Seite 28 - VP_2012_09

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PUSTERTALER VOLLTREF-
FER
NOVEMBER/DEZEMBER 2012
28
Herr Wisthaler, wie lange
fotografieren Sie schon und
warum?
Wisthaler:
„Seit 2003 bin ich
mit der Kamera unterwegs. Be-
gonnen hat es mit der alten Spie-
gelreflex vom Opa. Es faszinierte
mich schon damals, Momente
einzufangen und dem Betrachter
meine Sichtweise der Dinge zu
zeigen. Auch über die Kamera
neue Menschen und Lebensein-
stellungen kennenzulernen.“
Haben Sie sich das Fotogra-
fieren selbst beigebracht?
Wisthaler:
„Ich habe ver-
schiedene Kurse besucht und
Mitterhofer in Innichen aus.
Was zeigen Sie?
Wisthaler:
„Drei Motive von
Innichen. Den Dorfplatz, einen
Parkplatz und ein Haus. Aber
von jedem Motiv gibt es vier
Bilder – aufgenommen aus der-
selben Perspektive mit derselben
Einstellung. Mir ging es darum,
die Verwandlung der Orte durch
sein wahrnehmen.“
Wie viel Zeit brauchten Sie
für die Aufnahmen?
Wisthaler:
„Eineinhalb Jahre.
Denn es mussten Wetter, Licht
und Personenanzahl stimmen.“
Was ist für Sie ein gutes
Foto?
Wisthaler:
„Wenn es Emotio-
nen im Betrachter weckt, die ihn
ein Glückstreffer. Bei Sport-
arten, die man selbst ausübt, ist
das natürlich einfacher. Auch
sollte man etwa auf einem
Snowboardbild, das in einem
Snowpark gemacht wird, immer
Absprung und Landung drauf
haben. So kann sich der Be-
trachter besser vorstellen, wie
hoch und wie weit der Sportler
springt. Bei Freeridebildern ist
es wiederum wichtig, das Mit-
telmaß an Action und Natur zu
finden. Also dem Betrachter die
Natur zeigen, verbunden mit der
Action.“
Sind sie selbst sehr sportlich?
Wisthaler:
„Seit einem Klet-
terunfall klettere ich nicht mehr
intensiv. Dafür bin ich viel auf
dem Mountainbike unterwegs,
laufe, langlaufe, schwimme,
snowboarde und mache Skitou-
ren.“
Das Problem vieler Men-
schen heutzutage ist das Archi-
vieren der Bilder. Wie machen
Sie das?
Wisthaler:
„Digital speichere
ich die Rohdateien doppelt oder
– bei besonders wichtigen –
auch dreifach ab, unabhängig
voneinander. Meine Ordner-
struktur ist so aufgebaut, dass
ich mit Stichwörtern und Datum
arbeite.“
Mit welcher Kamera fotogra-
fieren Sie?
Wisthaler:
„Mit einer Nikon
viel selbst herum probiert. Auch
habe ich viel von anderen Foto-
grafen gelernt, mit denen ich
unterwegs bin.“
Sie stellen noch bis Ende
November im Kunstraum Cafe
das Licht bzw. durch die Dun-
kelheit aufzuzeigen. Denn durch
das bewusst eingesetzte Licht-
spiel tritt plötzlich Unerwartetes
in den Vordergrund – Dinge, die
wir sonst nur im Unterbewusst-
zum Nachdenken anregen.“
Was muss man als Sportfoto-
graf wissen?
Wisthaler:
„Auf jeden Fall,
was der Sportler vorhat – sonst
wird ein gutes Bild wohl eher
Vollformatkamera mit verschie-
denen Objektiven und Blitzge-
räten.“
Mit der heutigen Technik
werden viele Makel der Men-
schen auf den Bildern einfach
Die Lebensphilosophie
anderer Menschen mit
der Kamera einfangen –
das ist für Harald Wis-
thaler aus Vierschach
besonders spannend.
Der 26-Jährige ist ein
leidenschaftlicher
Sportfotograf, der auch
das Spiel mit dem
Licht und der Kamera
liebt. Bis 30. November
stellt er unter dem
Titel „Zyklen“ noch
Fotografien in Innichen
aus.
Harald
Wisthaler ist
ein leiden-
schaftlicher
Fotograf.
Der Pustertaler beweist viel Talent für Sportaufnahmen.
HaraldWisthaler bringt „V