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Beschwerden hat die Schwan-
gere bei Schwangerschaftsdiabetes
– eine Form der Zuckerkrankheit –
meist keine (so wie bei Diabetes
mellitus Typ 1). Die Erkrankung
wird deshalb meist nur durch Such-
tests entdeckt. Werden die Tests
nicht durchgeführt, wird die Er-
krankung oft erst durch deren
Folgeerscheinungen auffällig. Das
heißt: Unter anderem durch starke
Zunahme der Fruchtwassermenge
oder unnatürliches Größenwachs-
tum des Kindes. Somit reift auch
die Lunge des Fötus langsamer aus,
Stoffwechselstörungen, Verschie-
bungen im Salzhaushalt des Kindes
sind ebenso zu beobachten, auch
die Entwicklung des Mutterku-
chens kann gestört werden, die zu
einer kindlichen Mangelversor-
gung und sogar zum Absterben
des Kindes führen kann. Die Mütter
haben zudem ein erhöhtes Risiko,
in der Folge an einem Diabetes
mellitus Typ 2 zu erkranken.
Wie entsteht
der Schwangerschafts-
diabetes?
Das Hormon Insulin wird vom
Körper in der Bauchspeicheldrüse
hergestellt. Es fördert die Auf-
nahme von Zucker in den Zellen
und senkt so den Blutzuckerspie-
gel. Während einer Schwanger-
schaft steigt durch den Einfluss der
Schwangerschaftshormone der Be-
darf an Insulin allerdings stetig an.
Kann die Schwangere den erhöh-
ten Bedarf aber nicht durch eine
verstärkte Freisetzung in der
Bauchspeicheldrüse ausgleichen,
entwickelt sie einen Schwanger-
schaftsdiabetes. Nach der Geburt
wird wieder weniger Insulin benö-
tigt. Somit verschwindet der Dia-
betes in der Regel wieder. Die
Krankheit wird fast ausschließlich
durch eine Ernährungsumstellung
behandelt.
Infos für Ihr Wohlbefinden
Wie viele
Arbeitnehmer
leiden derzeit
an Burnout?
„Laut neueren Studien sind es
15 bis 25 % der Arbeitnehmer,
die an verschiedenen Stadien
des Burnout-Syndroms leiden.
Nahezu alle Berufsgruppen sind
betroffen – von der Kranken-
pflegerin bis hin zum Lehrer, von
der berufstätigen Mutter mit
Mehrfachbelastung bis hin zum
Topmanager. Die Weltgesund-
heitsorganisation bezeichnet be-
ruflichen Stress nicht umsonst
als eine der größten Gefahren
des 21. Jahrhunderts. Das Aus-
gebranntsein an Körper, Geist
und Seele ist somit aktueller
denn je. Mit dem Burnout-Syn-
drom wird ein Zustand völliger
körperlicher, geistiger und seeli-
scher Erschöpfung bezeichnet.
Dabei handelt es sich aber nicht
um eine Krankheit, sondern um
einen Risikofaktor für die Ent-
stehung von Depressionen,
Ängsten, psychosomatischen
Störungen, Süchten und Infek-
tionen.“
Dr. Roger
Pycha,
Chefarzt der
Psychiatrie
Bruneck
„Die wesentlich geringere Be-
lastung der Patientinnen ist der
Hauptgrund, warum in der Gynä-
kologie die minimal-invasive Chir-
urgie auf dem Vormarsch ist“, er-
klärt Gesundheitslandesrat Richard
Theiner. Chirurgen setzen kleinere
Schnitte, das Gewebstrauma im
Bauchraum ist geringer, das kos-
metische Ergebnis deutlich besser,
das psychische Trauma nach dem
Eingriff kleiner. Ebenso die post-
operativen Schmerzen, zudem er-
holen sich die Patientinnen nach
der OP schneller und können somit
auch schneller ihre alltäglichen
Tätigkeiten wieder aufnehmen.
Schnellere
Heilungsdauer
„Hinzu kommt, dass die schnel-
lere Heilungsdauer und die kürze-
ren Krankenhausaufenthalte das
Gesundheitswesen entlasten.“
Daher nahm am Krankenhaus
Bozen zu Jahresbeginn ein Zen-
trum für komplexe gynäkologische
endoskopische Operationen seinen
Dienst auf. „Bereits 75 % aller chir-
urgischen Eingriffe im Bereich der
Gynäkologie werden minimal-in-
vasiv durchgeführt. Das sind sieben
bis zehn Eingriffe in der Woche“,
berichtet Gynäkologe Dr. Martin
Steinkasserer, der das Zentrum lei-
tet.
Symposium
Der minimal-invasiven Chirurgie
MIC, also den neuen chirurgischen
Techniken, ist auch ein internatio-
nales Symposion gewidmet, das
am 16. und 17. November in
Bozen über die Bühne geht. Bei
dieser Tagung werden anhand von
Live-Übertragungen aus dem Ope-
rationssaal praktische Beispiele
minimal-invasiver Operationstech-
niken gezeigt.
Minimal-invasiv in der Gynäkologie
In der Gynäkologie wird immer stärker auf die minimal-invasive Chirurgie gesetzt. Allein 75 % aller
chirurgischen Eingriffe im neuen Zentrum für komplexe gynäkologische endoskopische Operationen in
Bozen werden minimal-invasiv durchgeführt.
„Das Land wird in Zukunft nicht
nur Einkommen und Vermögen be-
rücksichtigen, sondern Rückvergü-
tungen auch erst ab einem Rech-
nungsbetrag von mindestens 200 €
gewähren“, informiert Landes-
hauptmann Luis Durnwalder über
die Neuerungen.
Der neue Berechnungsschlüssel
sieht für die Anspruchsberechtigten
vor, dass bei Rechnungen zwischen
201 und 400 € gesamt 50 € rück-
erstattet werden, zwischen 401 und
600 € beträgt der Beitrag 75 €, zwi-
schen 601 und 800 € werden 100 €
rückerstattet, bei einer Rechnung
zwischen 801 und 1.000 € sind es
125 €, zwischen 1.001 und 1.200 €
werden 150 € rückerstattet, zwi-
schen 1.201 und 1.400 Euro 175 €
und über 1.400 € Rechnungsbetrag
wird die höchste Rückerstattung von
200 € gewährt.
Unterschätzter
Schwangerschaftsdiabetes
4 % aller werdenden Mütter sind von Schwangerschaftsdiabetes be-
troffen, der nicht nur Schaden am Kind verursachen kann, sondern
auch an der Mutter. Der Schwangerschaftsdiabetes ist allerdings oft
nur durch Suchtests erkennbar.
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
NOVEMBER/DEZEMBER 2012
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Die Vorteile der minimal-invasi-
ven Chirurgie sind groß.
Die Zeit der einheitlichen Rück-
erstattung nach Zahnbehandlun-
gen ist in Südtirol vorbei.
Schwangerschaftsdiabetes entdeckt
man meist nur durch Suchtests.
Rückvergütung neu geregelt
Zahnbehandlungen wurden bisher pauschal rückvergütet – unabhän-
gig von Einkommen und Vermögen. Das ändert sich nun in Südtirol.