Seite 18 - VP_2012_08

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UMFRAGE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
AUGUST/SEPTEMBER 2012
18
Vor welchen Naturgefahren fürchten Sie sich?
„Am ehesten habe ich Angst vor
Muren, weil der viele Regen doch
Hänge vermehrt zum Rutschen
brachte. Auch vor Blitzen habe ich
Respekt. Einmal schlug 100 Meter
von meiner Tante entfernt ein Blitz
ein. Sie hatte großes Glück, dass ihr
nichts passiert ist, sie verspürte aber
eine starke Hitzewelle.“
Marietta Schneider (48),
Sozialsprengel-Mitarbeiterin,
Sillian
„Ich komme aus dem Südtiroler Ort mit der höchsten Niederschlags-
menge. Da wir nahe an einem Bach leben, ist die Angst, dass er
bei schweren Unwettern immer wieder übergehen kann, natürlich
da. Vor zwei Jahren war es besonders schlimm, als der Bach über
die Ufer trat. Viele Häuser und Keller im Ort wurden überflutet und
mussten ausgepumpt werden.“
Florian
Grandegger (22),
Farbenverkaufs-
Lehrling, Stein-
haus/Ahrntal
„Mein Elternhaus steht nahe dort, wo
Erdrutsche und schon einige La-
winen abgingen. Vor 60
Jahren erwischte es
meine Großeltern
stärker. Es riss das
halbe Haus mit. Gott
sei Dank gibt es seit
zwei, drei Jahren
einen Lawinen-
Damm. So fühlt
man sich
jetzt
schon
si-
che-
rer.“
Fotos: Herbert Hauser
„In Südtirol sind in letzter Zeit doch
sehr viele Muren abgegangen, weshalb
ich die Vermurungen nun an erste
Stelle setze. Es ist aber auch kein
Wunder, wenn derart viel Holz ge-
schlagen wird, um etwa für Skipisten
Platz zu machen. Doch dieser Wald
wäre eben im Ernstfall der Schutz vor
Lawinen. Zum Glück wohne ich nicht
so nah an solchen Gefahrenbereichen.“
Fabian Pipperger (19),
Schüler, Prettau
„Angst machen mir nur ab und zu meine
eigenen Gedanken. Also keine Erdrut-
sche, Überschwemmungen, kein Blitz
und Donner. Ganz im Gegenteil. Blitz
und Donner liebe ich, weil enorm viel
Kraft von ihnen ausgeht.“
Franz Kofler (40),
Maschinist, Bruneck
„Gerade in unserem Gebiet gab es
Ende Juli, Anfang August
schwere Muren-Abgänge. In der
Nähe unseres Hauses kam etwa
eine Wiese ins Rutschen und
nahm schließlich einen halben
Weg auf ihrer ‚Fahrt‘ mit.
Und im Meraner Raum
wurden sogar zwei ältere
Menschen getötet, als
eine Mure Haus und
Hof und sämt-
liche Kühe
meterhoch
unter sich
begrub.“
Gerade das heurige Jahr ist überall auf der Welt ein Jahr der Naturkatastrophen. Viele Menschen
fürchten sich verstärkt vor solchen Ereignissen. „PVT“-Reporter Herbert Hauser hörte sich um, wie
Pustertaler über solch übermächtige Kräfte denken.
Jasmin Huber (15),
Sozial-Wissenschafts-
gymnasiastin, St.
Magdalena/Gsies
Jasmin Lanz (15),
Sozial-Wissenschafts-
gymnasiastin, Gais