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CHRONIK

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PUSTERTALER VOLLTREFFER

JULI/AUGUST 2016

Derzeit läuft die Suche nach

weiteren 700 Aufnahmeplätzen

im Lande. Als sicher und bereits

öffentlich bestätigt gelten die

zusätzlichen Standorte in Auer,

Innichen und Riffian. „Die

Flüchtlingsfrage ist und bleibt

eine Herausforderung für die

Politik und die Aufnahmeein-

richtungen im Lande. Nur mit

einem gemeinsamen, koordi-

nierten Vorgehen in enger Ab-

sprache zwischen Landes-

ämtern, Organisationen, Be-

zirksgemeinschaften und

Gemeinden können wir

unserer ethischen Ver-

pflichtung zur humanitären

Hilfe angemessen nachkom-

men“, betont Soziallandesrätin

Martha Stocker. Mittlerweile

gibt es 16 Aufnahmeeinrichtun-

gen für Asylwerber in Südtirol.

Betriebspraktikum

erleichtern

Es gelte auch noch viel zu

schaffen was die Integration

von Flüchtlingen an sich an-

langt. Verbesserungspotenzial

Asylwerberheim entsteht

auch in Innichen

gäbe es unter anderem im Be-

reich Arbeit. „Die Beschäfti-

gungsmöglichkeit von Asylan-

tragstellern mit einem Betriebs-

praktikum gestaltet sich für die

Arbeitgeber noch schwierig.

Auch wird die Möglichkeit ge-

meinnütziger Arbeitseinsätze

gemäß Einvernehmensprotokoll

zwischen Regierungskommis-

sariat, Land und jeweiligen Ge-

meinden noch wenig genutzt“,

so Stocker. Die Landesrätin

sagte bereits zu, sich für eine

Vereinfachung der bürokrati-

schen Abwicklung der Be-

triebspraktika einsetzen zu wol-

len: „Wir werden alles daran

Martha Stocker.

In Innichen werden

demnächst Aufnahme-

plätze für Asylwerber

errichtet – neben Auer

und Riffian. Hunderte

Plätze werden noch

gesucht. Das Land will

zudem Betriebspraktika

für Flüchtlinge erleich-

tern. Großes Problem

für die Integration:

der Analphabetismus

etlicher Aslywerber.

In den ersten sechs Monaten

dieses Jahres wurden insge-

samt 37 Konkurverfahren eröff-

net, fünf weniger als im selben

Vorjahreszeitraum. Es wurden

0,9 Verfahren je 1.000 Unter-

nehmen eingeleitet, wobei im

Produzierenden Gewerbe und

im Gastgewerbe eine Abnahme

und im Baugewerbe und bei

den Sonstigen Dienstleistun-

gen eine Zunahme der Kon-

kurse verzeichnet wurde. Im

Handel bleiben die Zahlen

weitgehend unverändert.

Astat-Kurzmeldung:

Der Zugang zu Betriebspraktika für Asylwerber soll erleichtert

werden.

Eines der großen Probleme ist der teilweise Analphabetismus

unter den Flüchtlingen.

setzen, den Ablauf zur Einstel-

lung von Flüchtlingen in den

Betrieben zu verschlanken.

Denn Integration und Inklusion

wird vor allem über eine gere-

gelte Beschäftigung möglich.“

Darüber hinaus werde sie die

Bereitschaft aller Bezirksge-

meinschaften

überprüfen,

Grundkurse für Arbeitssicher-

heit kostenlos anzubieten.

Analphabeten

Die angebotenen Kurse zum

Erlernen der beiden Landes-

sprachen würden gut angenom-

men. „Allerdings befinden sich

unter den Flüchtlingen auch An-

alphabeten, für die eine separate

Lösung zu finden ist“, betonen

die Koordinatoren der Aufnah-

meeinrichtungen.

Brigitte Waldner, Direktorin

im Landesamt für Senioren und

Sozialsprengel, weist zudem

daraufhin: „Zeitgleich mit der

großen Herausforderung der

Erstbetreuung in den Aufnah-

meeinrichtungen müssen sich

nun alle Netzwerkpartner auf

den nächsten Schritt vorberei-

ten: die Integration der Flücht-

linge außerhalb der Aufnahme-

einrichtungen.“ Das Amt hat be-

reits eine Reihe von Unterlagen

für Freiwilligenorganisationen

und Interessierte ausgearbeitet,

die unter folgender Adresse ab-

rufbar sind:

http://www.provinz. bz.it/familie-soziales-gemein-

schaft/soziale-notlagen/asylan-

tragsteller-fluechtlinge.asp.