Seite 3 - VO 2007 01

Basic HTML-Version

3
OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
5. JÄNNER 2007
CHRONIK
Ich habe
seit 1982
e i n e
Nicht-rau-
cher-Stube
im
Lokal.
Raucher sind als Gäste na-
türlich erwünscht, aber die
Nichtraucher sollten nicht
den Dreck fressen!
Franz Buzzi, Gailberg
„Was in Irland, Italien, Nor-
wegen und vielen anderen Län-
dern funktioniert, muss auch in
Österreich möglich sein!“ er-
wartet sich der Kärntner Ge-
sundheitsreferent LR Dr. Wolf-
gang Schantl. „Der Schutz der
Nichtraucher ist ein vordringli-
ches Anliegen, dem ich mich mit
Nachdruck widmen werde!“
Bereits im September 2006
besprachen Schantl und sein
steirischer Amtskollege bei ei-
ner Konferenz die Möglichkeit
eine Erwirkung eines generel-
len Rauchverbotes in Gaststät-
ten. In der Zwischenzeit erhiel-
ten die beiden Landespolitiker
auch Unterstützung aus dem
Land Salzburg. Ein freiwilliges
Rauchverbot hält Schantl für
sinnlos. „Ermahnungen fruchten
nicht“ betont der Landesrat, der
früher selbst Pfeifenraucher war
und erst durch seinen Eintritt in
die Gesundheits- und Sportpo-
litik zum Nichtraucher wurde.
Die Umsetzung des ehrgeizigen
Plans ist allerdings noch nicht
ganz geschafft, zuvor muss es
dafür erst eine Gesetzesände-
rung im Parlament in Wien ge-
ben.
Generelles Rauchverbot
Das generelle Rauchverbot in
öffentlichen Lokalen ist zwar
das Ziel, doch in den Umfragen
zeigen sich die Österreicher bei
diesem Thema äußerst tolerant.
Vorläufig sieht man der Situati-
on eher gelassen entgegen und
hält die Schaffung von Raucher-
und Nichtraucherzonen mo-
mentan noch für die beste Lö-
sung. Und das, obwohl 90% al-
ler Lungenkrebserkrankungen,
fast 30% aller Krebserkrankun-
gen und ein Drittel aller Herz-
kreislauf-Erkrankungen mit To-
desfolge, durch den Genuss von
Nikotin verursacht werden. Al-
lerdings dulden die Österreicher
nur höchst ungern solche Ein-
griffe in die Privatsphäre.
Dennoch sehen die Verant-
wortlichen
Handlungsbedarf.
Jährlich sterben 14.000 Men-
schen an den Folgen des Pas-
sivrauchens. Erschreckend sind
Zahlen einer aktuellen HBSC-
Studie (Health Behavior in
School aged Children) der Welt-
gesundheitsorganisation. Ihr zu-
folge ist unsere Jugend im Ver-
gleich mit insgesamt 36 Län-
dern weltweit im Spitzenfeld
des „blauen Dunstes“ zu finden.
Aber am meistbetroffen sind die
vielen Angestellten im Bereich
Gastgewerbe. Deren Risiko-
Rate liegt bei 50%!
Gewinner & Verlierer
Es bleibt unbestritten, dass mit
den „Glimmstängeln“ viel Geld
zu machen ist und ein Heer von
Finanzministern bis dato bes-
tens daran verdient haben. Auch
die Wirtschaft und Tabakindust-
rie macht sich die Sucht für ihre
Gewinnspanne zu Nutzen.
Als Leidtragende zeichnen
sich die heimischen Wirte ab,
denn wie die Gäste auf ein even-
tuelles Rauchverbot reagieren
werden ist noch nicht abzuschät-
zen. Davon lässt sich Schantl
allerdings nicht beeinflussen.
„Erst wenn alle öffentlichen
Einrichtungen und alle Gastro-
nomiebetriebe rauchfrei sind,
sehe ich das Rauchverbot als
realisiert an“, zerschlägt Schantl
alle Hoffnungen der Raucher.
Ein Hoffnungsschimmer für die
Wirte bleibt allerdings, denn
auch die irische Pubs und die
italienischen Ristorante schrei-
ben auch nach dem Rauchverbot
noch schwarze Zahlen.
Rauchverbot in Kärnten
Den Rauchern stehen nun auch in Kärnten härtere Zeiten bevor. Seitdem die Mit-
glieder der Kärntner Landesregierung einstimmig eine Resolution zum Schutz von
Nichtrauchern verabschiedet haben, wird überall in Oberkärnten über dieses Verbot
diskutiert. Der zuständige Landesrat, Dr. Wolfgang Schantl, betont, dass dies keines-
wegs als Hetze gegen die Raucher verstanden werden soll, sondern gesundheitliche
Aspekte hat.
Stimmen zum
Thema der Woche?
Die golde-
nen Zeiten
sollen
für die
Raucher
zukünftig
vorbei
sein.
Neben den
Rauchern
sehen sich
auch die
Gastwirte
als die
Benachtei-
ligten.
30 Jahre
Debant bei Lienz, Glocknerstr. 12
04852/65155-0
www.dobernik.at
E-Mail: fliesen@dobernik.at
2237
BEWÄHRT
FLIESEN
DOBERNIK
• Fachberatung
• Wertvolle Fliesen
• Handel und
Verlegung
FLIESEN & NATURSTEINE
Die Leute
sind ver-
schieden,
d a h e r
wird
die
Umsetzung si-
cher schwierig. Jedoch im
Speisesaal beispielsweise
ist es nur zu befürworten.
Lydia Zöhrer,
Seeboden
Ich sehe
es
als
A n r e i z
w e n i g e r
zu rauchen,
Geld zu sparen
und die Luft zu verbessern.
Aber zu rauchen ist schon
ein „Genuss“!
Waltraud Mellitzer,
Berg/Drautal
LR Dr. Wolfgang Schantl befür-
wortet ein Rauchverbot.