Seite 40 - Gemeindezeitungen

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I
Bürgerservice
BÜRGERSERVICE – Wichtige Informationen
BÜRGERSERVICE – Wichtige Informationen
24 Stunden über sieben Tage pro Woche
erreichbar sein muss. Wer den Notarzt-
dienst und den allgemeinmedizinischen
Bereitschaftsdienst am jeweiligen Tag tat-
sächlich in Ihrem Sprengel versieht, kön-
nen Sie aktuell im Internet unter www.
notarztverband.at oder den Aushängen in
den Gemeindeämtern entnehmen, an
Wochenenden auch der jeweiligen Presse.
Nachts oder amWochenende kann man
den allgemeinmedizinischen Bereit-
schaftsdienst auch unter der Nummer
141 und 9972 erreichen. (Bitte beachten
Sie, dass zwischen der Nummer 141 und
der Postleitzahl eine entsprechende
Wählpause einlegt werden muss, damit
Sie verbunden werden und diese Num-
mer nicht direkt ins Telefon einpro-
grammiert werden kann!) Im Normalfall
werden Sie mit beiden Telefonnummern
zum selben Arzt gelangen.
Unter der Nummer 144 erreicht man
die Leitstelle Tirol. Sie ist der Ansprech-
partner für die Notfallrettung, also pri-
mär eine Koordinationsstelle und keine
diagnostische Einrichtung. Entsendet
wird auf alle Fälle ein Rettungsfahrzeug
oder ein Hubschrauber zum Transport
ins Krankenhaus, ob ein Arzt beigezogen
wird, entscheidet der Disponent der
Leitstelle. In diesem Fall kann entweder
der örtliche Notarzt, ein Rettungshub-
schrauber oder der Notarzt eines Nach-
barbezirkes beigezogen werden.
Dem Patienten steht es grundsätzlich
frei, sich mit einem gesundheitlichen
Problem direkt an den Arzt (0664-155
9971 bzw. 141-9972) oder an die Leit-
stelle (144) zu wenden.
Wenn das Zusammenwirken mehrerer
Rettungskräfte erforderlich (Unfälle,
Brände, Delikte, Wiederbelebungen)
oder ein rascher Transport entscheidend
ist, sollte die Alarmierung über 144 er-
folgen.
Handelt es sich primär um ein gesund-
heitliches Problem, welches rasch abge-
klärt oder therapiert werden soll, ist der
direkte Kontakt mit dem Hausarzt oder
der ständigen ärztlichen Bereitschaft
sinnvoll.
Rasch und notwendig…
Von 1. Dezember 2012 bis 30. Juni 2013
wurden von den niedergelassenen Ärzten
in den Osttiroler Talschaften 463 Not-
arzteinsätze durchgeführt, über die
gleichzeitig abgewickelten allgemein-
medizinischen Interventionen liegen
keine verlässlichen Daten vor. In der Ge-
meinde Virgen wurde in diesem Zeit-
raum der Bereitschaftsdienst der Notarzt-
einsatzgruppe zu 27 Einsätzen gerufen,
welche vom Arzt oder der Leitstelle als
dringlich eingestuft wurden. Der Arzt
benötigte dabei durchschnittlich 10,5
Minuten zum Erreichen des Einsatzortes.
Soweit auswertbare Daten vorlagen, er-
reichte der Arzt den Einsatzort bezirks-
weit in ca. 70 Prozent der Fälle innerhalb
von 10 Minuten, in ca. 88 Prozent
innerhalb von 15 Minuten. Betrachtet
man die schwierige geographische Situa-
tion des Bezirkes und bedenkt man, dass
es sich um die Daten des Winterhalb-
jahres mit traditionell schwierigen Weg-
und Straßenverhältnissen handelt, so zei-
gen diese Werte eine äußerst rasche
Reaktionsfähigkeit, die man neben dem
Praxisalltag durchaus nicht als selbstver-
ständlich voraussetzen kann.
…aber mit hoher Qualität
Gerade im Notarztdienst nimmt die
Qualitätssicherung einen hohen Stellen-
wert ein. Die drei Osttiroler Notarztein-
satzgruppen sind daher seit August 2012
nach ISO 9001 zertifiziert und verfügen
so über ein international anerkanntes
Qualitätsmanagementsystem. Es gibt
nicht viele Notarztsysteme im niederge-
lassenen Bereich, die das von sich be-
haupten können. Eine Konsequenz dar-
aus ist, dass ein Teil der notärztlich ver-
sorgten Patienten einen Fragebogen
erhält, mit dem erfasst werden soll, was
in den Augen des Patienten beim Einsatz
gut oder schlecht abgelaufen ist. Sollten
Sie einen solchen Fragebogen erhalten,
schicken Sie ihn bitte ausgefüllt an die
Koordinationsstelle des Bezirkes zurück,
gerne auch anonym. Es ist für die Ärzte
wichtig zu wissen, wie die Patienten ihre
Versorgung wahrnehmen und wo all-
fällige Verbesserungspotentiale liegen.
Damit auch komplizierte Diagnosen mit
der erforderlichen Sicherheit gestellt und
schwierige Interventionen bewältigt wer-
den können, arbeiten die beteiligten
Ärzte kontinuierlich an der Verbesserung
ihrer Ausrüstung und trainieren die Be-
wältigung kritischer Eingriffe regelmäßig
an eigenen Simulationsgeräten. Letztere
wurden gemeinsam mit den Ärzten des
Südtiroler Pustertales im Rahmen eines
EU-Projektes beschafft. Auf diese Weise
soll auch in Zukunft eine optimale Ver-
sorgung der Bevölkerung in den Ost-
tiroler Talschaften sichergestellt werden –
durch eine gemeinsame Anstrengung
aller niedergelassenen Ärzte vor Ort.