Seite 6 - H_2003_07-08

Basic HTML-Version

O s t t i r o l e r H e i ma t b l ä t t e r
71. Jahrgang – Nummer 7-8
Grauschwarze Sklavenameise (Formica
fusca):
EL, PR, FR und HM, jeweils mehr-
fach, der Name stammt davon, dass gerade
diese Art von der
Blutroten Ameise (For-
mica sanguinea)
oft und mit System ge-
raubt und als Sklave verwendet wird !
Schwarzgraue Wegameise (Lasius
niger):
EL, FR; dazu bei PR mehrfach an
Schilfblättern bei kleinen Blattläusen,
deren Verdauungssaft als Nahrung dient.
Echte Wespen: von den staatenbilden-
den Insekten sind öfters Feldwespen zu be-
obachten, PO, FW, die am Ufer Wasser-
tropfen holen, um in der Sommerhitze die
Nester abzukühlen, die keine Außenhülle
tragen. Bei FR konnten im Glashaus in
Deckenwinkeln sogar zwei große Nester
(330 bzw. 430 Zellen) der
Gallischen
Feldwespe (Polistes dominulus, = P. gal-
licus)
gefunden werden. Im Spätherbst
waren nur mehr die überwinternden
Weibchen anwesend, die sich in der küh-
leren Zeit zu typischen Grüppchen anord-
nen. Das Nest wird im Folgejahr nicht
mehr verwendet, sondern jeweils neu an-
gefertigt.
Köcherfliegen (Trichoptera):
Die wasserlebenden Arten bauen meis-
tens sogenannte Köcher (Name!) aus
Steinchen, Gras, Holz, auch Schnecken-
schalen u.v.a., in denen sie leben. Ein Fall
bei PO; die fertigen Tiere haben dicht be-
haarte Flügel.
Schmetterlinge (Lepidoptera):
Miniersackmotten:
Incurvaria oehl-
manniella:
am Licht HD, persönliche Mit-
teilung.
Eulenfalter:
Mythimna pallens:
an Seggen
(
Carex
sp.): HD, persönliche Mitteilung.
Insekten – Restgruppen:
Zweiflügler:
Mücken und Fliegen:
Stechmücken (Culicidae): mehrere
Arten
Culex, Aedes
u.a.
Waffenfliegen:
Chloromyia formosa
,
häufigste Art der Familie, bei FR, HM.
Bohrfliegen (Tephritidae): nur 2 Arten.
Horn- oder Schneckenfliegen (Sciomy-
cidae): mehrere Arten, die meistens im
Inneren von Schnecken parasitieren.
Raubfliegen (Asilidae): nur ein fragli-
ches Exemplar EL, derzeit beim Spezia-
listen.
Bremsen (Tabanidae): zufällig die
Große
Roßbremse
bei PO:
Tabanus sudeticus).
Schwebfliegen (Syrphidae): insgesamt
8 Arten, alle bekannt und nicht selten.
Langbeinfliegen (Dolichopodidae): PO.
Schnabelfliegen (Mecoptera):
Keine Fliegen, haben 4 Flügel und an-
dere Merkmale:
Deutsche Skorpionsfliege (Panorpa
germanica):
nur FW, ein Weibchen.
Gemeine Skorpionsfliege (Panorpa
communis):
nur beim Gh. Wacht, ein
Weibchen.
(Die Männchen besitzen am Körperende
Anhängsel, aber wenig ähnlich den Skor-
pionen)
Zikaden (Auchenorrhyncha):
Punktierte Käferzikade (Tettigometra
impressopunctata):
selten, FW, 1 Stück.
Hopfenzikade (Evacanthus acumina-
tus):
am Nörsacher Teich 2 Stück.
Erdbeerzikade (Aphrodes bicinctus):
nur Einzelstück EL.
Schaumzikade (Philaenus spumarius)
:
ebenfalls Einzelstück bei PR, sonst sehr
häufig.
Büffelzikade (Stictocephala bisonia):
eingewanderte Art, bisher nur ein Einzel-
fund: Gödnach; am 29.8.2002 bei PB im
hochgrasigen Umfeld 6 weitere Stück,
offenbar nun eingebürgert!
Geradflügler – Heuschrecken:
Alle bereits bekannt und durchaus
nicht selten.
Gestreifte Zartschrecke (Leptophyes
albovittata):
PB 1 Exemplar.
Zwitscherschrecke, Singendes Heu-
pferd (Tettigonia cantans):
FW 1 Exem-
plar.
Gewöhnliche Strauchschrecke (Pholi-
doptera griseoaptera):
PR 1 Exemplar.
Brauner Grashüpfer (Chorthippus
brunneus):
EL 1 Exemplar, PB 2 Exem-
plare.
