Spuren aus der Neonazi-Bandszene führen nach Osttirol
22.06.2021
Osttiroler, die einem „Standard“-Bericht zufolge wegen rassistischer Gewaltverbrechen und des Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz bereits verurteilt worden sind, stecken hinter „Terrorsphära“.
Sie treten auf den größten, geheimen rechtsextremen Metal-Festivals Europas auf, maskiert, teilweise mit Sturmhauben, mit verkehrt herum getragenen Baseballkappen sowie T-Shirts mit Parolen wie „Stärke durch Disziplin“. Sie besingen „ein Leben für den Kampf“, während vor der Bühne unzählige „Fans“ den rechten Arm in die Luft strecken. Die Band „Terrorsphära“ ist laut dem freien Journalisten Christof Mackinger und dessen Bericht im „Standard“ (Online-Ausgabe vom 21. Juni 2021) „Österreichs Exportschlager in Sachen Neonazi-Hardcore“.
Enttarnt
Der erst jetzt enttarnte Kopf der Band ist laut Mackinger der 35-jährige Lienzer Manuel E., ein „emsiger Vernetzer der Neonazi-Szene“, der wegen rassistischer Gewaltverbrechen und des Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz bereits drei Jahre hinter Gittern verbracht habe. Dreh- und Angelpunkt seines „extrem rechten Aktivismus“ seien Kampfsport (Selbstverteidigung, Taekwondo) und seine Bands. Bei „Terrorsphära“ wirken dem „Standard“-Bericht zufolge noch zwei weitere Osttiroler mit. Einer von ihnen, Harald K. aus aus Matrei i. O., sei in der Vergangenheit ebenfalls nach dem NS-Verbotsgesetz verurteilt worden.
Für den Sozialwissenschafter Robert Claus ist „Terrorsphära“ ein „musikalisches Aushängeschild der Neonazi-Kampfsport-Szene“. Schließlich trete die Band fast ausschließlich bei extrem rechten Kampfsport-Events auf.
„Führermarsch“
E. und seine Kameraden predigen laut "Standard" ihre Werte unter anderem über ihren ideologischen Verband „Wardon21“: Kampfsport, veganes Essen und ein drogenfreier Lebensstil für die „Volksgesundheit“. Am 20. April 2019, an Hitlers Geburtstag, hielt demnach Wardon21 in der sächsischen Schweiz einen „Führermarsch“ ab.
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