Seite 22 - VP_2013_04

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CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2013
22
Gottlieb Taschler ist kein Un-
bekannter. Immerhin gehörte er
einst zu den Spitzen des Biath-
lonsports als Biathlon-Welt-
meister und Olympia-Bronze-
medaillengewinner. Heute ist er
Geschäftsführer des Biathlon-
zentrums in Antholz, seit 16
Jahren Präsident des Biathlon-
Weltcup-Komitees von Ant-
holz und Vizepräsident des in-
ternationalen Biathlonverban-
des und hat nun eine ganz
besondere Vision: den Gebirgs-
pass Staller Sattel (2.052 m),
der das Defereggental in Ost-
tirol mit dem Antholzertal in
Südtirol verbindet, zu einem
touristischen Juwel zu machen.
„Ein wunderbares Naturjuwel
ist der Staller Sattel ja schon“,
so Taschler, der mit 2. Mai die
1960 errichtete Oberseehütte
(inklusive 1.000 m² Grund) und
das Lackenstüberl (besteht seit
1970) von Raimund Wieser er-
warb.
Außerdem braucht der Pus-
tertaler noch weiteren Grund,
denn er plant auch Chalets zu
errichten. „Wie viele, kann ich
noch nicht sagen.“
Sanfter Naturtourismus
Allerdings will er am Staller
Sattel keinen Massentourismus
heranzügeln. „Es soll alles
klein und fein bleiben. So wer-
den die bestehenden Betriebe
und auch die Chalets sehr
landschaftsschonend saniert
bzw. errichtet und im urigen
Stil gehalten.“
Die Oberseehütte mit ihren
30 Betten wird nicht nur im
Sommer, sondern künftig ganz-
jährig bewirtschaftet werden.
Die ersten Sanierungen begin-
nen schon in Bälde, damit man
flott in die Sommersaison star-
ten kann. Auch die ersten Zim-
mer sind bald bezugsfertig.
„Kulinarisch werden wir bo-
denständige Küche aus Süd-
und Osttirol anbieten.“
Kein Biwak mehr
Mit der Sanierung der Zimmer
in der Oberseehütte erspart man
sich ganz nebenbei auch die Er-
richtung eines Biwaks zur
teres ist für Taschler ausschlag-
gebend für sein Agieren. „Denn
in dieser Höhenlage und mit die-
ser Schneesicherheit von Anfang
Dezember bis April können die
Profi-Skilangläufer und -Biath-
leten perfekt trainieren. Das
Loipennetz und die Trassenfüh-
rung sind wunderbar. Somit
kann auch das nordische Profil
von Osttirol weiter geschärft
werden.“
Gemeinderat stimmte zu
Der Gemeinderat von St.
Jakob steht hinter dem Projekt.
„Die Mitglieder wollen alle,
dass auf dem Staller Sattel tou-
ristisch etwas weitergeht. Auch
mit der Abteilung Raumord-
nung ist alles abgeklärt. Die
Betriebe und Loipen sind lawi-
nen- und Wildbachsicher. Si-
cherheitskonzepte braucht es
allerdings für die Zufahrten auf
den Staller Sattel“, informiert
der St. Jakober Bürgermeister
Gerald Hauser. Martina Holzer
Schließung der Unterkunftslücke
für den Weitwanderweg Osttirol
360 Grad. „Mittels Chalets soll
die Bettenanzahl dann Schritt für
Schritt auf 150 gesteigert wer-
den.“ Zudem möchte man rund
um die Beherbergungsbetriebe
allerhand anbieten, nicht nur die
großflächigen Almrosenwiesen
und die Zirben. Von Eislaufen
auf dem See über einen Erlebnis-
Spielplatz, Wanderungen auf
Schmugglerwegen bis hin zu Fa-
ckel- und Stern-, Schneeschuh-
wanderungen, Skitouren und na-
türlich das Skilanglaufen. Letz-
Taschler will keinen
Massentourismus am Staller Sattel,
sondern naturbewusste Menschen
anlocken.
Der Staller Sattel soll
mit Hilfe aus Südtirol
touristisch auf Vorder-
mann gebracht werden.
Ex-Profi-Biathlet Gott-
lieb Taschler aus dem
Antholzertal plant die
Sanierung der dortigen
Betriebe, die Errichtung
von Chalets, eines Er-
lebnisspielplatzes und
vieles andere mehr.
Der
Süd-
tiroler
Gottlieb
Taschler
will den
Staller
Sattel
zu einem
touristi-
schen
Juwel
machen.
Fotos:
Martina
Holzer
Ex-Profi-Sportler aus Antholz
,belebt’ Staller Sattel