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WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
SEPTEMBER/OKTOBER 2014
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53.200 Tonnen Bio- und
Grünabfall, 91.000 Wertstoffe
und 96.200 Tonnen Hausmüll-
reste wurden im Vorjahr in
Südtirol weggeworfen. Hinzu
kamen noch 894.600 Tonnen
an Bauresten, 600.000 Tonnen
an Gewerbeabfällen und
59.400 Tonnen Klärschlamm.
Immer mehr Restmüll
„Während die Abfallmenge
insgesamt leicht abnimmt, ist
beim Restmüll ab 2013 wieder
eine steigende Tendenz fest-
zustellen“, lässt Giulio Ange-
lucci, Direktor des Landesam-
tes für Abfallbewirtschaftung
wissen. Grund: „Die Zunahme
der Bevölkerung und die Kon-
sumgesellschaft, in der wir
leben“, so Giulio Angelucci.
Ziel sei es, Müll schon beim
Einkaufen zu vermeiden und
nicht qualitativ hochwertige
und umweltbelastende Stoffe
bedenkenlos wegzuwerfen.
Es wird fleißig getrennt
Italienweit vorbildlich ist
Südtirol, was die getrennte
Sammlung von Müll anlangt.
Diese liegt bei 60 %. Damit
liegt Südtirol nach Deutsch-
land (65 %) und Österreich (62
%) auch europaweit im Spit-
zenfeld. „13 Prozent des Rest-
mülls landen auf der Deponie,
und dieser Wert ist immer
noch zu hoch“, betonte der
Leiter der Umweltagentur, Fla-
vio Ruffini. Dies gehe auch auf
Kosten der ohnehin knappen
Grundfläche in Südtirol.
Mülltrennung vorbildlich,
aber noch zuviel Abfall
Was die Trennung von Müll angeht, liegt Südtirol Italien-
und Europaweit im Spitzenfeld. Allerdings ist die Abfall-
menge insgesamt zu hoch.
Wirtschaftsmeldungen
„Mobiler zwischen drei Re-
gionen“ – so wurde das fünf-
jährige Projekt betitelt, das
zum Ziel hatte, die Möglichkei-
ten eines Ausbaus der öffentli-
chen Verbindungen zwischen
Osttirol, dem Südtiroler
Pustertal und dem Belluneser
Comelico auszuloten und in
Folge konkrete Schritte zu set-
zen. Dabei waren insbeson-
dere zwei Hauptschwierigkei-
ten zu überwinden: „Einerseits
die unterschiedliche Organisa-
tion des öffentlichen Verkehrs
in Osttirol, Südtirol und Bel-
luno. Andererseits das unter-
schiedliche Tarfifsystem“, be-
tont Gerhard Unterweger, Arge
Stop Transit-Bereichssprecher.
Die Interreg-Partner Provinz
Belluno, Land Südtirol, Pla-
nungsverband 35 Sillian und
Umgebung sowie Land Tirol
schlossen das Projekt nun mit
entsprechenden Ergebnissen
ab.
Zugverbindung
Franzensfeste-Innichen-
Lienz
So startet ab 14. Dezember
im Einstundentakt die Verbin-
dung Franzensfeste-Innichen-
Lienz. „Allerdings gibt es eine
Fahrplanlücke zu Mittag auf-
grund von Trassenkonflikt mit
Anschlussbahnen in Osttirol“,
berichtet Unterweger. „In der
gleichen Fahrzeit (unter vier
Stunden) wie mit dem alten
Direktzug wird man dann sie-
ben Mal am Tag mit Umstei-
gen in Franzensfeste von Inns-
bruck nach Lienz und sechs
Mal von Lienz nach Innsbruck
fahren können“, betont Lan-
deshauptmann-Stellvertreterin
Ingrid Felipe. Der Bahnhof
Franzensfeste werde im Laufe
des Jahres 2015 zudem bar-
rierefrei umgebaut. Der seit
Dezember verkehrende
Schnellbus, der nur knapp drei
Stunden für eine Strecke be-
nötigt, werde trotzdem weiter-
fahren. „Nach einem Jahr mit
Zwei-Stunden-Takt auf der
Schiene und vier täglichen
Schnellbussen werden wir uns
anschauen, ob alle Verbindun-
gen Lienz-Innsbruck gut aus-
gelastet sind“, so Felipe.
Buslinie Innichen-Santo
Stefano di Cadore
Auch bekommen die Busli-
nien Zuwachs. Ab 29. Septem-
ber wird von Innichen über den
Kreuzbergpass bis Santo Ste-
fano di Cadore eine neue Busli-
nie (mehrmals täglich, Busunter-
nehmern SAF) geführt. „Damit
bauen wir unsere grenzüber-
schreitenden Verbindungen wei-
ter aus, forcieren nachhaltige
Mobilität und bringen Menschen
verschiedener Regionen einan-
der näher“, sagt Mobilitätslan-
desrat Florian Mussner. Die
Linie soll in Folge sowohl den
Pendlern als auch dem Touris-
mus dienen. „Die Verbindung
wird allerdings vorerst nur probe-
weise für ein Jahr eingeführt“,
betont Unterweger. Die Fahrtzeit
beträgt rund 70 Minuten.
Bald gibt es mehr Bahn- und Busverbindungen
Die öffentlichen Verkehrsmittel so auszubauen bzw. zu organisieren, dass man be-
quem von Osttirol über das Südtiroler Pustertal in den Norden der Provinz Belluno
und umgekehrt fahren kann – das war das Ziel eines Interreg-Projektes namens
MM3R, das nun abgeschlossen wurde. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.
Das
Interreg-
Projekt
brachte
auch
eine
neue
Buslinie
Inni-
chen-
Santo
Stefano
hervor.
Ab 14. Dezember geht es von Lienz nach Franzensfeste im Ein-
stundentakt.
96.200 Tonnen Hausmüll kommen in Südtirol jährlich zusammen.