Lehrlingsstaatsmeisterschaften: Osttirolerin am Stockerl

Liebe Köchin! Musik ist ein gutes Beispiel: Talent ist wichtig, aber ohne Ausbildung und tägliches Üben werden keine Spitzenleistungen erzeugt. Talent allein reicht nicht. Natürlich haben Lehrlinge auch erlernte Fähigkeiten also skills, dazu ist die Lehre ja da. Skill ist ein englisches Fachwort aus der Pädagogik, das allen Lehrenden bekannt ist. Klarerweise können solche Ausdrücke außerhalb des Fachgebiets oft als Effekthascherei empfunden werden und sind sicher auch oft als solche beabsichtigt. Leider!

Du bemühst dich wenigstens sachlich zu bleiben mit deiner Antwort und das ist schon einmal lobenswert. Du hast schon Recht, dass das erlernte Fähigkeiten sind und Talente Angeborene. Aber es setzt trotzdem ein gewisses Talent voraus, wenn man in diesen Berufen erfolgreich werden will und da ist es fast schon so wie mit dem Ei und der Henne, wer von diesen beiden zuerst da war.Was war zuerst da, das Talent, oder die Fähigkeit. Ein gutes Beispiel dazu ist die Musik. Da wirst du ohne Talent, bzw .ohne Gehör ganz sicher keine richtige Musik machen können, denn es wird immer falsch klingen. Um fähig zu sein, Musik machen zu können musst du dazu Talent haben und ohne Talent bist du sicher nicht fähig richtige Musik zu machen.Also war das Talent vor der Fähigkeit, oder was ist da der Unterschied? Aber darum geht es mir eigentlich auch gar nicht, sondern ob diese englischen Begriffe wie Skill einen Menschen besser sind, als ein herkömmlicher Geselle, oder ausgelernter Lehrling. Im Wahrheit ist es wohl tatsächlich nur eine bloße Effekthascherei, mit der man völlig unnötig versucht Leistung künstlich aufzuwerten, gegenüber den bisher Jahrzehnte gegoltenen Ausdrücken in deutscher Sprache. Mich wundert nur, warum die Lehrlinge von früher, ohne die Bezeichnung Skill überhaupt? gute Facharbeiter geworden sind?

Zur nochmaligen Klarstellung: Skills sind KEINE Talente. Talente werden einem in die Wiege gelegt. Skills sind erlernte Fähigkeiten. Grob unterschieden werden sie in Soft Skills (Empathie, Umgang mit Kunden, Teamfähigkeit) und Hard Skills (Computerkenntnisse, Marketing, technische Fähigkeiten, Sprachkenntnisse). Als Hotelier würden Sie die Skills von Frau Steidl an der Rezeption zu schätzen wissen. Das Wort kommt übrigens aus dem Altnordischen „skil“. Ob die Verwendung derartig vieler englischer Begriffe notwendig oder reine Effekthascherei ist, ist eine andere Debatte.

Mich wundert nur, daß man bis dato OHNE diese Bezeichnungen ausgekommen ist und jeder verstanden hat, was ein Lehrling ist. Lehrling kann man auch nicht geändern, aber man wußte wenigstens was es ist. Früher, noch gar nicht solange her, hat man diese Skills ganz einfach Talente genannt und das sie dann auch anpacken können hat man vorausgesetzt. Skill oder Talent allein, heißt noch lange nicht, daß sie es auch in der Praxis umsetzen. Da habe ich oft genug in meinem Betrieb die Erfahrung gemacht, daß ungelernte Arbeitskräfte meistens viel wertvoller sind und dann auch noch billiger. Die brauchen kein Rampenlicht und keine Titel wie Skills.

Möchte gern wissen, ob sich Skills nur auf ein allgemeines Geschlecht bezieht, männlich, weiblich und was es alles sonst noch an verschiedenen Geschlechtern gibt, oder, oder müßte man hier auch Skill und Skillinnen usw. getrennt erwähnen? Interessant auch, daß man Lehrlingsstaatsmeisterschaften noch in deutscher Sprache schreibt und nicht auch schon in Englisch. Auch daß man nicht zusätzlich "Lehrlingen"staatsmeisterschaften anführen muß. Ein wirres Durcheinander eben, das immermal wieder in einer sprachlichen Sackgasse endet, wie man sieht und nur unnötiges Chaos verursacht.

Spätestens wenn ich auf auf einer heimischen Speise Tyrolean dumplings bestellen muss, um Tiroler Knödel zu bekommen, vergeht mir dann endgültig der Appetit auf heimische Kost und im Besonderen auf meine österr. Lieblingsspeise.

Man versucht nhaftuns immer wiedehr zum Kauf österreichischer Waren und Produkte einzuschwören, andererseits wird unsere heimische Sprache mit englischen Bezeichnungen verunglimpft. Skills z. B. grauenhaft. Ich möchte nicht nur heimische Wäre bevorzugen, sondern auch unsere heimische Sprache bewahren, sonst pfeif ich in Zukunft auch auf die österreichische Ware und Kauf mir nur mehr englische Produkte.

Kommen diese Junior Skills aus England oder aus Österreich?

Manger, da kann man Ihnen nur zu 100% zustimmen. Zudem klingt das auch noch, nein ich spreche es lieber nicht aus, aber es beginnt auch mit einem S !

Hätte es nicht gereicht, es einfach bei der Bezeichnung "Lehrlingsstaatsmeisterschaften" zu belassen? Muss denn jeder Veranstaltung ein englischer Titel übergestülpt werden? Ist denn die deutsche Sprache so arm, dass keine passenden Worte mehr dafür gefunden werden können? Oder liegt es an der Berichterstattung, die der eigenen Muttersprache nicht mehr mächtig ist?