Table of Contents Table of Contents
Previous Page  8 / 48 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 8 / 48 Next Page
Page Background

NATUR

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JUNI/JULI 2016

8

Rotwand über ein Jahrzehnt

lang anführte.“

13 Jahre Rentiere auf

der Rotwand

„Auf Rentier-Nachwuchs war-

teten wir seit fünf Jahren sehn-

lichst“, erzählt Rudolf Egarter,

der die finnischen Rentiere vor 13

Jahren mangels Attraktionen auf

der Rotwand heimisch machte

und heute technischer Direktor

der Drei Zinnen AG ist. Die Ge-

burt des schneeweißen „Rudi“ hat

aber noch einen positiven Aspekt:

Rentiere richten die Niederkunft

ihrer Jungen nach den meteorolo-

gischen Gegebenheiten aus. „Das

heißt, sie warten mit der Geburt

so lange, bis sich die Wettersitua-

tion bessert, damit die Jungen

nicht den Kältetod erleiden. So

können sie die Trächtigkeit von

180 Tagen um 90 Tage hinaus-

zögern“, informiert Egartner.

„Rudi“ lebt jetzt neben Mama

„Kelly“ auch noch mit Anführer

„Mika“ (acht Jahre alt), „Seppl“,

„Emmi“ und „Valentina“ in

einem großen Gehege. Es befin-

det sich direkt an der Bergstation

Rotwandbahn in Sexten. „Wir

müssen das Gehege im Sommer

einzäunen, da unser Gras für die

Tiere zu fett wäre. Sie würden

Probleme mit der Verdauung be-

kommen. Im Winter laufen sie

frei auf der Skipiste herum“, so

Tschurtschenthaler. Seit jeher gibt

es auch eine öffentliche Fütterung

der Rentier-Bande – jeden Don-

nerstag um 14 Uhr. „Natürlich

kann auch ‚Klein-Rudi‘ ab sofort

bewundert werden.“

Einzig domestizierte

Hirschart

Rentiere sind eine Säugetier-

art aus der Familie der Hirsche

„Im Alleingang brachte die

sechsjährige Rentier-Mama

,Kelly‘ auf den Rotwandwiesen

ihr erstes Junges zur Welt“, er-

zählt Christian Tschurtschen-

thaler von den Bergbahnen der

Dolomitenregion Drei Zinnen.

Das kerngesunde Männchen

mit seiner rosaroten Nase er-

blickte in den frühen Morgen-

stunden das Licht der Welt, als

die Mutter vor dem strömenden

Regen unter einer großen

Fichte Schutz suchte. Schon

nach wenigen Stunden war der

Jüngling auf den Beinen und

sprang ausgelassen umher. „Er

wurde ‚Rudi‘ getauft und tritt

so in die Fußstapfen seines be-

kannten Vorfahren, der die

kleinste Rentier-Population der

Alpen mit fünf Tieren auf der

Allen Grund zur Freude haben die Betreuer des Rentiergeheges der Dolomiten-

region Drei Zinnen. Der langersehnte Rentier-Nachwuchs stellte sich ein.

Heißersehnter Nachwuchs

Für Rentier-Mama

„Kelly“ ist „Rudi“

der erste Nachwuchs.

Im Sommer sind die Rentiere eingezäunt.

Fotos: Christian Tschurtschenthaler