Seite 5 - Gemeindezeitungen

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Virgen
Aktiv
Der Bürgermeister informiert
I
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lagen und Vorschriften erfüllen zu müssen.
Die Katze beißt sich also in den Schwanz
und Wirtschaftsförderung ist damit zu
einem guten Teil nichts anderes als staatlich
organisierte Geldvernichtung. Es ginge
auch einfacher. Und es muss auch ein-
facher gehen. Österreich kann es sich nicht
leisten, sich länger selbst zu knebeln und
Fesseln anzulegen. Denn es zahlen nicht
nur die drauf, die durch eine wirtschaft-
liche Idee Geld verdienen wollen, sondern
auch die, die die Arbeitsplätze bräuchten.
Und auch die, die in der Bezirkshaupt-
mannschaft um ihren Mindestunterhalt
anstehen müssen.
Wasserkraft Obere Isel
Nach einem recht bewegten Herbst
wurde die Umweltverträglichkeitserklä-
rung für die Wasserkraft Obere Isel noch
im Dezember 2012 bei der Behörde ein-
gereicht. Derzeit ist die Fa. Infra alleini-
ger Gesellschafter der Wasserkraft Obere
Isel Gesmbh mit Sitz in Virgen. Die Ge-
meinden Prägraten und Virgen haben
notariell hinterlegte Eintrittsoptionen
von jeweils 25 %. Nach Genehmigung
der Gesellschafterverträge durch die Ge-
meinderäte und nach aufsichtsbehörd-
licher Genehmigung werden die Ge-
meinden diese Optionen ziehen. Derzeit
erstellt die Behörde eine Liste der Fach-
bereichsgutachter. Gemäß UVP-Gesetz
sollte das Umweltverträglichkeitsver-
fahren in einem Zeitraum von einein-
halb Jahren abgeschlossen sein.
Dass das von der Fa. Infra entwickelte
Modell der Gemeindebeteiligung bei
Wasserkraftwerken funktioniert, zeigt
das Beispiel Kraftwerk Stanzertal. Dieses
wurde inzwischen von der Behörde ge-
nehmigt. Neben EVU‘s sind derzeit vier
Gemeinden Gesellschafter des Kraft-
werkes Stanzertal. Baubeschlüsse sind ge-
fasst und sollte in Kürze mit den Bau-
arbeiten begonnen werden. Soweit ich in
Erfahrung brachte, sind auch Virger bei
der Bauausführung beschäftigt.
Wenn ihr euch über die Entwicklungen
bei der Wasserkraft Obere Isel am Lau-
fenden halten wollt, besucht bitte die
Homepage www.virgentalerweg.at.
Kraftwerk – Natura 2000
an der Isel
Wasserkraftwerke in Natura 2000 Ge-
bieten sind entgegen Behauptungen
Einsichten und Ansichten dieser Orga-
nisationen bzw. der beiden zitierten Her-
ren; zum Beispiel zur Ausweisung ohne
Zustimmung der Grundeigentümer;
Dialog mit den Grundeigentümern
wird gepredigt – eher sind den Men-
schen wohl die Forderungen und Dro-
hungen der Organisationen bekannt, als
der propagierte Dialog. Von Nutzungs-
beschränkungen und Verdienstentgän-
gen ist die Rede; davon, dass die Mittel
zur Verfügung stehen… hört, hört oder
besser, interessant davon zu lesen.
Chancen durch Natura 2000 nutzen!
Klar ist indes aber auch, dass sich keine der
Umweltorganisationen eine Wiederholung
des äußerst ungeschickten und die Eigen-
tumsrechte missachtenden Ausweisungs-
prozesses der letzten Jahre wünscht.
„Aus unserer Sicht ist es wichtig, umgehend
den Dialog mit den Grundeigentümern zu
suchen. Immerhin sind die Schutzgebiets-
ausweisungen auch mit entsprechenden
Nutzungsbeschränkungen verbunden. Un-
serer Ansicht nach ist es daher unumgäng-
lich, auch mit den Grundeigentümern in
einen konstruktiven Dialog einzuschwen-
ken“, so Heilingbrunner und Haßlacher
unisono. „Eine derartige Auseinanderset-
zung umfasst auch eine ehrliche Kosten-
schätzung für die Umsetzung von Natura
2000, die wohl bei rund 200 Mio. Euro
pro Jahr zu liegen kommen wird, wie die
Bundesländer ja selbst in einer Schätzung
an die EU Kommission angegeben haben –
200 Mio. Euro, die in erste Linie den
Grundbesitzern für Bewirtschaftungsauf-
lagen und Verdienstentgänge zustehen“, so
die beiden Umweltexperten. „Obwohl der-
zeit nicht einmal ein Drittel dieser
Summe für Natura 2000 ausgegeben wird,
ist die gute Situation auch, dass die Mittel
de facto zur Verfügung stehen. Im Rahmen
der Erstellung des neuen Programms zur
Ländlichen Entwicklung 2014 bis 2020
hat es jedes Bundesland in der Hand, an-
stelle des 500. Laufstalles oder zusätzlicher
Forststraßenkilometer ein attraktives
Schutzgebietsmanagement zu schaffen,
das den Anforderungen der Grundeigen-
tümer entspricht und gleichzeitig die Um-
setzung von Natura 2000 und damit den
solidarischen Beitrag Österreichs am euro-
päischen Naturerbe sicherstellt“, betonen
Heilingbrunner und Haßlacher abschlie-
ßend.
diverser Umweltorganisationen rechtlich
möglich. Natura 2000 und Kraftwerke
stehen nicht grundsätzlich im Wider-
spruch. Das zeigt ein Blick auf die öster-
reichische und europäische Landkarte.
In Österreich gibt es mehr als zehn
Kraftwerke in Schutzgebieten, in Europa
sind es mehr als 50. Im derzeit laufenden
Umweltverträglichkeitsverfahren wird
die schützenswerte Flora und Fauna ein-
gehend behandelt. Die Gutachten der
Experten ergeben, dass unser Kraftwerk
keine negativen Auswirkungen auf
Natura 2000 Schutzgüter hat. Selbst die
Generaldirektion Umwelt der Europäi-
schen Kommission schließt den Bau
eines Wasserkraftwerkes innerhalb der
FFH-Gebietsgrenzen bei Meldung der
Isel zu einem Natura 2000 Gebiet nicht
grundsätzlich aus. Jedenfalls ist diese
konkrete Herausforderung eine von vie-
len bei unserem Zukunftsprojekt Was-
serkraft Obere Isel.
Gedanken mache ich mir in Bezug auf
die Entwicklung der Landwirtschaft
(Düngeraufbringung) bei Nominierung
der Isel zu Natura 2000. Hier, so denke
ich, ist unseren Bauern reiner Wein ein-
zuschenken. Welche Einschränkungen
und welche Auflagen sind zu erwarten
und wie sieht ein möglicher Ausgleich
aus? Den angekündigten Dialog dafür
würde ich mir jedenfalls vor einer
Nominierung erwarten.
Nachfolgend möchte ich wortwörtlich
den Auszug aus einer Presseaussendung
des Umweltdachverbandes und des
Alpenvereines wiedergeben. Die damit
versorgten Zeitungen und anderen Me-
dien haben diesen Teil der Presseaussen-
dung nicht zum Gegenstand ihrer Bericht-
erstattung erhoben. ZumTeil finden sich
in der Aussendung bemerkenswerte
Die deutsche Tamariske.