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Die gebürtige Lavanterin ist
seit jeher eine leidenschaftliche
Sängerin. Sie leitete auch
Chöre und gründete einen Frau-
ensingkreis in Nordtirol. „Und
mir war es immer schon wich-
tig, dass die Chöre auch im
Freien oder in den Gasthäusern
einfach darauflos singen, um
ihre Seele zu beschwingen“, er-
zählt Tabernig (55).
Über 30 Jahre lang hatte sie
in Imst gelebt, bis sie wieder zu
ihren Wurzeln zurückkehrte
und nun in Sillian wohnt. „Es
war mir einfach ein großes An-
liegen zurück in meine Heimat
zu gehen.“ Und in der Heimat
realisierte sie eine Idee, mit der
sie schon seit Jahren „schwan-
ger“ ging, erzählt sie. Seit Ende
April macht sie sich mit inte-
ressierten Menschen, die eine
etwas andere Art von Entspan-
nung in der Natur suchen, auf
den Weg in die Berge, um dort
zu jodeln und zu singen.
Starkes Gefühl der
Verbundenheit
„Insbesondere das Jodeln
versetzt den Körper in vibrie-
rende Stimmung und den gan-
zen Menschen in meditativ
entspannten Einklang. Es lässt
zudem ein starkes Freiheitsge-
fühl und ein wunderbares Ge-
fühl der Verbundenheit mit den
anderen aufkommen. Es ent-
steht durch das Jodeln eine Art
Kommunikation“, weiß Taber-
nig die positive Wirkung des
Jodelns zu schätzen.
Der Jodler oder Almschrei
war früher ein übliches Verstän-
digungsmittel im Gebirge von
Hütte zu Hütte, von Hof zu Hof
und von Tal zu Tal „und diente
auch als Lockruf für die Tiere“,
so Tabernig, die ihren Begleitern
und Begleiterinnen aber nicht
nur ein- und mehrstimmige
Jodler beibringt, sondern auch
Juchizer und Volkslieder, Berg-
und Almlieder. „Es geht mir
auch darum, diese Lieder wie-
der mehr zu singen bzw. zu be-
leben.“ Die Menschen, die mit
mir mitgehen, müssen aller-
dings nicht über musikalische
Vorkenntnisse verfügen. „Und
der Jodler ist ja textlos“, infor-
miert die aut. Bergwanderführe-
rin und ausgebildete Sozialar-
beiterin, die beim Land eine
Teilzeitbeschäftigung ausübt.
Schon der Vater jodelte
Schon früh machte sie selbst
Bekanntschaft mit dem Jodeln.
Denn schon Vater Peter Taber-
nig (2012 verstorben) hatte als
Hirte immer schon gejodelt und
ließ seinem Bedürfnis, Juchizer
loszulassen, freien Lauf. Und
die Tochter war mit dem Vater
ab und zu mit auf den Almen.
„Diese Zeit hat mich natürlich
sehr geprägt. Durch den stän-
digen Wechsel zwischen Kopf-
und Bruststimme, das Singen
verschiedener Silben und das
stetig wiederkehrende ‚i’ das
besonders eindringlich klingt,
überwindet der Jodler große
Distanzen.“ Wirklich unter die
Haut geht laut Tabernig der
mehrstimmige Jodler. „Wir ste-
hen im Kreis, jemand stimmt
an, die anderen Stimmen fallen
ein, gehen mit oder singen
dagegen. Die Melodieführun-
gen gleichen einer Gebirgskette
hoch aufragend, steil abfallend
und der letzte Akkord führt
meist hinaus in das Hochge-
fühl der Alm“, schwärmt
Tabernig.
Schon bald geht sie wieder
mit interessierten Personen auf
den Ederplan. Wer Lust hat, Ta-
bernig zu begleiten, erhält Infos
unter
Tel.
0043(0)664-
3809518. Karoline Tabernig ist
im Übrigen Mutter von vier
Kindern: Elisabeth, Raphael,
Hanna und Urban (21 bis 28
Jahre). „Sie sind alle schon
selbstständig und in Nordtirol
geblieben. Aber ich habe eine
starke Verbundenheit zu meinen
Kinder und bin entsprechend
viel bei ihnen.“ Martina Holzer
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Mit Begleitern jodelnd und singend in den Bergen.
Karoline Tabernig verband ihre
Leidenschaften Bergsteigen,
Singen und Jodeln.
Karoline Tabernig aus
Sillian lässt das Jodeln
in den Bergen wieder
aufleben. Gemeinsam
mit Interessierten geht
sie jodelnd und
singend in die Berge
und lebt somit das aus,
was sie schon immer
wollte.
Kraft durch das Jodeln in den Bergen