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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
21. SEPTEMBER 2015
CHRONIK
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900/88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 14844 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Malchus Apotheke,
Villacher Straße 15, Tel. 04762/4394
(bis 26. September, 12 Uhr).
Apotheke zur Hygiea,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607
(ab 26. September, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(bis 26. September, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(bis 26. September, 12 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(bis 26. September, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(bis 26. September, 12 Uhr).
Zahlen sprechen für sich
Einfach zum Nachdenken: Derzeit
befinden sich weltweit knapp 60
Millionen Menschen auf der Flucht.
Dies ist die höchste Zahl, die jemals
von UNHCR verzeichnet wurde. Und
sie wächst weiter. Jeden Tag mach-
ten sich durchschnittlich 42.500
Menschen auf den Weg auf der
Suche nach Frieden, Sicherheit und
einem neuen Leben. Den größten
Teil – 38,2 Mio – bilden die so
genannte Binnenvertriebenen. Sie
fliehen innerhalb ihres eigenen Lan-
des. Besonders alarmierend: Die
Hälfte aller Flüchtlinge sind Kinder.
Neun von zehn Flüchtlingen (86 %)
leben in Entwicklungsländern, da
die meisten Flüchtlinge lediglich in
ein angrenzendes Nachbarland flie-
hen. Die sieben größten Herkunfts-
länder von Flüchtlingen sind Syrien
(3,88 Mio), Afghanistan (2,59 Mio),
Somalia
(1,11
Mio),
Sudan
(648.900), Südsudan (616.200),
Demokratische Republik Kongo
(516.800) und Myanmar (479.000).
Die meisten Binnenvertriebenen
finden sich in Syrien (7,6 Mio),
Kolumbien (6 Mio), Irak (3,6 Mio),
Demokratische Republik Kongo (2,8
Mio), Sudan (2,1 Mio), Südsudan
(1,5 Mio), Somalia (1,1 Mio) und in
der Ukraine (832.000). Die sechs
größten
Aufnahmeländer
von
Flüchtlingen sind die Türkei (1,59
Mio), Pakistan (1,51 Mio), Libanon
(1,15 Mio), Iran (982.400), Äthio-
pien (659.500) und Jordanien
(654.100). Diese Zahlen – Stand
Ende 2014 – gab die UNO-Flücht-
lingshilfe bekannt, aktuell sind sie
schon wieder deutlich gestiegen.
Wie etwa im Libanon, einem Land,
das bei vier Millionen Einwohnern
inzwischen zwei Millionen Flücht-
linge aufgenommen hat. Zahlen, die
betroffen machen. Dass das Elend
vor Ort ohne Hilfe von außen nicht
gestoppt werden kann, dürfte je-
dem klar sein!
Die Autorin erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.atMillstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(ab 26. September, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(ab 26. September, 12 Uhr).
H
ermagor:
Gailtal Apotheke,
Gösseringlände 47, Tel. 04282/25381
(21. bis 28. September, 8 Uhr).
Lienz:
Linden-Apotheke,
Kärntner Straße 26, Tel. 04852/63305
(26./27. September).
Maria
Spitaler
Kommentar von
Die Mitglieder des
Soroptimist
Club
Spittal/Millstätter
See luden zum tradi-
tionellen „Kitsch &
Kunst-Flohmarkt“ in
das Schloss Porcia.
Flohmarkt-Liebha-
ber und Schnäpp-
chen-Jäger kamen
wieder voll auf ihre
Kosten, denn es gab
viel Interessantes und Kurioses zu erstehen. Der Erlös kommt wie
immer einem guten Zweck im Bezirk Spittal zugute.
Foto: pixelio.de
Asylwerber finden vorübergehend
neues Zuhause
Seit Anfang September gibt es auch in der Stadtgemeinde Hermagor ein Asylwerber-
heim. Bei einem „Tag des Miteinanders“ konnten Interessierte die Bewohner kennen
lernen und sich ein Bild von der Situation der Asylwerber sowohl hier als auch in ihrer
Heimat machen.
Geführt wird die betreute
Wohngemeinschaft von Burgi
Berger, die die Flüchtlingssitua-
tion nur zu gut kennt. Seit elf
Jahren betreut sie in ihrer Pen-
sion in Kirchbach ständig an die
50 Asylwerber, sowohl Familien
als auch Alleinstehende. „Wir
hatten schon 30 Kinder gleich-
zeitig“, erzählt sie. Derzeit sind
in Kirchbach Flüchtlinge aus
sechs Nationen – aus Syrien, Af-
ghanistan, Iran, Irak, Mongolei
und Kasachstan – untergebracht
und warten monatelang auf die
Entscheidung, ob ihr Asylantrag
positiv beurteilt wird. Im neuen
Asylwerberheim in Hermagor
leben nun 15 Männer – 14 aus
Syrien, einer aus Afghanistan.
Sie verbrachten die letzten Mo-
nate in Kirchbach, in Hermagor
bilden sie jetzt eine Wohnge-
meinschaft und versorgen sich
selber. Sie nutzen die Zeit des
Wartens auf den Bescheid vor
allem damit, unsere Sprache zu
lernen, denn sie wissen, dass der
Aufbau einer neuen Existenz nur
mit der Beherrschung der Spra-
che möglich ist. Eine Rückkehr
nach Syrien scheint für die Asyl-
werber ausgeschlossen. Dort
gebe es keine Zukunft mehr für
sie, erklären die Flüchtlinge. Die
liege eindeutig in Europa.
Verständnis für die Lage
Überaus freundlich und zuvor-
kommend wurden die Besucher
am „Tag des Miteinanders“ in
der neuen Wohngemeinschaft
der Asylwerber am Gasserplatz
in Hermagor empfangen. „Die
Startphase unseres Projektes war
bisher durchwegs geprägt von
positiven Stimmen und einem
Verständnis für die Lage und die
drastische Notsituation unserer
Gäste“, erklärte Burgi Berger.
„Niemand verlässt freiwillig
seine Heimat und lässt seine
Existenz und womöglich auch
Familienangehörige zurück!“ So
erzählt einer der Bewohner, dass
er seine Frau und seine beiden
kleinen Kinder seit drei Jahren
nicht mehr gesehen hat. Er
brachte sie vor langer Zeit in
Jordanien in Sicherheit, durfte
aber eines Tages nicht mehr ein-
reisen, um sie zu besuchen. Vor
drei Monaten kam er nach
Kirchbach und wartet jetzt sehn-
süchtig auf einen positiven Asyl-
bescheid, damit er endlich arbei-
ten und seine Familie nachholen
darf. Bis dahin bleibt ihm nur
die Verbindung über Skype, die
er täglich nutzt, um mit seiner
Frau und seinen Kindern zu
sprechen.
Burgi Berger mit ehrenamtlichen Betreuern und Asylwerbern, die
jetzt von Kirchbach nach Hermagor übersiedelt sind.