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O s t t i r o l e r H e i ma t b l ä t t e r
70. Jahrgang – Nummer 11
* Franz SCHNEEBERGER, Ainet – V:
Andrä, Wirt, Krämer – Mat: Bozen – insk:
1870 bis 1873 (Naturgeschichte, Physik –
„Laut Zeugniß der Gemeinde-Vorstehung
ganz mittellos, seine Eltern wiewohl im
Besitze einer Wirtschaft und eines kleinen
Bauerngutes sind stark verschuldet, daher
nicht in der Lage ihrem Sohne die nöthige
Unterstützung zu gewähren.“ – 1886 als
Gymnasialprofessor in Meran gest.)
* Peter Paul SCHRAFFL, Sillian – insk:
1883 bis 1887, Lehramtsprüfung aus
Geschichte und Geographie 1889 – „Die
Eltern gest. – Bittsteller besitzt 185 fl.“
* Peter SCHWINGSHAKL, St. Jakob – V:
Jakob, Lehrer in Nauders – Mat: Bozen –
insk: 1876/77 (Klassische Philologie)
* Ivo SINT (Chorherr im Stift Neustift,
supplierte früher am Gymnasium Brixen),
Hollbruck, geb. 6. 2. 1832 – V: Johann,
Bauersmann – Mat: Brixen – insk: 1864 bis
1866 (Mathematik, Physik, Chemie)
* Alois STEINER, Oberlienz, geb. 24. 6.
1849 – V: Vincenz, Bauer im Auszuge –
Mat: Bozen – insk: 1871 bis 1874, Dr. phil.
aus der Geschichte in Verbindung mit der
lateinischen Philologie – geprüfter Lehr-
amtskandidat 1876 („Laut Zeugniß der Ge-
meinde-Vorstehung von Oberlienz mittel-
los, da sein 75 Jahre alter Vater im Auszuge
beim ältesten Sohne lebt, die Mutter ge-
storben ist und bei dem Umstande, als noch
acht Geschwister leben, das elterliche Erb-
entrichtgeld nur unbedeutend war und
durch die Studienkosten des Bittstellers
bereits verwendet ist.“)
* Ignaz STEINER, Matrei, geb. 2. 6. 1844 –
V: Alois, Bauer in Lienz – Mat: Brixen –
insk: 1867 bis 1871 (Geschichte)
* Maximilian STRAGANZ (OFM), Dölsach,
geb. 26. 4. 1865 – V: Josef, Bauer – Mat:
Hall – insk: 1886 bis 1890, Lehramts-
prüfung aus Geschichte und Geographie
1893
* Friedrich STRELE, Matrei – V: Vinzenz,
k.k.Bezirksamtsadjunkt – Mat: Innsbruck –
insk: 1872 bis 1875 – Lehramtsprüfung
1878 aus Klassischer Philologie: „auf ein
Jahr suspendirt“ (Strele plante laut Briefen
aus 1878 an die Prüfungs-Kommission die
Militärlaufbahn einzuschlagen, übte Lehr-
supplenturen aus. Seine Verlobte schreibt
Ende 1878 aus Bozen, Strele sei entschlos-
sen, „seinem qualvollen Dasein eine Ende
zu machen“.)
