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Nummer 7-8/2003
71. Jahrgang
OSTTIROLER
HEIMATBLÄTTER
H e i m a t k u n d l i c h e B e i l a g e d e s „ O s t t i r o l e r B o t e “
Das häufig verwendete Wort „Biotop“
statt dem besseren deutschen Begriff „Gar-
tenteich“ bezieht sich auf natürliche, also
primäre Lebensräume und deren Arten-
gemeinschaften von Pflanzen und Tieren,
den Biozönosen. Die primären Lebens-
räume entstanden und verbleiben in freier
Natur, in sich verändert nur durch die dort
befindlichen Lebewesen selber und alle
Außenfaktoren wie Boden, Wasser, Luft
und Klima, grundsätzlich also ohne Ein-
wirkung des Menschen. So gesehen gibt es
auf der Welt nicht mehr allzu viele Groß-
gebiete davon (Teile von: Polkappen,
Wüsten, Tiefsee, Regenwald, Hochgebirge
u. a.).
Alle Naturschutzgebiete im „Kultur-
raum“ versuchen diesen Zustand zu erhal-
ten, auch in vielen Nationalparks sind
durch Besiedlung, Forst, Landwirtschaft,
Jagd usw. bereits sekundäre Bereiche ge-
schaffen, die zusammen mit der gegebe-
nen Landschaft immer noch schützenswert
bleiben.
Kleinbereiche der „Natur vor der Haus-
tür“ (sekundär) und in der Wohnung gibt
es zusätzlich in vielfacher Hinsicht:
Parks und Gärten, Aquarien und Terrarien,
bis zu „Hansi“ oder „Aloisia“ im Käfig,
sie alle vermitteln einen kleinen Natur-
ausschnitt.
Gartenteiche (keine Fischteiche) sind an
sich nur ein Teil des Gartens, das sagt schon
der Name. Sie sind aber ganz besonders ge-
eignet, die Harmonie der Natur durch
naturnahe Gestaltung und fortwährende Be-
obachtung zu vermitteln, damit gegeben ist
ein Ausgleich zum Alltag, Ruhe, Erholung,
zugleich Hobby und Freizeitgestaltung.
Immer gekoppelt ist mit dieser Anlage auch
ein wichtiges Rückzugsgebiet verschiedens-
ter Tiere und Pflanzen, oft unabsichtlich
Alois Kofler
Gartenteiche als sekundäre Lebensräume
Gartenteich Dr. F. Wieser (Nußdorf).
Alle Fotos: A. Kofler