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Spätestens in den Tagen vor
dem 1. Advent beginnt in den
meisten Familien eine sehr ge-
schäftige Zeit mit Festtagspläne-
schmieden, Geschenke besorgen
und Weihnachtsdekoration. Die
Kerzenständer werden herausge-
holt und neu bestückt, die Fen-
ster werden geputzt und deko-
riert, Tannengrün und Lichterket-
ten finden ihren Platz um Haus
und Stadt zu schmücken. Jetzt,
wo es draußen so lange dunkel
ist, bringen Kerzen und Lichter
Helligkeit und Glanz.
Die Christen bereiten sich in
dieser Zeit auf etwas ganz Be-
sonderes vor, nämlich auf die An-
kunft des Gottessohnes auf Er-
den. Advent heißt Ankunft. Mit
dem Geburtstag Christi feiern sie
Gottes Menschwerdung. Dadurch,
dass Gott zu den Menschen auf
die Erde gekommen ist, ihre Sor-
gen und Nöte hautnah miterlebt
und durchlitten und selbst den
Tod am Kreuz auf sich genom-
men hat, gab er neue Impulse, die
uns jedes Jahr um diese Zeit wie-
der bewusst werden. Für die ka-
tholische wie für die evangelische
Kirche markiert der Advent den
Beginn des neuen Kirchenjahres.
Aus dem 4. Jahrhundert ist eine
dreiwöchige Fastenzeit bis Epi-
phanias (Dreikönig) bekannt. Die
endgültige Einigung auf eine 40
Tage währende Vorbereitungszeit
ist im Alten Testament begrün-
det, wo 40 als magische Zahl im-
mer wieder vorkommt. Auch die
Fastenzeit vor Ostern beträgt 40
Tage und wird bis heute noch vie-
lerorts eingehalten. Im Jahr 1570
hat Papst Pius V. Die Adventszeit
als „geschlossene Zeit“ allgemein
verbindlich vorgeschrieben. Es
sollte nicht getanzt und gefeiert
werden, dafür wurden die Spinn-
stuben eröffnet, man saß abends
zusammen um zu spinnen und
zu weben oder kleine Figuren zu
schnitzen, und man verzichtete
auf gewisse Speisen. Ein bisschen
von dieser „Geschlossenheit“ fin-
det man in vielen Haushalten
auch heute wieder, wo gemein-
sam Plätzchen und Stollen geba-
cken oder Weihnachtsgeschenke
und -dekorationen gebastelt
werden. Auf dem Tisch stehen
Kerzen, meist auch der Advents-
kranz, und jeden Tag wird ein Tür-
chen im Adventskalender geöff-
net. Man zählt die Tage bis zum
großen Fest. Vor allem die Kinder
vergessen nie zu fragen: „Wann
ist endlich Weihnachten?“
Advent heißt Ankunft
Am 1. Advent, dem vierten Sonntag vor Weihnachten, wird die erste Kerze am Adventkranz an-
gezündet. Ihr folgen jeden Sonntag je eine weitere Kerze, bis am 4. Advent mit der vierten Kerze
der Heilige Abend angekündigt wird.
Foto: Valerio Etzelsberger