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Den Bedarf an Parkplätzen, sowohl für
das der Zahl nach zunehmende Personal
als auch der Besucher, konnte man
1995/1996 mit der Anlage zweier Tiefgara-
gen und von Parkflächen im Freien decken.
Bereits im Gründungsbau von 1929/31
war eine Kapelle eingebaut worden. Die-
ser Sakralraum, für viele Patienten ein Ort
des Trostes und der Zuflucht, wurde 2000/
2001 neu gestaltet, wobei der an Stelle
einer tiefen Nische eingebaute Glaserker
den Raum heller und nach außen hin offen
erscheinen lässt. Die Kapelle ist Mittel-
punkt der katholischen Krankenhausseel-
sorge, die dem Orden der Franziskaner
übertragen ist.
Im Zuge der schrittweisen Erneuerung
der Gesamtanlage des A. ö. Bezirkskran-
kenhauses Lienz wurde die alte Kranken-
pflegeschule unter der neuen Bezeichnung
„Schule für allgemeine Gesundheits- und
Krankenpflege“ durch einen Umbau
gründlich renoviert und modernisiert. Für
alle drei parallel laufenden Ausbildungs-
kurse stehen eigene Klassenräume zur Ver-
fügung, weiters zwei Demonstrations-
räume, neue Büroräume für das Lehr-
personal und ein Aufenthaltsraum mit
Kochnische für die Schüler (1999/2000).
Nicht nur im unmittelbar medizinischen
Bereich, sondern besonders auch im Pflege-
dienst sind ganz allgemein im Kranken-
hausbetrieb großartige Fortschritte festzu-
stellen. Freilich war es ein langer und auch
schwieriger Entwicklungsgang von den
„Wärterinnen“ des Lienzer Stadtspitals des
19. Jahrhunderts zum heutigen patientenori-
entierten Personal mit pflegerisch-wissen-
schaftlichen Erkenntnissen. Nur auf Grund
der modernen Ausbildung ist es möglich,
dass die pflegerische Praxis mit der medizi-
nischen Versorgung Schritt halten kann.
Die Notwendigkeit zum Neubau bzw. der
Erweiterung des Nordtrakts West (2001 bis
2004) war mit der verbesserten neurologisch-
psychiatrischen Versorgung gegeben, da die
bisherigen Verhältnisse nicht mehr den ge-
setzlichen Anforderungen entsprachen. Die
Neueinrichtung einer psychiatrischen Abtei-
lung ermöglichte, auch zusätzlich Räumlich-
keiten für Physiotherapie, Nuklearmedizin,
Sterilisation, Labor, Dialyse, diverse Ambu-
lanzen und Büros der internen Abteilung zu
schaffen. Im Mitteltrakt war es 2004 bis 2006
durch die Auslagerung von Büros und des
Labors aus den bisherigen Räumlichkeiten
möglich, die Nuklearmedizin und die Interne
Ambulanz zu vergrößern und am bisherigen
Standort der Sterilisation einen 6. Opera-
tionssaal anzulegen. Weiters konnten der
neurologische Stroke-Unit-Bereich und ein
Verabschiedungsraum für Verstorbene neu
eingerichtet sowie der Aus- und Umbau der
Internen Ambulanz, der Unfallchirurgischen
Ambulanz/Schockraumbereich sowie des
Anästhesie-/Intensiv-/Aufwachbereichs in
Angriff genommen werden.
Der einst geradezu riesige Park er-
streckte sich vom 1931 eröffneten Haupt-
gebäude bis hinunter zur Beda Weber-
Gasse. Durch den Bau des Bezirksalten-
heims (1969 bis 1971), das in gewisser
Weise die ursprüngliche Funktion des ehe-
maligen Bürgerspitals als Versorgungs-
stätte alter und kranker Menschen über-
nommen hat, war der Garten in seinem
Umfang stark reduziert worden. Dennoch
ist die gepflegte Parkanlage für Patienten
und ebenso für die Altenheimbewohner
und ihre Besucher ein idealer Ort der Ruhe
und Erholung geblieben. Die Neugestal-
tung des Parks fiel in die Jahre 2003/2004.
Der jüngste „Mosaikstein“ in der Um-
und Neugestaltung und ständig imWandel
begriffenen Gesamtanlage des A. ö. Be-
zirkskrankenhauses Lienz ist der Umbau
des Ärzte- und Schwesternheims (2006).
Insgesamt wurden in den letzten 25 Jah-
ren 58,929.985 € investiert.
Im Rahmen des gut funktionierenden
Krankenhausbetriebs müssen die Leistun-
gen des Österreichischen Roten Kreuzes
hervorgehoben werden, besonders da der
Krankentransport, die Blutbeschaffung
(bis 1993) und die Versorgung der Lang-
zeitstation (bis zu deren Übersiedlung 1994
in den Nordtrakt) dieser Institution übertra-
gen worden sind. Im Jahr 1963 erhielt die
Lienzer Bezirksstelle des Roten Kreuzes
ein Heim in der Emanuel von Hibler-Straße
in unmittelbarer Nähe des Bezirkskranken-
hauses. Das Heim wurde inzwischen groß-
zügig erneuert und 1996 eröffnet.
OSTTIROLER
NUMMER 9/2006
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HEIMATBLÄTTER
Die Patientenzimmer des alten „Infektionsgebäudes“ wurden durch eine vorgehängte
Fassade wesentlich vergrößert und mit eigenen Sanitärzellen ausgestattet.
Foto: Dr. Gerhard Egger
IMPRESSUM DER OHBL.:
Redaktion: Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzinini.
Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren
verantwortlich.
Anschrift der Autoren: DI Dr. Gerhard
Egger, Verwaltungsdirektor BKH Lienz –
Primar a.o. Univ.-Prof. Dr. Peter Lechleitner,
Ärztlicher Direktor BKH Lienz, alle A-9900
Lienz, Emanuel von Hibler-Straße 5 – Univ.-
Doz. Dr. Meinrad Pizzinini.
Manuskripte für die „Osttiroler Heimat-
blätter“ sind einzusenden an die Redaktion
des „Osttiroler Bote“ oder an Dr. Meinrad Piz-
zinini, A-6176 Völs, Albertistraße 2 a.