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Markus Pernhart malte auch auf anderen
Bergen in Kärnten und in Krain Panoramen.
Er blieb ledig und starb bereits im 47. Le-
bensjahr am 30. März 1871 in Klagenfurt.
Sein Grab am St. Ruprechter Friedhof in
Klagenfurt kann man heute noch besuchen.
Der Großglockner, der höchste Berg
von Tirol
Da die Südwestseite des Glockners zum
Bundesland Tirol und die Nordostseite
zum Bundesland Kärnten gehört und da
die Landesgrenze vom Eiskögele über den
Groß- und den Kleinglocknergipfel bis zur
Adlersruhe auf der Wasserscheide zwi-
schen Kalserbach und Möll verläuft, ist der
Großglockner der höchste Berg der Bun-
desländer Tirol und Kärnten. Das mag
für Osttiroler selbstverständlich sein, in
Nordtirol ist es das leider keinesfalls! Da
wird immer wieder behauptet, geschrieben
und gedruckt, die Wildspitze in den Ötz-
taler Alpen mit ihren 3.768 m sei der höch-
ste Berg „von Tirol“. Die Wildspitze war
allerdings vom 24. Mai 1938 bis Kriegs-
ende der höchste Berg des Reichsgaues Ti-
rol-Vorarlberg und danach des Bundes-
landes Tirol bis zum 19. Oktober 1947,
dem Tag der Rückkehr Osttirols zum Bun-
desland Tirol. Aber das ist Geschichte.
Seither ist der Großglockner wieder der
höchste Berg des Bundeslandes Tirol. Und
die Pitztaler mögen sich damit trösten, daß
die Wildspitze immer noch der höchste
Berg von
NORD-
Tirol ist.
Anmerkungen:
1 Alfons Haffner: Wo stand die erste Salmhütte von 1799
und aus wie vielen Gebäuden bestand sie? In: Carinthia
I, Jahrbuch des Kärntner Geschichtsvereins 1988 (178.
Jahrgang), S. 193 ff.
2 Anton Kreuzer: Markus Pernhart. In: Markus Pernhart,
Burgen und Schlösser in Kärnten, Klagenfurt 1976.
Nach Markus Pernhart ist in Klagenfurt die Pernhart-
gasse zwischen Neuem Platz und Stauderplatz benannt.
3 Ohne Verfasser: Burgen und Schlösser in Kärnten (Bild-
band), Klagenfurt 1976, Blatt 17 bis 21 und 32 bis 34.
4 Alfons Haffner: Die drei Glocknerpanoramen von Markus
Pernhart. In: Carinthia I 1997 (187. Jahrgang), S 431 ff.
5 Laut Kleinhandelspreisindex des Statistischen Zentral-
amts Wien entspricht dem Kaufpreis von 500 Gulden
im Jahre 1871 im Jänner 1998 ein Kaufpreis von
S 58.720,88.
6 Arnulf Rohsmann: Markus Pernhart, Klagenfurt 1992,
S. 362 – 365.
O s t t i r o l e r H e i ma t b l ä t t e r
66. Jahrgang –– Nummer 5
IMPRESSUM DER OHBL.:
Redaktion: Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzinini.
Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren
verantwortlich.
Anschrift des Autors dieser Nummer:
Dr. Alfons Haffner, A-6161 Natters, Serles-
weg 30.
Manuskripte für die „Osttiroler Heimat-
blätter“ sind einzusenden an die Redaktion
des „Osttiroler Bote“ oder an Dr. Meinrad Pi-
zzinini, A-6176 Völs, Albertistraße 2a.
Grab von Markus Pernhart in Klagenfurt-
St. Ruprecht.
Alle Abbildungen: Archiv, A. Haffner
Kleinstes Glocknerpanorama, Blatt III
Im Vordergrund dieses Bildes sieht man nur den von der Bildmitte unten zum Eiskögele (Dreiländereck zwischen Salzburg oben, Ti-
rol links und Kärnten rechts) führenden Glocknerkamm.
Im Mittelgrund erblickt man links einige Gipfel der Granatspitzgruppe und davor das oberste Dorfertal, rechts vom Eiskögele den
Johannisberg und den Mittleren Burgstall (auf Pernharts Blatt III „Grosser Burgstall“ genannt) auf dem Oberen Pasterzenboden.
Der Hintergrund beginnt links mit dem Tauernkogel (oberhalb des Felber Tauern) und reicht über die vielen nördlichen Vorberge der
Hohen Tauern bis über das Kitzsteinhorn hinaus. Hinter dem Eiskögele und hinter dem Johannisberg sieht man als zweite Kette die
Kitzbüheler Alpen herausschauen (diese liegen bereits nördlich von der Salzach). Bei der dritten und hintersten Reihe der Gebirgsketten
ist links das Rofangebirge durch Wolken verdeckt, dann folgen nach rechts die Brandenberger Alpen und im Sonnenschein der
Wilde Kaiser. Anschließend sieht man durch die breite Senke des Großachentals in die Oberbayerische Ebene (Chiemsee) hinaus.
Weiter rechts folgen die Loferer und die Leoganger Steinberge und nach dem Saalachtal der Große Hundstod im Steinernen Meer.