Seite 29 - Gemeindezeitungen

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LLGEMEIN
Vorbeter in der Kirche oder bei Beerdigungen bekannt war. Die
Mithilfe bei der Renovierung der St. Nikolauskirche und beim
Helenenkirchl sowie die Mitarbeit im Renovierungsausschuss
waren für ihn eine Selbstverständlichkeit.
Auch verschiedene andere Investitionen, wie der Ankauf des
ersten Gemeindetraktors sowie des ersten Feuerwehrautos, den
legendären Opel Blitz, wurden in dieser Zeit getätigt. Diese
Fahrzeuge waren wohl der Stolz der gesamten Gemeinde.
Eine lebendige und funktionierende Dorfgemeinschaft war
unserem Atbürgermeister wichtig. So unterstützte er tatkräftig
die bestehenden Vereine und half bei der Gründung der Union
Thurn mit.
Peter war ein äußerst geselligerMensch der bei keinemFest fehlen
konnte. Zu gut erinnern sich viele von uns, wie er bei einem Seidl
mit seinen Kollegen eine Null nach der anderen ausgespielt hat.
Diese und zahlreiche andere Begebenheiten werden vielen von
uns in Erinnerung bleiben.
Lieber Peter! Für alles, was du zeitlebens für die Gemeinde und
viele Freunde und Bekannte Gutes getan hast, danken wir dir
nochmals aufrichtig und von Herzen und sagen ein schlichtes,
inniges Vergelt`s Gott.
Den Angehörigen und allen die um Peter trauern wünschen wir
viel Kraft und Gottes Segen in dieser schweren Zeit.
Peter ruhe in Gottes Frieden.
GeorgTrager is38Jahrealtwordn.
Er is am 17. September 1975 als
jüngstes Kind der Familie Trager
in Thurn geboren worden. In
Thurn is er a in den Kindergarten
und in die Volksschule gangen
und wia sich vor allem die
Nachbarn errinnern werden, hat
er schon früh die Nachbarschaft
unsicher gmacht. Wenns zum
Hoamgehn war, haben ihn seine Schwestern dann immer suchen
miassen. Die Schual hat ihn dann nach Lienz gführt; dort hat er
die Hauptschule Nord und die Landwirtschaftliche Lehranstalt
besucht.
Interessiert hat ihn da vor allemesHandwerkliche und so is er 1991
als Lehrling in die Tischlerei Unterweger in Assling gkemmen.
Assling is für an Thurner Bua nit grad da nächstgelegene
Arbeitsort, aber da hat‘s ihm so guat gfallen, dass er bis zuletzt
dort beschäftigt war. Die Arbeit mit Holz hat Georg immer viel
Freid gmacht und bei seine Montagefahrten hat er a einiges von
der Welt gsehen. Wenn er wieder hoamgkemmen is, habn mia
uns auf seine Gschichten jedes Mal gfreit und garantiert war
allweil etwas zum Lachen dabei. Freilich, sei Chef Sepp wird bei
die Spesenabrechnungen des ane oder ondre Mal a amol a Aug
zugedruckt habn, denn ans war sicher: gespeist is fürstlich wordn.
Unsere Kuchl is noch so mancher Hamkehr für mindestens an
Tog kolt geblieben, weil so an richtigen Hunger hat da Georg
nochn Montagefohrn nit unbedingt ghabt.
Mit seinen Arbeitskollegen hat Georg sicht guat verstanden; es
warn ihm eben nit lei Kollegen, sondern richtig guate Freind – da
Thurner Bua im Oberland – des hat anfoch gepasst. Oft hab ma
gescherzt – Georg, du bisch jo selber schon a holber Oberländer
wordn – aber da hat die Mame augenzwinkernd glei korrigiert
– „na, se glong nimmer, wohl schon a Dreivierteltiger“.
Nur für a Wintersaison is Georg dem Oberland abhanden
gkemmen. Da hat er in Sankt Anton bei die Bergbahnen garbeitet
und hat so sei Arbeit mit seiner großen Leidenschaft – dem
Schifahren – verbinden kennen. Zwao Brettln und a gfiariger
Schnee – des war holt a für unseren Georg die größte Gaude.
Und beim Schifahrn hat sich a die Freindschaft zu seine Mander
no weiter vertieft. Da jährliche Urlaub mit dem Wohnmobil in
Kroatien und die sogenannte „interne“ Weihnachtsfeier sein
von ihm gwissenhaftest organisiert wordn und wenns ghaßn hat
„Treffpunkt Bam“, dann hat sich a jeder ausgekennt und is gewiß
a aufgetaucht – da oane halt a bissl früher, der andere a bissl
später.
Über sei Familie ist Georg nix gangen; da hat er allweil guat drauf
gschaut. In jahrelanger Arbeit hat er sei Elternhaus vom Keller
bis zum Dach renoviert und in den letzten Jahren für seine junge
Familie no erweitert. Jeder Raum, jede Tür, a jedes Kastl – gar
alles is genau nach seiner Vorstellung mit seine Händ‘ gmacht.
Und wenn seine zwei Buabn tatkräftig mithelfen wollten, dann
hat er a über so manches Malheur großzügig hinweg gschaut.
Für uns is es jetzt schön, in allem was uns umgibt an Teil von
ihm zu spiarn.
Wer unseren Georg gekennt hat, der woaß a, dass er schon a
bissl a Schlangl war, aber halt a feiner. Und genau de Mischung
– sei lustige, humorvolle Art, nie um eine Antwort verlegen,
zsammen mit sein riesigen Herz voller Wärme und Güte, die hat
seiner Sabine a so guat gfallen, dass die zwoa seit dem Jahr 2005
gemeinsam durchs Leben gangen sein. Zwischen 2005 und 2009
sein die zwoa zwischen Innsbruck, wo Sabine gearbeitet hat, und
Thurn gependelt bis se schließlich 2009 Nägel mit Köpf gmacht
habn und Sabine zu Georg hoam nach Thurn gezogen is. Die
Geburt seines ersten Sohnes Paul im September 2009 hat Georg
mit Stolz und Freid erfüllt und als dann im Jänner 2012 der zweite
Sohn Lorenz kemmen is, da schien es Glück perfekt zu sein.
Seine Kinder sein jetzt unsere größte Freid, sie machen das Haus
lebendig und – wenn se a bissl noch‘m Papa schlagen – wohl
bald a die Nachbarschaft unsicher.
Unser Georg ist viel zu jung aus unserer Mitte grissen worden.
Aber die Erinnerung an ihn wird allweil lebendig bleiben. Es is
die Erinnerung an an tüchtigen Sohn, an liebevollen Mann und
Papa, an fabelhaften Bruder, an angenehmen und lebenslustigen
Freind und Kollegen. Es is die Erinnerung an a gelungenes
Leben.
Sabine und Andrea
Es is die Erinnerung an a gelungenes Leben