Seite 28 - VP_2013_04

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GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MÄRZ/APRIL 2014
28
Infos für Ihr Wohlbefinden
Wie wichtig sind
Bewegung und
Sport für Krebs-
patienten?
„Zahlreiche Studien zu körperli-
cher Aktivität bei Krebserkrankun-
gen und namhafte Organisatio-
nen und Fachgremien bestätigen
heute, dass ein moderates bis in-
tensives Training für onkologische
Patienten unerlässlich ist. Nicht
nur ihre Lebensqualität, sondern
auch therapie- und krankheitsbe-
dingte Nebenwirkungen lassen
sich durch systemische körperliche
Betätigung günstig beeinflussen.
Sport gehört als wichtiger Thera-
piebaustein in das feste Behand-
lungsprogramm von Krebspatien-
ten, weil es ähnliche Wirkungen
wie Krebsmedikamente aufweist.
Eine wohldosierte Kombination
aus Ausdauer, Kraft, Koordination
und Flexibilität verspricht eine
Reihe von Kurzzeit- und Langzeit-
wirkungen, die das Training als
hochmotivierendes Ziel mit unge-
ahntem Veränderungspotential für
Betroffene erscheinen lassen.
Kurzum: die allgemeinen Ziele der
Bewegungs- und Sporttherapie
bei Krebserkrankungen sind Ver-
besserung der körperlichen und
psychischen Be-
lastbarkeit, Linde-
rung von Neben-
wirkungen und
Folgeerscheinun-
gen von Thera-
pien und
schnellstmögli-
che Integration
in den Alltag.“
DDr. Valentina
Vecellio
Gründerin und
Leiterin des Pro-
jektes „Bewe-
gungstherapie
nach Brustkrebs
und gynäkologi-
schen Krebser-
krankungen“ am
Krankenhaus F.
Tappeiner Meran
„Krampfadern sind die Erweiterung
der Hauptvenen, die durch ihre Verfär-
bung und den knotigen Verlauf sicht-
bar werden“, informiert Dr. Michaela
Magometschnigg, Fachärztin für Chi-
rurgie und Gefäßchirurgie. Die aus Ost-
tirol stammende Medizinerin, ist
Spezialistin für modernste Krampf-
adernentfernung und betont: „Die Be-
handlung von Krampfadern ist heute
keine schmerzhafte Operation mehr.
Mit modernen, schonenden minimal-
invasiven Methoden wie Laser oder Ve-
nenklebern kann die Krampfader-
Operation schnittlos durchgeführt wer-
den.“ Besonders die minimal-invasive
ELVes-Painless-Lasersystem in Kombi-
nation mit Radial-Faser gilt als die mo-
dernste Innovation in der Laser-
behandlung.
30 bis 40 Minuten
„Dabei kann auf einen Schnitt in der
Leiste verzichtet werden. Die Laser-
sonde wird am Knöchel eingeführt und
die Vene photothermisch verschlos-
sen.“ Laut Magometschnigg dauert der
Eingriff lediglich 30 bis 40 Minuten.
„Dadurch können beide Beine in der
Operationssitzung saniert werden.“
Dr. Michaela Magometschnigg:
„Die Behandlung von Krampf-
adern ist keine schmerzhafte
Operation mehr.“
„Krampfadern-OPs sind heute
nicht mehr schmerzhaft“
Krampfadern sind nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern können leicht gesundheitliche Beschwer-
den verursachen, die bis hin zu Thrombosen oder Embolien reichen.
Die Bevölkerungsbefragung über
Sozialkapital und Wohlbefinden fand
in den Gemeinden Abtei, Brenner, Kur-
tatsch, Prettau, St. Martin und Ulten
statt. 28 Prozent der Bürger ab
dem 15. Lebensjahr nahmen daran
teil.
Bei den Ergebnissen fällt besonders
auf, dass sich 86 % der Befragten sich
voll mit Südtirol identifizieren. 84 % er-
klären zudem ein hohes Maß an indi-
vidueller Lebenszufriedenheit bei güns-
tigen Lebensverhältnissen.
„Dieses ,Südtirol-Potenzial‘ ist so
stark, dass es eine zukunftsfähige ,Be-
wegung‘ und Ausrichtung werden
könnte. Allerdings nur dann, wenn sich
gelebtes Brauchtum und Tradition, die
den Menschen hier wichtig sind
(51%), auch mit neuen Gemein-
schaftswerten und nachhaltigenWohl-
standszielen verbinden“, kommen-
tiert Angelika Hagen, wissenschaftliche
Leiterin der Studie.
Gut sieht es auch mit dem Zusam-
menhalt im engsten Kreis der Familie
aus: „Gemessen an den Merkmalen
einer modernen Gesellschaft, ist die in-
nere Struktur der Nahbeziehungen,
insbesondere mit dem Schwerpunkt
auf Familie und Verwandtschaft, in die-
sen Gemeinden noch weitgehend in-
takt“, so Hagen.
Verengung der sozialen Kontakte
Doch kaum verlässt man die Ebene
der Nahbeziehungen, nehmen die Ge-
meinschaftskultur und der Zusam-
menhalt deutlich ab: „Wenn auch mit
beträchtlichen Unterschieden, so zeigt
sich in allen Gemeinden im breiteren
Kreis der Geselligkeitskontakte – nach-
barschaftlich wie beruflich organisiert
– eine deutliche Verengung der sozia-
len Kontakte“, erklärt die Expertin wei-
ter.
Die Verbundenheit und Identifika-
tion mit der jeweiligen Gemeinde
gleicht das schwächer werdende Sozi-
alkapital derzeit noch aus. Doch das
Vertrauen in das politische System der
jeweiligen Gemeinden nimmt in dem
Maße ab, in dem es an einer Gemein-
schaftskultur mangelt. Dazu meint
Hagen: „Das Vertrauen in die Politik
wächst mit Partizipation und Einbin-
dung. Und die Menschen wollen mit-
bestimmen und mitgestalten.“
Mehr Demokratie gewünscht
In allen befragten Gemeinden stell-
ten durchschnittlich mehr als die Hälfte
der Befragten (55 %) starke Forderun-
gen nach mehr Demokratie und
Mitbestimmungsmöglichkeiten auf
Gemeindeebene – auch für Jugend-
liche.
Franz Plörer, Direktor der Stiftung
Vital: „Partizipation ist eine Vorausset-
zung dafür, dass (Gesundheits-)Kom-
petenzen gebildet und Freiräume ge-
schaffen werden.“ Und sie sei gleich-
zeitig eine Voraussetzung dafür, dass
die Erwartungen und das Wissen der
Betroffenen in die Projekte einfließen.
„Das ist ein Auftrag an die Politik und
eine klare Wegweisung für die Sozial-
kapital-Stärkung. Ein lebendiges, gut
funktionierendes Gemeinschaftsleben
ist ein Gesundheitsschutz und verhilft
dazu, Gemeinwohlkosten zu sparen.
Nicht von ungefähr widmet die OECD,
die Organisation für wirtschaftliche Zu-
sammenarbeit und Entwicklung, der
Beobachtung und Stärkung des Sozi-
alkapitals schon seit Jahren die
höchste Aufmerksamkeit.“
Auch in Südtirol bröckelt der
soziale Zusammenhalt
In sechs Südtiroler Gemeinden wurde im Auftrag der Stiftung Vital eine sogenannte „Sozialkapitalerhe-
bung“ durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen u. a., dass die Lebenszufriedenheit zwar groß ist, aber der
soziale Zusammenhalt bröckelt.