* Johann TEUTSCH, Lienz, geb. 24. 9. 1845
– Mutter: Wäscherin; Handarbeiterin – Mat:
Bozen – insk: 1869 bis 1872, Lehramtsprü-
fung aus Klassischer Philologie 1879
(„Vom 1. 10. 1872 bis 28. 2. 1873 wirkte er
als Supplent am k.k. Gymnasium in Triest,
vom 1. 4. bis 15. 9. 1875 an jenem zu
Znaim, endlich während des Schuljahres
1875/76 an der Landes-Oberrealschule in
Znaim.“
„Laut
Zeugniß
des
Stadt-Magistrates Lienz mittellos, seine
Mutter erwirbt sich nur kümmerlich durch
Handarbeit ihren Unterhalt.“)
* Leo UNTERBERGER (Ordenspriester
von Neustift), Assling – V: Josef, Bauer –
insk: 1860 bis 1862 (Klassische Philologie,
hatte „Theologisches Absolutorium von
Brixen“)
* Augustin UNTERFORCHER, Amlach,
geb. 19. 9. 1849 – V: Augustin, Bauer –
Mat: Brixen – insk: 1871 bis 1874, Lehr-
amtsprüfung aus Klassischer Philologie
1875 („Seit 6. 10. 1874 steht er als Sup-
plent an den vereinigten Mittelschulen zu
Komotau in Verwendung“ – „Zeugnis von
Amlach: Vater ist Bauer, zahlt 14 fl 85 xr
im Quartal Steuer, sein auf 4.600 fl ge-
schätztes Gut ist ganz verschuldet – 40
Morgen Grund.“)
* Franz UNTERGASSER, Sillian – V:
Franz, k.k. Steuereinnehmer – insk: 1883
(Archäologie, studierte auch Jus – „Pension
der Mutter 20 fl monatlich“)
* Jacob Max WEILER, Strassen, geb. 12. 10.
1876 – V: Georg, Gutsbesitzer – Mat: Bri-
xen – insk: 1897/98 (Naturgeschichte –
wechselte zum Jusstudium, Dr. jur. 1903)
* Anton WINTER, Sillian, geb. 1840 – V:
Anton, Dr. med. – insk: 1876 bis 1879
(Naturgeschichte, Physik, Vorstudien an
Univ. Wien)
* Gottfried WÖCKL, Sillian – V: Johann,
prakt. Arzt in Bozen – Mat: Innsbruck – insk:
1875 (Klassische u. Deutsche Philologie)
* Peter WOLSEGGER, Matrei, geb. 23. 2.
1847 – V: Georg, k.k. Postmeister – Mat:
Bozen – insk: 1869 bis 1872 (Geschichte,
Deutsche Philologie, zuvor Theologie im
Priesterseminar zu Brixen – „Laut Zeugniß
können Bittstellers Eltern denselben nicht
mehr unterstützen. Der Vater Postmeister
besitzt ein verschuldetes Anwesen – Laut
Zeugniß des Pfarramtes und der Gemeinde-
Vorstehung mittellos. Bittstellers Vater be-
zieht als Postmeister 80 fl, dann den Rein-
ertrag von seiner Realität per 127 fl, also im
Ganzen 207 fl und hat hiervon sich und
eine Familie von fünf Köpfen zu erhalten
und zu unterstützen.“).
IMPRESSUM DER OHBL.:
Redaktion: Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzinini.
Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren
verantwortlich.
Anschrift des Autors dieser Nummer:
Univ.-Doz. Dr. Peter Goller, Universitätsarchiv,
A-6020 Innsbruck, Innrain 52.
Manuskripte für die „Osttiroler Heimat-
blätter“ sind einzusenden an die Redaktion
des „Osttiroler Bote“ oder an Dr. Meinrad Piz-
zinini, A-6176 Völs, Albertistraße 2a.
Eigenhändiger Lebenslauf des geistlichen Herrn Dr. Josef Resinger (1874 bis 1950) vom
22. August 1904 (laut Begleitschreiben): Aus Anlass des Ansuchens um Zulassung zur
Lehramtsprüfung schildert Resinger, der nach einem Kooperatorsjahr in Terenten (Pus-
tertal) vor allem Geographie und Geschichte an der Philosophischen Fakultät Innsbruck
studiert hatte, und bereits am 27. April 1904 zum Dr. phil. promoviert worden war,
seinen Studienweg bei bekannten Professoren wie Franz Wieser (Geographie), Josef
Eduard Wackernell (Germanistik), Josef Blaas (Geologie), Franz Hillebrand (Philoso-
phie), vor allem aber bei den Historikern Rudolf v. Scala, Emil v. Ottenthal, Ludwig
Pastor, Hans v. Voltelini und dem späteren Bundeskanzler Michael Mayr.
(Quelle: Universitätsarchiv Innsbruck, Phil. Lehramtsprüfungsakten 1860 ff., Karton 187)