Seite 2 - H_2002_01

Basic HTML-Version

O s t t i r o l e r H e i ma t b l ä t t e r
70. Jahrgang – Nummer 1
Vorweg bemerkenswert erscheint, wo-
rüber man in der keineswegs hochdotierten
Filialkirche zur damaligen Zeit verfügte:
Folgen wir zunächst dem Wortlaut des
ausführlichen Dokumentes:
Deckblatt: „ : 1734: /
4
Inventärium./Der
Ornat- und Kirchen/Zieren Bey dem
Löbl:/:S:Ottilia- und Apolonia/Gottshaus
zu Amlach.“
S. 2: „Actum dem zwainzigisten/Tag
Monnats Augusti Anno/Sibenzechenhun-
dert vierunddreyßsig./Vor dem Hochehr-
wirdig und/Wohlgelehrten Herrn Johann/
Pabtistia Vilplanner
5
der-/weilligen Pfarer
zu Dristach,/wie auch des Hochloblich/ Kö-
niglichen Stiffts zu Hall/in Inthall Landt-
richtern/der Herrschaft Lienz, Heren/
Frannz Ignatj Eisanckh von/Märienfels
6
&
als Geist: und/Weltlichen obrigkeit.“
S. 3: „Nachdeme Bei dem Loblichen/
Sanct Ottilia und Lucia Gotes-/ Haus zu
Ämblach an denen/ornat: und Kirchen Zie-
ren ein/und anderer Abgang erschinen/
Mithin die Notturfft erfordert,/das das vor-
handene durchgang-/en, die Ermangelung
Neuerlich/Beigeschaffen volgsamb all:
und/iedes umb khinfftiger Wissen-/
schafft willen und damit ain/Mößner sein
fleißige Abschrift/darumben haben, auch
khon-/fftiger Zeit die Stöllung dar-/nach
fiergenomben werden“
S. 4: „khine, in ain ordentliche Pe-/
schreibung zu bringen, von/dahero hat
Mann solche auch/mit Zuezug Heren
Pernharten/Unterhueber
7
des Rathes zu/
Lienz und Gerichtsverpflichten/Bey-
wösendt des derweilligen/Kirchen Möß-
ners Hieronimusen/Strickhofers zu Be-
melten/Ämblach wir nachfolgendt/fir-
genomben./ Ain Meßsinges Ciborium
8
/
warinen ain Silbernes Käpßl/sambt einen
Roth Tamaschgen
9
/Mäntele mit Perni-
schen Porten
10
.“
S. 5: „Zway par Mösingene Leichter/
Zway eingefaßte Hältumber
11
/mit ge-
schnitnen Ramben/Mer ain dergleichen
par schlechtere./
Zway Claine schwarz gepaizte Altärlen,/
Zway Pilder in dergleichen/Rämblen ein-
gefaßt./Drey Conon Tafl
12
mit geschnit-/
nen Ramben./Ain Antependium
13
mit ver-/
gulten Löder, darauf die/ Pildnus Ottilia
und Apoloniä.“
S. 6: „Ain Lang: und ain Kirzers/Reis-
tens abgeschlissenes Altar/ Tuech mit gro-
ben Pfizen
14
./Ain Crucefix und ain par/
alte Puschen Kriegl./Ain Möß Glöggl./
Auf den Unser/frauen Seiten Altar./
/Zway schlechte Altar/Puschen. /Zway
alt Hilzene Leichter./Ain geschnitnes
Vösper/pilt.“
S. 7: „ Und 3: Conon Tafl auch/1 Cruce-
fix./Auf dem Sanct An-/tonj Altar
15
/ Zway
Altar Puschen/zway alt hilzene Leichter/
Ain Crucefix und/Drey Conon Tafl./
Ain Gresser: und ain Clainers/
schlecht zerflicktes Altar/Tuech./Ain auf
Holz mit Wasser“
S. 8: „farben gemahlnes Antepen-/
dium./Ain groß Mößingens Ämpl
16
/
Zway geschnitne Wandl/Stangen
17
./Ain
Himel von Wullen/Zeug und Stockh-
arbeith/Ain Neu Weiß Tamaschgene/
Fohne./In der Sacristej/
Drey Kupferne Weichprün/Kößsellen,
und ain Spreng/Wadl
18
/
Ain Mößsingens Rauchfäßl“
S. 9: „Ain Clain Mößsingene Ampl./
Ain Wandl Glögl/Ain zinenes … (?)
Pöcherl/Ain Silber und vergulter/
Kölch mit deto Porten./
Mer ain Silber: und vergulter/Kölch mit
ain Kupfern ver-/gulten Fueß, auch ainer/
Silber: und vergulten/Porten. Acht Burifi-
catoria
19
/Ainlifft Palia
20
/Siben Corpora-
lien
21
.“
S 10: „ Ain Roth Tafentens
22
Mößge-/
want, Stollen
23
und Monipl
24
mit weiß Per-
nischen Pfizen ver-/prämbt, und mit ainen
weiß/Stocken Strich./Ain weiß gepluemb-
tes Mößge-/wandt, mit ainen Rott Halb/
Tamaschgen Strich, und gelben/groß
Porten sambt Zuegehör/Ain Grienn altles-
senes
25
Möß-/gewandt mit weißsen
Strich/und gelb Pernischen
Porten/sambt Zuegehör./Ain von fiel
Plauen Mor
26
ge-/machtes Mößgewandt
mit/ainen aufgenähten Crucefix“
S. 11: „und weißen Leonischen Por-
ten
27
/mit Zuegehör./Ain völlig von ge-
pluembten/Stock gemachtes Mößge-/
wandt so schlecht./Ain schwarz tafentes
mit ainen weiß Tamaschgen/Strich sambt
Zuegehör./
Ain par Silberne Augen auf/ainen Kötl
hangendt./Ain Silberner Pfenig war-/auf die
Hl: drey Khinigen/und Mariä Altneting
28
./
Auf einen Mößingen Kötl/seint han-
gendt.“
S. 12: „Ain par Mösßingene Augen/ Ain
Silbernes Pfenigl War-/ auf Märiä Hilff,
und die/Altnetinger Pildnus./Ain Salzbur-
ger Ganzer, und/ain vier eggerter derglei-
chen/viertl Taller
29
, auch/Zway Wägl
halbe Gulden/Ain Porttativ
30
so auf Dris-
tach/gehören soll./Zway von Rott: und
Weißen/Tamaschgg gemachte Altar/
Kißer
31
mit Seiden Quastlen.“
S. 13: „Ain Weiß Leinwantene Almb
32
/
mit Pfizen und Humeral
33
/einen Drichl
34
und
Girtel so/ganz neu./Ain Reistene Almb mit/
Pfizenn und yberigen voriger/Zuegehör/
Ain gahr schlechtes gefleckhtes/Langes:
und ain Kleiners/Altar Tuech./Zwey
Reistene Handt Tiecher./Vier alte Altar
Tiecher./Zway Reistene Altar Tiecher/ mit
genäten Pfizen auf die/Seiten Altar.“
S. 14: „Vier Claine Altar Tiech-
len/darain Rott außgenät./Ain Weiß Lein-
Votivtafel mit Attributen der hl. Ottilie und Text v. J. 1869.
Öl/Holz, 28 x 21,5 cm.
„EX VOTO. 1743“ – Votivbild zu den hll. Ottillia (Augen) und
Apollonia (Zahn). Öl/Holz, 33,5 x 25,5 cm.
Fotos: Lois Ebner