Seite 21 - VP_2013_04

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WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
SEPTEMBER/OKTOBER 2014
21
„Wir überlegen gerade, ob wir
noch eine Sicherung zur B 100
hin machen müssen. Dabei
würde es sich um eine kleine
Mauer handeln“, informiert Ha-
rald Haider, Chef des Baube-
zirksamtes Lienz. Hinter den Be-
tonleitwänden führte eine zeit-
lang der provisorische Radweg
vorbei, der nach der gewaltigen
Hangrutschung in Leisach er-
richtet wurde.
„Die Sicherungsarbeiten wür-
den im heurigen Herbst durch-
geführt werden. Nach dem
Abbau der Betonleitwände müs-
sen wir auch die Straße wieder
rückbauen“, so Haider.
Die Betonleitwände in Leisach bleiben noch
Dass jene Betonleitwände, die nach der Errichtung des
provisorischen Radwegs entlang der B 100 in Leisach
errichtet wurden, noch stehen, hat seinen guten Grund:
Sie werden voraussichtlich noch für weitere Siche-
rungsmaßnahmen benötigt.
Die Betonleitwände in Leisach werden voraussichtlich noch für
Sicherungsmaßnahmen gebraucht. Deshalb bleiben sie noch
eine Weile stehen.
Schon lange wollten die Ge-
meinden Heinfels und Sillian
sowie der Waffelerzeuger Lo-
acker die einsturzgefährdete
Burg Heinfels, die 2012 vom
Bundesdenkmalamt gesperrt
wurde, sanieren und zum Leben
erwecken. Jetzt ist es soweit.
Anfang September wurde der
Verein „Museumsverein Burg
Heinfels“ im Rittersaal der Burg-
ruine gegründet, der das Vorha-
ben nun umsetzen bzw. das
Konzept dafür ausarbeiten soll.
Landtagspräsident Herwig van
Staa hatte die Gemeinden dazu
aufgefordert. „Die Burg soll in
Folge für private, touristische,
öffentliche und kulturelle Zwe-
cke nutzbar gemacht werden“,
informiert Vereinspräsident und
Geschäftsmann Josef Steinringer.
Aufwändige
Grundsanierung
Seit 2007 gehört die histori-
sche Wehranlage dem Südtiro-
ler Unternehmen Loacker. Die
Grundsanierung wird jedenfalls
aufwändig, denn u. a. muss fol-
gendes gemacht werden: Wie-
deraufbau eingestürzter Mau-
ern, die Instandsetzung von
Böden, Decken und Fenstern,
die Restaurierung der Fassaden
und Dächer. Bis 2018 soll alles
fertig sein. Die Nutzbarma-
chung erfolgt dann im nächsten
Schritt. Gelder für die Sanie-
rung (ca. 7 Mio €) werden u. a.
von Loacker, Land Tirol, Lan-
des- und Bundesdenkmalamt
und Vereinsmitglieder fließen.
Die Gründung der Burg geht
auf das 5. Jahrhundert zurück.
Burgsanierung bald in den Startlöchern
Die Burg Heinfels soll jetzt endlich grundsaniert wer-
den. Ein Konzept dafür wird nun im neugegründeten
„Museumsverein Burg Heinfels“ ausgearbeitet.
Eine neue Regelung be-
rechtigt nun die Gemeinden
Niederspannungsnetze zu
übernehmen. Gleichzeitig leg-
ten die Vinschger Gemeinden
bereits vor Monaten den Streit
mit der Südtiroler Elektrizitäts-
aktiengesellschaft (SELnet)
rund um die Stromkonzessio-
nen bei. Sie war bisher für die
Stromverteilung verantwort-
lich gewesen. „Teil der Streit-
beilegung war die Vereinba-
rung, dass die Gemeinden so-
wohl das Nieder-, als auch
das Mittelspannungsnetz im
Gemeindegebiet überneh-
men“, so Energielandesrat
Richard Theiner.
Vorbereitung
Die letzten Monate wurden
deshalb auf Seiten der Ge-
meinden genutzt, die Über-
nahme auch organisatorisch
vorzubereiten. Parallel dazu
wurde über die Modalitäten
des Übergangs, über Zeiten
und Bewertungen verhandelt:
„Es muss schließlich garan-
tiert sein, dass die Stromver-
sorgung der Haushalte und
Unternehmen in der selben
Qualität und mit der selben
Sicherheit wie bisher gewähr-
leistet wird“, meint Theiner.
Übernahme
am 1. Jänner
Verläuft alles planmäßig, soll
die Übernahme mit 1. Jänner
2015 erfolgen, und zwar zu
einem Wert, der mit Ende 2014
festgelegt wird. „In die Bewer-
tung müssen alle bis dahin ge-
tätigten Investitionen einfließen
und auch eventuelle Wertände-
rungen bis Jahresende.“
Deshalb stehe auch die Über-
nahmesumme noch nicht fest.
„Wir werden uns aber in einer
Größenordnung zwischen 10
bis 12 Mio € bewegen“, so der
Landesrat. Nach der Über-
nahme verwalten aber nicht die
Gemeinden selbst das Strom-
netz. Sie delegieren diese Auf-
gabe dem Vinschgauer Energie
Konsortium, kurz VEK.
Meilenstein
Für Landeshauptmann Arno
Kompatscher ist diese Über-
nahme ein Meilenstein: „Die
Übernahme der Stromnetze
durch Gemeinden, die über
die Voraussetzungen verfügen
und auch Interesse daran
haben, ist ein wichtiger Punkt
im Programm dieser Landes-
regierung.“
Vinschger Gemeinden übernehmen
Stromnetz
Mit 1. Jänner 2015 können die Vinschger Gemeinden
Graun, Mals, Glurns, Taufers in Münstertal, Prad,
Stilfs, Schluderns, Laas und Schlanders das Strom-
netz in ihrer jeweiligen Gemeinde von der SELnet
übernehmen.
Die Vinschger Gemeinden
übernehmen das Stromnetz
selbst.
Landtagspräsident Herwig van
Staa (l.) bei der Begehung der
Burg.
Foto: Peter Leiter
Nun wurde der Trägerverein „Museumsverein Burg Heinfels“ ge-
gründet, um die lang angedachte Grundsanierung der Burg
Heinfels zu ermöglichen.
Foto: Martina Holzer