Feld-Grashüpfer (Chorthippus aprica-
rius):
PB 5 Exemplare.
Gemeiner Grashüpfer (Chorthippus
parallelus):
EL 4 Exemplare, PB 3
Exemplare.
Wirbeltiere (Vertebrata):
wurden nicht systematisch abgefragt und
erfasst.
Fische:
in allen untersuchten Teichen derzeit
keine Fische oder keine mehr.
Im Teich beim BG/BRG wurden viele
Sorten bekannter Zier-Fische beobachtet,
offenbar von Liebhabern eingesetzt,
dafür fast keine Tiere und Pflanzen mehr
außer starker Veralgung durch Überdün-
gung infolge der vielen Exkremente.
Außerdem fressen diese Fische wegen
ihrer Größe als oberste Glieder der Nah-
rungskette so ziemlich alles.
Amphibien, Lurche:
Von den einheimischen Molchen, Sala-
mandern, Kröten, Unken und Fröschen lie-
gen unterschiedliche Meldungen nach Jahr
und Ort vor:
Kleiner Teichmolch (Triturus vulgaris)
EL, PR, FR.
Alpenmolch (Triturus alpestris)
FW, EL,
PR, HD; laichen gelegentlich auch ab.
Der
Feuersalamander (Salamandra sa-
lamandra)
ist an Teichen kaum zu erwar-
ten, seine Larven leben in kleinen Fließ-
gewässern.
Die
Erdkröte (Bufo bufo)
EL, FR, HD
und
Gelbbauchunke
oder
Bergunke
(Bombina variegata)
bisher nur PR, sind
gelegentlich möglich.
Von den Fröschen ist aus Osttirol nur
der
Grasfrosch (Rana temporaria)
be-
kannt, der aber fast regelmäßig an Garten-
teichen erscheint und auch laicht, EL, PR,
FR; in manchen Jahren aber überraschen-
derweise ausbleibt. Möglicherweise
schaden den überwinternden Tieren die
kalten, vor allem schneearmen Winter.
Der
Laubfrosch (Hyla arborea)
wurde
schon länger nicht mehr gemeldet.
Kriechtiere, Reptilien:
An gut besonnten Steinmauern mit ent-
sprechendem Nahrungsangebot an leben-
den Kleintieren sind die
Mauereidechse
(Podarcis muralis
) oder auch vielleicht die
Wald-
oder
Bergeidechse (Lacerta vivi-
para)
als Besonderheit zu erwarten.
Von den viel bekannteren Schlangen
wird immer wieder die
Ringelnatter (Na-
trix natrix)
HW, PR, EL, FR als Besucher
erwähnt. Ihr passen besonders die Frösche
und Kaulquappen als Nahrung.
Vögel:
Werden verschiedentlich beobachtet
und sind mit mehreren Arten der vielen
Kulturfolger möglich, besonders wenn das
Areal groß ist und viele Gelegenheiten für
Brut und Jungtiere bestehen. Eine gezielte
Erfassung für diese Kleinräume müsste
erst erfolgen.
Bei FR wurden zwei Vogelbruten mitge-
teilt:
Kohlmeise (Parus major)
und
Haus-
sperling (Passer domesticus).
Nach dem
Ausfliegen der Jungen wurden auf Wunsch
die Nester rasch eingesackt und gebracht.
Unter anderem befanden sich bei beiden
Arten viele Stücke der parasitischen Vogel-
flöhe aus der Gattung
Ceratophyllus
spec.
Die Artbestimmung war nicht möglich.
Säugetiere:
Auch hier sind Beobachtungen nicht er-
fasst, aber mehrfach möglich, vor allem
Kleinsäuger. Dabei wäre die Mitteilung
und Überprüfung der immer noch fehlen-
den aber durchaus möglichen
Garten-
Spitzmaus (Crocidura suaveolens)
sehr er-
wünscht, deren nächste Fundpunkte bei
Greifenburg, am Weißensee und bei Spit-
tal liegen.
Die Auflistung der Ergebnisse kann
natürlich keinen Anspruch auf Vollstän-
digkeit erheben. Immerhin ist bei fast
jedem Teich eine Besonderheit an Pflanzen
(geplant als 2. Teil) und Tieren festzu-
stellen. Daher wäre eine weitere Erfassung
notwendig und sicherlich auch interessant,
ist aber eine Frage der Zeit. Allen Mitar-
beitern vorerst einmal vielen Dank. Auf
Anfrage können einzelne Punkte auch
weiterhin geklärt werden, aber generelle
Bearbeitungen sind kaum geplant.
Büffel-Zikade, Kopf von vorne (Peggetz).