Seite 15 - VP_2012_04

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Die Besucher des Wildparks
Assling können sich freuen. Es
gibt wieder etwas Neues: das
neue Luchsgehege, das innerhalb
von zwei Jahren um 200.000 €
errichtet wurde und sogar den
heurigen Anerkennungspreis des
österreichischen Wildhegever-
bandes im Mai erhält. Wildpark-
Chef Markus Lukasser freut sich,
betont aber: „Die Durchführung
des Projektes war recht anstren-
gend. Denn zuallererst mussten
wir eine große Geländekorrektur
machen. Das Gehege darf ja nicht
zu steil sein“, erklärt er. Auf
700 m2 dürfen sich die fünf
Luchse des Parks – zwei ältere
Luchse (Zuchtpärchen, ca. sieben
Jahre alt) und drei junge – nun or-
dentlich austoben und genießen
die große Bewegungsfreiheit und
die vielen Ausweichmöglichkei-
ten. „Das Gehege ist drei Mal so
groß geworden als es laut öster-
reichischem Tierschutzgesetz
sein müsste.“ Die alte, viel klei-
nere Anlage ist gleich nebenan
und könnte nach entsprechenden
Adaptierungsarbeiten schon bald
ein neues Zuhause für die Mur-
meltiere werden.
Einstiges Wohnhaus
In das neue Gehege wurde
auch ein ehemaliges kleines
Wohnhaus aus den 1930er Jahren
integriert, das nun im unteren Be-
reich als Stallung für die Luchse
dient, aber auch für Esel und
Schafe. „Das alte Haus stand in
Unterassling. Ich kaufte es vor
fünf Jahren“, erzählt Lukasser. In
dem Haus gibt es im oberen Ge-
schoss auch einen Raum für die
Besucher zum Rasten und Ver-
zehren mitgebrachter Jause. „Wir
überlegen zudem, ob wir im
Dachbereich eine Rattenausstel-
lung machen werden.“ Mit le-
benden Ratten wohlgemerkt. Das
gesamte Gehege kann von den
Besuchern fast rundum begangen
werden.
Sind auf dem
richtigen Weg
Der Tierpark wuchs mittler-
weile insgesamt auf ca. 9 ha an.
Ein Rundweg führt an 35 Tierar-
ten vorbei. Lukasser hat seit 1995
die Leitung über und ist gleich-
zeitig einer der zwei Gesellschaf-
ter. Der zweite ist Vater Vinzenz
(78), der sich mit dem Tiergarten,
den es seit 37 Jahren gibt, einen
Kindertraum erfüllte. „Er betreut
die Modelleisenbahn, die er vor
einigen Jahren im Wildpark auf-
stellte und nun stetig erweitert.
Manche Besucher kommen ei-
gens wegen der Bahn zu uns“, so
der Sohn nicht ohne Stolz, der
auch viel Unterstützung von Ehe-
frau Claudia bekommt.
Der Tierpark erhielt schon ein-
mal einen Anerkennungspreis
vom österreichischen Wildhege-
verband verliehen, nämlich 2006
für das Steinwild-Gehege. „Nur
ein solcher Preis wird pro Jahr
vergeben. Für uns ist es ein schö-
ner Beweis, dass wir auf dem
richtigen Weg sind“, freut sich
Lukasser.
Wildpark-Zufahrt
in der Vorsaison
Aufgrund von Arbeiten auf der
Pustertaler Höhenstraße kann man
von Montag bis Freitag (7.30 bis
12 und 13 bis 17.30 Uhr) nur über
Mittewald zum Wildpark Assling
zufahren. Gilt nur in der Vorsaison
(längstens bis Ende Juni). Werk-
tags von 12 bis 13 Uhr und am
Wochenende gelten keine Ein-
schränkungen.
Martina Holzer
LA Bgm. Dr. Andreas Köll, Wildparkbesitzer Markus Lukasser und
Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa sind stolz auf das vor-
bildhafte Luchsgehege.
Foto: Martina Holzer
Mit einem neuen Highlight wartet der Wildpark Assling
auf. Nach zwei Jahren intensiver Arbeiten wurde nun
das neue 200.000-€-Luchsgehege fertig gestellt. Fünf
Luchse haben dort ein neues Zuhause.
Wildpark Assling:
Viel Anerkennung für
das neue Luchsgehege
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Luchse sind mittelgroße,
hochbeinige Katzen. Ihre Krallen
können sie zurückziehen. Der
kurze Schwanz hat ein schwar-
zes Ende. Luchse weisen einen
Backenbart auf. Auf den Spitzen
der Ohren sind schwarze Haar-
pinsel vorhanden und die Rück-
seite der Ohren ist schwarz mit
einem weißen oder grauweißen
Fleck. Die Fellfärbung ist unter-
schiedlich. Sie reicht von sand-
farben über rotbraun und braun
bis grau. Oft ist das Fell auch ge-
fleckt. Luchse besitzen 28 bis 30
Zähne, sind einzelgängerisch,
dämmerungsaktiv und territorial
sowie spezialisierte Jäger. „Und
sie sind pflegeleichte Tiere“, be-
stätigt Markus Lukasser. Im
Wildpark kamen in den letzten
15 Jahren neun junge Luchse
zur Welt, die mittlerweile in an-
deren Tierparks (Ö, D, I) unter-
gebracht sind.