Seite 18 - VP_2012_03

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WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MÄRZ/APRIL 2012
18
Wirtschaftsmeldungen
Wie bereits im Vorjahr wird
auch heuer wieder der
„Stegener Platz“ in Bruneck
zum Treffpunkt für Touristiker,
Handwerker, Innenarchitekten
und Interessierte. Die Ausstel-
lungsfläche der Pusterer Messe
erstreckt sich über 10.000 m2 –
verteilt auf sieben Zelte. Über
200 Aussteller, vor allem aus
Südtirol, aber auch aus dem
österreichischen und deutschen
Raum sowie einigen Regionen
Italiens, nehmen an der diesjäh-
rigen Auflage der „Tipworld“
teil.
Von Gastronomie bis
Vermarktung
Viel Raum wird heuer den
Themen Gastronomie, Küche,
Küchenzubehör und regionale
Produkte gegeben. Sanierung,
Inneneinrichtung Dekoration,
Vermarktung und Werbung,
Wellness und Wohlbefinden
sind weitere Schwerpunkte der
Messe. Sie wird auch zur
Bühne einer Gemeinschafts-
schau des Südtiroler und Pu-
stertaler Handwerks, aber auch
innovativer Lösungen für Hote-
liers und Gastronomie.
Und der Südtiroler Köche-
verband heißt alle Köche aus
dem In- und Ausland unter dem
Motto „Faszination des Ge-
schmacks“ und „technische In-
novation als Herzstück einer er-
folgreichen Gastronomie“ will-
kommen. Die Messe ist von
9.30 bis 18 Uhr geöffnet. Wei-
tere Informationen auf www.
fierabolzano.it/tipworld/de/
„Wir versuchten mit der
Neuregelung, für Südtirol das
Positive an den Liberalisie-
rungsvorgaben der Regierung
Monti zu nutzen, gleichzeitig
aber unser bewährtes System
zu verteidigen“, betont Lan-
desrat Thomas Widmann.
Südtirols Handelsordnung galt
bisher als sehr einschränkend.
Man stellte sich immer vehe-
ment gegen Einkaufszentren
auf der grünen Wiese. „Da es
ja stets das Ziel der Landesre-
gierung war, die gewachsene
Handelsstruktur in unseren
Dörfern und Städten zu erhal-
ten und die Nahversorgung zu
garantieren“, so Widmann.
„Die Liberalisierungsvorgaben
der Regierung Monti hätten
dieses System allerdings ge-
kippt, wenn wir sie eins zu
eins umgesetzt hätten, dem
absoluten Wildwuchs freien
Lauf gelassen und somit
gegen eine sinnvolle Handels-
und Raumplanung gearbeitet
hätten.“
Nur in Ortszentren
Also reizte man die autonomen
Zuständigkeiten aus und wandte
die Liberalisierung nur auf die
Ortszentren an. „Dort ist eine
solche Öffnung durchaus sinn-
voll, weil sie neue Chancen zur
Belebung von Dörfern und Städ-
ten bietet“, erklärt Widmann.
Weiterhin einengend ist die
Handelspolitik allerdings außer-
halb der Zentren. In Gewerbe-
gebieten ist auch nur erlaubt,
was bereits heute möglich war,
nämlich der Handel mit sperri-
gen Gütern. Im landwirtschaftli-
chen Grün gilt ein grundsätzli-
ches Detailhandelsverbot. „Wir
haben nur zwei Ausnahmen
vorgesehen. Und zwar den
Handel mit am Hof hergestell-
ten Gütern bzw. jenen mit Gü-
tern, die mit Freizeiteinrichtun-
gen in Verbindung stehen. Also
etwa Radwegen oder Golfplät-
zen“, so Widmann.
Über 200 Aussteller präsentieren auf 10.000 m² ihre Produkte.
Foto: Tipworld
„Tipworld“ startet in die nächste Runde
Die erfolgreiche Messe „Tipworld“ geht in Bruneck
von 14. bis 17. April über die Bühne. Über 200 Ausstel-
ler werden präsent sein.
Die Zunahme ist vor allem auf
die steigende Präsenz der 55- bis
60-Jährigen auf dem Arbeits-
markt zurückzuführen, heißt es
aus der Landesabteilung Arbeit.
In den kommenden fünf Jahren
erhöhen sich die Zahlen jener Ar-
beitnehmer aus geburtenstarken
Jahrgängen der 60er Jahre wei-
terhin. „Es ist also abzusehen,
dass es Ende 2016 um rund
7.000 mehr über-55-jährige Ar-
beitnehmende geben wird als
Ende 2011. Das wären insgesamt
über 23.000 ältere Beschäftigte“,
rechnet Abteilungsdirektor Hel-
muth Sinn zusammen.
Nicht gleichmäßig verteilt
Nicht in allen Wirtschaftssekto-
ren sind allerdings gleicher-
maßen viele ältere Arbeitneh-
mer tätig. Rund 22 % der Ge-
samtarbeitnehmer über 55
Jahre sind im Haushalt, 4 bis
5 % im Handwerk, zwischen
6 und 7 % im Handel sowie
im Gastgewerbe und zwi-
schen 9 und 10 % in den üb-
rigen Sektoren beschäftigt.
Für Sinn ist klar: „Die Be-
triebe müssen sich vermehrt
dem Thema der immer älter
werdenden Belegschaft widmen.
Ein Thema, das bisher kaum Be-
achtung fand.“
Es gibt immer mehr ältere Arbeitnehmer
An die 16.000 Arbeitnehmer waren in Südtirol im
Vorjahr über 55 Jahre alt. Das sind um 9.000 Perso-
nen mehr als noch vor zehn Jahren.
„Totalen Wildwuchs vermieden“
Die neue Handelsordnung ist in Südtirol in Kraft. Eine vollkommene Liberalisierung
im Bereich Handel – wie es die Monti-Regierung will – wird es in Zukunft in Südtirol
allerdings nicht geben.
Ob im Tischlereihandwerk oder
in anderen Berufen, die Zahl
älterer Arbeitnehmer steigt.
Einkaufszentren auf der grünen Wiese wird es in Südtirol auch
künftig nicht geben.