Seite 9 - VO 2008 01

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
4. JÄNNER 2008
CHRONIK
in Blick zurück
haben. Auch wir blicken zurück und lassen
die wichtigsten Dinge des Oberkärntner
Jahres noch einmal Revue passieren.
Für kurze Zeit war das be-
schauliche Lesachtal heuer der
„Nabel“ der katholischen Welt.
Gerüchten zufolge hieß es, dass
Papst Benedikt XVI. die Mari-
en-Wallfahrtskirche Maria Lug-
gau besuchen komme. Hunderte
Papst-Anhänger pilgerten in den
Ort – nur der Heilige Va-
ter nicht. Trotzdem hat-
te der Trubel auch sein
gutes. Nie zuvor war
das Lesachtal so in den
Medien präsent wie in
dieser Sommersaison.
Daher kündigten eini-
ge Touristiker aus Spaß
bereits den Besuch von
Arnold Schwarzenegger
für das Jahr 2008 an.
Lesachtal im
Papstfieber
Ausgerechnet am höchsten
Berg Österreichs, dem Groß-
glockner, fehlte bislang ein Gip-
felbuch. Seit heuer hat aber auch
Kärntens höchster Stolz ein sol-
ches. Noch dazu ein ganz beson-
deres! Darin ndet man einen
Code, mit dessen Hilfe man sich
daheim, über Internet, eintragen
kann. Unter www.bestof-gross-
glockner.at kann jeder nachlesen,
wer das Dach Österreichs erklom-
men hat. Das eiserne Gipfelbuch
hat Initiator und Bergführer Willi
Seebacher aus dem gleichen Ma-
terial fertigen lassen wie das be-
rühmte Gipfelkreuz
Gipfelbuch für
Großglockner
Ein Spittaler Mandatar sorg-
te dafür, dass zum ersten Mal
in der Geschichte der Stadt eine
Sondersitzung des Stadtrates ab-
gehalten wurde. Dabei wurde
ihm das Mandat entzogen. Dem
Politiker wurde zur Last gelegt,
dass er rund 30.000 Euro dafür
kassiert habe, um im Gegenzug
dem Bau des Stadtparkcenters
und des Kinos zuzustimmen.
Zuvor hatte er sich immer gegen
das Projekt
a u s g e s p r o -
chen. Mittler-
weile hat sich
der Politiker
aus allen sei-
nen Ämtern
ve r abs ch i e -
det. Seine An-
zeige gegen
Bgm. Gerhard
Köfer wurde
abgewiesen.
Politskandal in
Spittal
Für große Aufregung
sorgte 2007 eine Äuße-
rung, wonach in Spittal
eine Moschee oder ein
Minarett gebaut wer-
den solle. Dies war je-
doch nie ein real existierendes
Thema. Vielmehr genehmig-
te der Gemeinderat der Stadt
Spittal nur die Nutzung eines
Gebetsraumes in einem alten
Bauernhaus für die türkisch-is-
lamische Gesellschaft. Landes-
hauptmann Dr. Jörg Haider kün-
digte daraufhinMedienwirksam
an, dass Kärnten das erste Land
mit einem Bauverbot für Mina-
rette und Moscheen werde.
Riesen-
wirbel um
Gebetshaus
Zu einer folgenschweren Tra-
gödie kam es Ende August beim
Aufstieg auf den Großglockner.
Drei Frauen imAlter zwischen 21
und 34 Jahren sowie zwei Män-
ner mit 21 und 37 Jahren, alle aus
Polen, wollten den Gipfel bestei-
gen, als auf 3.000 Metern Höhe
ein Bergsteiger der Grup-
pe ins Rutschen kam und
abstürzte. Dabei riss er
die restlichen Alpinis-
ten mit. Nach 100 Meter
wurden die Männer in ei-
ner knapp eineinhalb Me-
ter tiefen Gletscherspal-
te eingeklemmt. Durch
die Wucht des Aufpralls
der Frauen waren beide
Männer sofort tot.
Tödliche
Großglocknertour
NachzweijährigerZu-
und Umbauphase wur-
de die Gailtal-Klinik in
Hermagor neu eröffnet.
Ab sofort stehen 140 Patienten-
betten zur Verfügung. Auch für
die Wirtschaft war die Bauphase
des Krankenhauses ein Gewinn.
17,5 Millionen Euro wurden in-
vestiert, davon ent elen zwei
Millionen Euro für Wirtschafts-
treibende im Bezirk Hermagor.
252 Mitarbeiter arbeiten nun auf
einer Nutz äche von 14.000 m
2
.
Das sind um 120 Beschäftigte
mehr als bislang. Damit ist die
Gailtal-Klinik der größte Arbeit-
geber der Region.
Wirtschafts-
faktor Gail-
tal-Klinik
Nach kleineren Unstimmigkei-
ten zwischen BZÖ, SPÖ und ÖVP
herrschte in der Regierungssit-
zung beimThema „Mölltalfonds“
schließlich Einstimmigkeit. So-
mit stimmten alle Parteien zu,
dass die 19 betroffenen Parteien
im Möll-, Drau- Malta- und Lie-
sertal die ausgehandelten 55 Mil-
lionen Euro bis Jahresende erhal-
ten. „Mit dem Beschluss
wurde der Grundstein für
Zukunftsprojekte in der
Region gelegt“, freute
sich Landesrat Dipl.-Ing.
Uwe Scheuch. Wie das
Geld letztendlich veran-
lagt wird ist derzeit noch
offen.
55 Millionen im
Mölltalfonds