REPORTAGE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
AUGUST/SEPTEMBER 2017
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schien ihn aber nicht sonderlich
anzusprechen. Mit 15 Jahren
startete er bereits als Arbeitneh-
mer im Lebensmittelhandel, bis
sich der „Versicherungshim-
mel“ über ihm auftat. Wenn
man glaubt, dass er mit seinem
Job genug hatte, dann täuscht
man sich gewaltig. Denn neben
seiner Ehefrau hatte er noch ei-
nige private Steckenpferde.
Rennrodler
Salcher blättert im Fotoalbum
und zeigt auf ein Bild von ihm
als einstiger Rennrodler auf
Kunstbahnen. Er mischte 1969
bis 1971 im österreichischen
Kader mit. Bis heute sind er
und Albert Glanzl aus Thurn
(verst.) die einzigen Osttiroler
Rennrodler auf Kunstbahn. Auf
der Naturbahn war er von 1965
bis 1971 im Tiroler Kader. Da-
mals startete er alle Rennen für
die Union Compedal. Sein
größter Erfolg war die Silber-
medaille im Europapokal in
Unterammergau (D). Mit den
Skiern Erfolge zu erzielen, war
ihm hingegen nicht beschert.
geht. Aber es wurde alles unge-
schnitten gesendet.“
Und klar, so umtriebig wie
der Asslinger nun mal ist, fühlt
er sich auch in der Politik, in der
Pfarrgemeinde und bei der Feu-
erwehr daheim. So hatte er in
allen Bereichen bereits führende
Tätigkeiten inne. Seine ganz
großen Lieblinge sind neben
Andrea aber seine Kinder RA
Dr. Martin Salcher, Claudia
(Sekretärin, Kundl), Mag. Tho-
mas Salcher (Volksbank Tirol)
sowie die Enkel Anna, Laurenz
und Johannes. Die Kinder stam-
men aus seiner ersten Ehe.
Martina Holzer
Mit seiner Andrea kurz vor der
Hochzeit.
Josef Salcher in jungen Jahren.
mitten am Hauptplatz in Lienz
135949
„Schon allein, weil es teurer als
das Rodeln war.“ Obwohl er als
Skifahrer sehr wohl durchstar-
ten wollte. So pflückte er als
junger Mann haufenweise Prei-
selbeeren, die ihm dann die
Chefleute der einstigen Kessel-
und Pfannenschmiede in Lei-
sach gerne abkauften.
Die ersten Skier
„gleich hin“
Mit dem hart verdienten
Geld leistete er sich dann seine
ersten Paar Skier. Und just
landete er mit diesen in einem
Loch, und entzwei waren die
Bretter. Auch habe wohl das Ta-
lent nicht unbedingt gereicht,
meint Salcher. Denn bei seinem
ersten Skirennen beim Leisacher
Lift im Jahr 1965 landete er „le-
diglich“ auf Platz fünf.
Salcher liebt seit jeher auch
den Fasching. Mit seiner Hilfe
ging der erste Kinderfasching
Osttirols im Stadtsaal Lienz
über die Bühne. Für sein Fa-
schings-Engagement wurde er
letztendlich vom Bund österrei-
chischer Faschingsgilden zum
„11er Rat“ ernannt. Er erhielt
auch den Bundesverdienstorden
im Bund österreichischer Fa-
schingsgilden.
Jäger
Bereits als Jungjäger konnte
er mit dem Abschuss eines
Rehbockes sogar seinen Schwie-
gervater, der als „Gamsprofes-
sor“ bezeichnet wurde, sehr be-
eindrucken. Wer Salcher kennt,
weiß auch, dass er das Wild
gerne selbst verkocht. 2006 war
er sogar in der ORF-Kochsen-
dung „Frisch gekocht“ zu Gast,
wartete dabei mit Pustertaler
Schlipfkrapfen auf und machte
Werbung für das Pustertal. Eine
kleine Rüge kassierte er dafür
vom Sender ein. „Es hieß, dass
so etwas im Normalfall nicht
Leben