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eiche Quercus robur) auffallend große un-
regelmäßige Galle. Die Art hat wie andere
auch 2 Generationen: die ungeschlecht-
liche der Weibchen lebt an den Eichen-
wurzeln, bis 50 cm tief in Gruppen kuge-
liger Gallen, die andere im Zweigbereich.
Schwammkugelgalle: (Andricus kol-
lari):
An den Seiten-Knospen mehrerer
Eichen-Arten (bei uns an der viel häufige-
ren Stieleiche Quercus robur), 3-4 cm
Durchmesser, auffallend groß und unregel-
mäßig rundlich, bei uns eher selten.
Eichenblatt-Ziergalle (Cynips longi-
ventris):
An der Unterseite von Eichen-
blättern, auffallend durch die Färbung:
gelb oder rot mit ungenau ringförmigen
Bändern und oft mehrfach an einem Blatt,
Mai bis Juni, 8-10 mm Durchmesser.
Seitenknopfgallen (Neuroterus numis-
malis):
Auf der Unterseite von Eichenblät-
tern meist in größerer Zahl, ungleich häufig,
oft auch übersehen, 2-3 mm breit, rundlich
flach, in der Mitte eingesenkt, (münzenför-
mig nummus, numus = die Münze).
Große Linsengallen (Neuroterus
quercusbaccarum):
Ebenfalls auf der
Unterseite von Eichenblättern in großer
Zahl, scheinbar häufig, 4-6 mm breit, rund
ohne Eindellung in der Mitte, im Herbst
abfallend.
Schlafapfel, Rosenapfel, Bedeguar
(Diplolepis rosae):
An verschiedenen
Rosensträuchern, auffallend groß mit 5 und
mehr cm Durchmesser, jung mit langen
farbigen fädigen Auswüchsen. Die Larven
leben im Inneren und regen die Pflanze zur
Bildung dieser Form an und entwickeln
sich in kleinen Kammern mit holziger
Hülle. Diese Art wird von mehreren ande-
ren Wespenarten regelmäßig parasitiert.
Weitere Gallwespen-Arten mit glatten, grü-
nen Kleingallen sind zusätzlich bekannt:
Gundelreben-Gallwespe (Liposthenes
glechomae):
Von dieser seltenen Art bisher
nur ein Fund, den die Hausfrau S. Gasser
aus Lienz in ihrem Garten an der Lippen-
blütler-Pflanze Gundelrebe oder Gunder-
mann (Glechoma hederacea) fand. Nur
wenige kleine Wespen schlüpften nach
Wochen aus den mehr als erbsengroßen
runden grünen, später braunen behaarten
Gallen. Besten Dank für die Übermittlung.
OSTTIROLER
NUMMER 7/2007
8
HEIMATBLÄTTER
Schlafapfel-Gallwespe –
Galle und Gallen-Inneres mit
Larvenkammern, an Rosen
häufig.
Seidenknopf-Gallwespe und Große Linsen-Gallwespe – (Weber
1974). – Beide und noch andere Neuroterus-Arten sind auf der Un-
terseite von Eichenblättern zu suchen und sicher auch noch zu finden.
Schwammkugel-Gallwespe – Lienz: Maria Trost um 1995. – An-
dricus sp.: große Galle aus Istrien 2002, Querschnitt: im Zentrum
die einzige Zelle, in der sich die Wespe entwickelt.
Eichenblatt-Ziergallwespe – Lienzer Tal-
boden: Sonnseite, häufig.
Wenn nicht anders angegeben
Aufnahmen von A. Kofler
Gundelreben-Gallwespe – Lienz: Grafen-
anger 2006.
IMPRESSUM DER OHBL.:
Redaktion: Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzinini.
Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren ver-
antwortlich.
Anschrift des Autors dieser Nummer: Mag. Dr.
Alois Kofler, Meranerstraße 3, A-9900 Lienz.
Manuskripte für die „Osttiroler Heimatblätter“
sind einzusenden an die Redaktion des „Osttiro-
ler Bote“ oder an Dr. Meinrad Pizzinini, A-6176
Völs, Albertistraße 2 a.