Kindersterblichkeit bremsen", erklärt
Pallhuber. Ermöglicht wurde dies durch
den Südtiroler Arzt Dr. Josef Sullmann,
der in Aszension ein Kinderspital einge-
richtet hatte.
Heimweh hingegen verspürte sie nie.
"Die Welt ist so schön", strahlt sie. "In
Bolivien gibt es La Paz, Santa Cruz oder
den Titicacasee. Natürlich ist der Groß-
glockner auch schön, aber doch nicht
nur."
MENSCHEN IN KALS