Seite 28 - VP_2013_04

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GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2014
28
Infos für Ihr Wohlbefinden
„Eltern Fragen“
Frage von Katharina K., Bruneck:
Mein Kind ist zwei Jahre alt,
besucht die KITA und beißt dort
andere Kinder. Ich habe ein
schlechtes Gewissen. Warum
macht sie das?
„Liebe Mutter, wenn Ihre Tochter
andere Kinder in der Kindertages-
stätte beißt und das zuhause nicht
vorkommt, so kann man vermuten,
dass sie auf eine Situation reagiert,
die ihr zugestoßen ist. Es wäre des-
halb ratsam, sich zunächst ein Bild
zu machen, was dort vor sich geht,
wen und wie oft sie beißt und was
davor geschehen ist. Ein Gespräch
mit den Betreuern ist in diesem Zu-
sammenhang sehr hilfreich.
Verteidigt sie sich mit diesem Ver-
halten oder ist es der Wunsch nach
Kontakt? Dieses Verhalten kann auf
ganz unterschiedliche Art und
Weise gelesen werden. Um also zu
verstehen, müssten vorab einige
Fragen klar beantwortet werden,
erst dann wird man sich die Moti-
vation der Tochter besser erklären
können. Ihre Tochter ist zwei Jahre
alt und kann nur unmittelbar und
ganz konkret auf eine Situation, auf
ein Gefühl oder aus einer Befind-
lichkeit heraus reagieren.
Auf keinen Fall sollte man ein Ver-
halten, das man beobachtet, sofort
verurteilen, ohne zu wissen, warum
das Kind sich so verhält. Es könnte
ja auch sein, dass ihr Verhalten
sinnvoll und verständlich ist, wenn
man die gegebenen Umstände mit
einbezieht. Wenn sie sich wehrt,
weil sie geärgert oder angegriffen
wurde, ist das zunächst eine ge-
sunde Reaktion. Da sie aber noch
sehr klein ist, kann sie die Art ihrer
Reaktion noch nicht einschätzen
und es wird noch Zeit und Geduld
brauchen, bis sie lernt, welche Art
der Reaktion angemessen ist und
welche nicht. Sie hat noch einen
langen Weg vor sich und wird noch
an vielen Fehlern und Umwegen
lernen, wachsen und reifen müssen.
Als Eltern müssen wir unseren
Kindern den Raum zugestehen, Ver-
haltensweisen auszuprobieren, die
Kinder ihre eigenen Erfahrungen
machen lassen und sie dabei leiten.
Unsere Aufgabe ist es dann unse-
ren Kindern vorzuleben und somit
beizubringen, dass sie immer ihre
Mitmenschen in ihre Reaktionen
mit einbeziehen müssen, was ein
langer Lernprozess ist. Das heißt
aber nicht, dass Sie nicht schon
jetzt beginnen sollen dem Kind
altersgerecht verständlich zu
machen, dass sie sich zwar wehren
dürfen bzw. sollen, aber nicht
andere Kinder verletzen sollen.
Wir zeigen unseren Kindern die
Grenzen auf, damit sie sich an den
sozialen Kontakten unserer
Gesellschaft orientieren können.
Wir sind die Begleiter unserer
Kinder und diese Verantwortung
müssen Eltern vom ersten Tag an
übernehmen.“
Dr. Marlies
Pallhuber
Psychologin/
Psychothera-
peutin,
Familien-
beratung
Bruneck
Diese Zellen machen Bakterien, All-
ergene und Parasiten unschädlich –
vorausgesetzt, sie finden die dafür not-
wendigen Bedingungen vor.
Geregelte Verdauung wichtig
Eine geregelte Verdauung ist auch
wichtig für die Hirnleistung. Wenn der
Darm nicht richtig funktioniert, leidet
die Konzentrationsfähigkeit. Auch
Müdigkeit, verstärkte Infektanfälligkeit
und die Neigung zu unreiner Haut kön-
nen unter Umständen Anzeichen eines
erschöpften Darmes sein. Vergrämen
lässt sich der Darm vor allem durch ein
Übermaß an Fett, Zucker, Stärke und
Genussgifte.
Großes Problem
Blähungen, Verstopfungen, Reiz-
darm und so fort stellen für rund ein
Viertel der erwachsenen Bevölkerung
ein so gravierendes Problem dar, dass
die Lebensqualität deutlich einge-
schränkt ist. „Und für die Entstehung
von Dickdarmkrebs konnte ein Einfluss
von Lebensstilmaßnahmen nachge-
wiesen werden“, informiert Dr. Johann
Pidlich, Facharzt für Innere Medizin
und Gastroenterologie-Hepatologie.
In der „Mitte“ liegt
die Kraft
Der Darm ist das größte Immunorgan des Körpers. Immerhin
werden im darmspezifischen Immunsystem über 70 % aller Abwehr-
zellen gebildet.
Die Verbreitung von Krankheitser-
regern über die Hände ist der häu-
figste Übertragungsweg für Kranken-
hausinfektionen. Sie spielt jedoch
auch im Alltag bei der Verbreitung
von Erkältungs- oder Durchfaller-
krankungen eine wesentliche Rolle.
Die Händehygiene ist deshalb die
wichtigste Maßnahme, diesen Infek-
tionsweg zu unterbrechen.
Händehygiene ist ein
unbedingtes „Muss“
Astat-
Kurzmeldung:
In Südtirol lag die Lebenserwartung
im Jahr 2012 bei 80,6 Jahren bei den
Männer und bei 85,0 Jahren bei den
Frauen. Beide Geschlechter liegen
somit über dem gesamtstaatlichen
Durchschnitt.
Letzterer zählt zu den höchsten in
der EU: Die Lebenserwartung italieni-
scher Männer ist die zweithöchste
nach Schweden, jene der italienischen
Frauen die dritthöchste nach Spanien
und Frankreich.
„Eltern Fragen“ – jeden
Dienstag von 17.30 bis
19.30 im Michael Pacher
Haus in Bruneck (Eingang
auf der Rückseite).
Eine Möglichkeit für Eltern ano-
nym und ohne Voranmeldung
Beratung zu bekommen. Die
Psychologinnen der Familienbe-
ratungsstelle Bruneck bieten ein
offenes Ohr bei Fragen,
Unsicherheiten und Ängsten
bzgl. Familien- und Erziehungs-
themen, Eltern erfahren
professionelle Orientierung.
Geht‘s dem Darm gut, geht‘s dem Körper gut. Kaum ein anderes Organ
beeinflusst unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden so unmittelbar wie
der Darm.
Hände-
hygiene ist
eine wichtige
Maßnahme,
um den Infek-
tionsweg zu
unterbrechen.