Hochdotierter Wissenschaftspreis für gebürtigen Osttiroler
22.06.2021
Für seine Forschung zum Einfluss des globalen Wandels auf aquatische Ökosysteme wurde der Ökologe Markus Möst von der Universität Innsbruck am Montag vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF mit einem der diesjährigen START-Preise ausgezeichnet.
START-Preis: höchstdotierter und anerkanntester Wissenschaftspreis Österreichs für Nachwuchsforscher
Die Förderung ist die höchste Auszeichnung für erfolgreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in Österreich und ist mit rund 1,2 Millionen Euro dotiert.
Der globale Wandel bedroht Ökosysteme weltweit, und wir stehen vor einer beispiellosen Biodiversitätskrise mit drastischen Folgen für die menschliche Gesundheit und unser Wohlergehen, heißt es in einer Aussendung der Universität Innsbruck. Vorhersagen zum globalen Wandel und zur Wirksamkeit möglicher Gegenmaßnahmen werden dadurch eingeschränkt, dass unser Wissen über das Zusammenwirken der unterschiedlichen Stressfaktoren auf die Ökosysteme noch sehr unvollständig ist.
Der nun mit dem START-Preis ausgezeichnete Nachwuchsforscher Markus Möst vom Institut für Ökologie der Universität Innsbruck möchte in seinem Forschungsvorhaben den bisherigen Untersuchungen zum Zusammenspiel von Stressfaktoren für Ökosysteme eine evolutionäre Perspektive hinzufügen.
Hitzewellen machen Stress
Markus Möst erforscht den Wandel von Ökosystemen an Wasserflöhen. Diese nur wenige Millimeter großen Krebstiere sind in vielen Seen zuhause und filtrieren Algen und Bakterien aus dem Wasser. Gleichzeitig dienen sie etwa Insekten und Fischen als Nahrung. „Diese Tiere können daher eine sehr zentrale Rolle im Ökosystem spielen“, sagt Markus Möst. Durch Umweltveränderungen kann das Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten und das hat auch Konsequenzen für die Wasserflöhe. In der Vergangenheit konnte gezeigt werden, dass etwa die Überdüngung der Gewässer bei den Wasserflöhen zu Kreuzungen unterschiedlicher Arten und genetischen Veränderungen geführt hat.
Konkrete Pläne
Diese gegenseitige Beeinflussung von ökologischen und evolutionären Prozessen im Laufe der Zeit möchte Möst nun mit dem Mitteln des START-Preises systematisch untersuchen und damit die Rolle der öko-evolutionären Dynamiken in der Interaktion von Stressoren in Ökosystemen auf die Spur kommen. Dabei wird er auch den Blick in die Zukunft richten und den Einfluss von Hitzewellen untersuchen. Sie kommen immer häufiger vor, dauern länger und stellen zunehmend einen Stressfaktor für Organismen in Seen dar.
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