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Nach dem Zweiten Weltkrieg
erhofften sich viele Südtiroler
die Loslösung von Italien und
eine Rückkehr zu Österreich.
Man sammelte an die 155.000
Unterschriften und übergab sie
dem damaligen österreichischen
Bundeskanzler Leopold Figl.
„Leider kam es anders. Das ‚de-
mokratische’ Italien trieb wei-
terhin die Einwanderung von
Italienern nach Südtirol voran
und baute Volkswohnungen aus-
schließlich für Italiener. Auch
die öffentlichen Stellen wurden
nur Italienern vergeben. Die
Südtiroler wurden benachteiligt
und wären schon bald in die
Minderheit geraten, hätten sie
sich nicht mit Gewalt gewehrt“,
erinnert Efrem Oberlechner vom
Südtiroler Schützenbund an die
damalige Situation.
Gewalt hieß in diesem Fall:
Der Befreiuungsausschuss Süd-
tirol (BAS) verteilte Flugzettel
und verübte Anschläge auf
staatliche Symbole wie Strom-
tyrannisiert“, so Oberlechner.
Die italienischen Behörden hat-
ten ab 1961 ihrerseits zur Eska-
lation der Gewalt beigetra-
gen. Schwere Folterungen von
inhaftierten BAS-Aktivisten
durch Carabinieri wurden von
masten, die die Industrie Nord-
italiens mit Energie versorgten.
Höhepunkt der Anschläge des
BAS war die Feuernacht vom
11. auf den 12. Juni 1961. In
dieser Nacht wurden 37 Strom-
masten gesprengt.
Zu Beginn der gewaltsamen
Aktivitäten war das oberste
Gebot der BAS-Aktivisten
Menschenleben um jeden Preis
zu schonen. Trotzdem wurde
während der Feuernacht der
Straßenwärter Giovanni Postal
Einzigartig ist das nun
erschienene Werk mit
dem Titel „Das vergisst
man nie“. Es enthält
viele Augenzeugen-
berichte über den
Südtirol-Konflikt und
alle Seiten kommen
darin zu Wort, erstmals
auch die „Gegenseite“,
die Carabinieri.
GESCHICHTE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JÄNNER/FEBER 2014
4
Erstmals kommen beimSüdtir
Sprengkurs in Nordtirol.
„Das vergisst man nie“
Herausgeber:
Südtiroler
Schützenbund
Autorin:
Birgit Mosser-Schu-
öcker mit Team (Elmar Thaler,
39, Grafiker, Margareth Lun, 43,
Historikerin, Efrem Oberlechner,
37, Geometer, Verena Geier, 25,
Englischlehrerin, Richard An-
dergassen, 38, Sekretär, Egon
Zemmer, 30, Programmierer)
Erhältlich:
in allen guten Buch-
handlungen (ISBN 978-8-89705-
322-4) und kann auch direkt beim
Südtiroler Schützenbund unter
info@schuetzen.com zum Preis
von 17,50 € + Versandkosten be-
zogen werden.
getötet als eine fehl gezündete
Bombe detonierte.
Viele Verhaftungen
„Nach den Anschlägen wur-
den die Südtiroler Freiheits-
kämpfer und viele Unbeteiligte
verhaftet und aufs Brutalste ge-
foltert. An den Folgen der Fol-
terungen starben im Gefängnis
kurz darauf der junge Lananer
Franz Höfler und Anton Gost-
ner aus St. Andrä. Südtirol
wurde militärisch besetzt und
die Bevölkerung noch mehr
Anschlag auf die Oberleitung der Brennerbahnlinie.