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ein Haus gekauft, wohne dort,
bin glücklich und fröhlich, gehe
Ski fahren, Pilze suchen und so
weiter“, schmunzelt er.
„Erlebte die Firmen
noch klein“
42 Jahre lang arbeitete Rusca
im Modebereich, wo er schon
bald selbst Stoffe zu kreieren
begann. Die heute größten De-
signer sind Freunde von ihm.
Wie Donna Karan New York.
„Das Unternehmen machte die
erste Kollektion mit meinen
Stoffen.“
Auch u. a. die Firmen Armani,
Versace, Jil Sander, Hugo Boss
oder Escada lernte er in einer
Zeit kennen, in der sie noch
klein waren.
Mittlerweile ist Rusca in
Pension. „Jetzt mache ich das,
was ich immer schon viel aus-
giebiger machen wollte: Bü-
cherschreiben, Filme drehen“,
lacht er. Mittlerweile konnte er
für seine Werke schon viele
tolle Auszeichnungen einheim-
sen. „Doch mit Bücherschrei-
ben verdient man halt nichts. Es
ist wirklich nur eine Leiden-
schaft.“
Kinderbuch „Die drei
Schwestern“
Eines seiner letzten Bücher
ist etwa der Gedichtband „Il
frullo della libellula“ (Das
Summen der Libelle) oder das
Kinderbuch „Die drei Schwes-
tern – Le tre sorelle“. „Das Kin-
derbuch schrieb ich während
eines Fluges von Los Angeles
nach Mexiko City. Es ist drei-
sprachig: Deutsch, Italienisch,
Ladinisch. Im Buch sind auch
drei Hör-CDs enthalten“, infor-
miert er. Die drei Schwestern
sind Regentropfen, die eine
Reise von den Drei Zinnen hi-
naus in die Welt machen, dabei
geht eine Schwester verloren.
„Es ist ein geographisches, di-
daktisches, ökologisches Buch,
auch psychologisch. Mittler-
weile wurde es sogar auf Ara-
bisch übersetzt. 1.500 Schul-
kinder in Kairo wurden anläss-
lich der Eröffnung der dortigen
Kinderbuchmesse damit be-
schenkt. Die Zeichnungen
stammen von Duilio Biancini,
der u. a. das Logo für Garda-
land oder auch die italienischen
Schlümpfe zeichnete.“
Mario Rusca kam in Genua zu
Welt, mit drei Monaten übersie-
delte er aber bereits nach Brun-
eck, weil seine Geburtsstadt
bombardiert wurde „Mein Vater
Renato hatte Verwandte in Brun-
eck.“ Die ersten 14 Jahre wuchs
er deshalb in der Pusteraler Stadt
auf. „Somit empfinde ich Brun-
eck seit jeher als meine Heimat“,
sagt Rusca. 30 Jahre lang tin-
gelte er um die ganze Welt. Erst
anlässlich seines ersten Buches
kehrte er wieder zu seinen Wur-
zeln zurück. „Und ich stellte fest,
dass ich nach wie vor in Bruneck
verknallt bin. Ich habe mir dort
PORTRAIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JÄNNER/FEBER 2014
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Mario Rusca blickt
auf ein
ereignisreiches
Leben zurück.
Foto: Martina Holzer
Mario Rusca im zarten Alter von
einem Jahr mit seiner Mutter beim
Florianitor in Bruneck (1943).
Mario Rusca hier in einem
japanischen Kimono 1986.
Mario Rusca aus Bruneck führt ein buntes
Leben. Nach verschiedenen Studien
außerhalb von Südtirol wirkte er weltweit als
Textilunternehmer im Bereich der Mode.
Heute agiert der 71-Jährige als Buchautor
und Filmemacher.
Armani oder Versace erl
noch als kleine Firmen