Seite 7 - Gemeindezeitungen

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Der Wille, Verantwortung für die
Zukunft zu übernehmen, hat zum
Klimabündnis-Beitritt der Gemeinde
Assling geführt. Was hat es genau mit
diesem Bündnis auf sich?
Um der Bevölkerung die Angst zu
nehmen, dass wir ab jetzt alle zu Fuß
zur Arbeit gehen müssen oder im
Winter keine Erdbeeren aus Südafri-
ka kaufen dürfen, kamen am 7. April
DI Mag. Ekkehard Allinger- Csollich,
Klimaschutzkoordinator des Landes
Tirol, und Mag. Anna Schwerzler
vom Klimabündnis Tirol nach Ass-
ling.
Wichtige Informationen erhielten all
jene die beim Vortrag „Klimaschutz -
Weil ich´s kann“ dabei waren.
„Klimaschutz bedeutet Verantwortung
auf jeder Ebene. Dass sich in den letzten
Jahren das Klima weltweit ändert, ist
nicht mehr von der Hand zu weisen.
Einige wenige Zahlen möchte ich nicht
unerwähnt lassen, da sie zeigen, wie
rasch sich innerhalb der vergangenen
Jahrzehnte durch die Freisetzung von
Erdöl unser Weltklima verändert hat und
welche Folgen dies für die Zukunft
haben wird. Heute wird
pro Tag
soviel
CO
2
emittiert, wie die Erde in 500 Jah-
ren produziert und gespeichert hat. Bei
einer Flugreise in die Karibik blasen wir
pro Person 4000 kg CO
2
in die Atmo-
sphäre, soviel, wie 80 Menschen in Tan-
sania in einem Jahr produzieren. Wenn
ein Haushalt einen Kühlschrank 1 Jahr
laufen lässt entstehen 100 kg CO
2
, dies
entspricht der Jahres-CO
2
Menge von
zwei Äthiopiern“ erklärte DI Mag.
Allinger-Csollich.
Dass viele Bürgerinnen und Bürger von
Assling nicht zu den großen Klimakil-
lern zählen, ist uns allen bewusst. Wenn
wir allerdings die Umwelt für unsere
Kinder und Enkel lebenswert erhalten
wollen, gibt es noch einiges zu tun.
Der Klimawandel, den der Mensch aus-
löste, sorgt für rasch steigende Tempera-
turen und Meeresspiegel, er verändert
die Niederschläge und verursacht gewal-
tige Stürme. Manche meinen, dass „die
Menschheit und viele Arten sich dem
Klimawandel immer wieder angepasst
hätten“, allerdings „die Geschwindigkeit
und das Ausmaß der Veränderungen
sind heute viel rascher.“ Kleine Inseln,
trockene Gebiete in Afrika, große Fluss-
mündungen in Asien sowie die Polarre-
gionen sind am meisten betroffen. Viele
Menschen, die in Überschwemmungs-
gebieten oder von Dürren gefährdeten
Regionen leben, werden flüchten und
sich andere Orte zum Überleben suchen.
Infolgedessen sind Krisen und Kriege
vorhersehbar.
Wissen allein ändert nichts, wir müssen
etwas tun!
Wie und was alles möglich ist, darü-
ber informierte Frau Mag. Schwerz-
ler
:
Zwei sehr unterschiedliche Partner
haben sich vor ca. 20 Jahren im Klimab-
ündnis zusammengefunden, um ein
gemeinsames Ziel zu verfolgen: Auf der
einen Seite stehen über 1600 europäi-
sche Städte und Gemeinden. Die Bünd-
nispartner auf „der anderen Seite“ sind
die indigenen Völker Amazoniens. Bei-
de haben zum Ziel, einen Beitrag zum
Schutz des Weltklimas zu leisten. Klim-
abündnis-Gemeinden setzen dabei vor
allem auf Aktivitäten in den Gebieten
Energie, Verkehr, Beschaffungswesen
und Öffentlichkeitsarbeit. Die Bündnis-
partner am Oberen Rio Negro, ein
Zubringerfluss des Amazonas, versu-
chen alles, um ihren Lebensraum, ein
großes intaktes Regenwaldgebiet im
Ausmaß von 122.000km², zu erhalten.
Die Klimabündnis-Gemeinden unter-
stützen sie dabei auch finanziell und sie
können auf viele positive Auswirkun-
gen, die auf Grund dieser Partnerschaft
entstanden sind, hinweisen. Klimaschutz
ist mehr als CO
2
Reduktion in unserem
Land.
Nur wenn wir global zusammenarbeiten
und nachhaltig wirtschaften, können wir
den Regenwald retten und der katastro-
phalen Klimaerwärmung entgegenwir-
ken.
Kandler Chriselda
Seite 7
05/2014
Assling - 61. Gemeinde Tirols, die dem Klimabündnis beitritt
Bürgermeister Schneider dankt den Referen-
ten für den eindrucksvollen Vortrag.