Halim und sein Großvater sind bald wieder in Lienz
16.07.2021
„Wir sind frei“ schrieb der 13jährige Halim am Mittwochabend seinem Onkel in Lienz und ließ damit alle, die ihn kennen, aufatmen. Seit Donnerstag früh ist fix, der Bub und sein Großvater wurden nicht nach Tschetschenien abgeschoben. Derzeit befinden sich Halim und sein Großvater bei Verwandten in Wien, am Montag sollen die beiden wieder nach Lienz zurückkehren, ist sein Onkel erleichtert.
Abschiebung abgewendet
Nachdem die Bezirkshauptmannschaft Lienz als zuständige Kinder- und Jugendhilfe eine Gefährdungsmeldung wegen der drohenden Abschiebung getätigt hat, waren Halim und sein Großvater aus der Schubhaft entlassen worden. Eine Gefährdungsmeldung deshalb, weil Halim Vollwaise ist und in Tschetschenien keine Angehörigen mehr hat, die sich um ihn kümmern könnten. Die Großeltern sind selbst stark traumatisiert, einzige emotionale Bezugsperson ist der Onkel in Lienz.
Und wie geht es weiter?
Die Bezirkshauptmannschaft hat jetzt eine Änderung der Obsorge angeregt. So kann der Onkel, der bereits ein Bleiberecht hat, die Obsorge für den Buben übernehmen, ganz im Sinne des Kindeswohls. Diese Entscheidung liegt nun beim Bezirksgericht Lienz. Osttirol ist jedenfalls ein sicherer Ort für Halim, bis zum 14. Lebensjahr untersteht er dem Schutz der Kinder- und Jugendhilfe, die ihn auch bis zur Volljährigkeit begleiten kann. Das Schicksal des Großvaters, der den Mut hatte, den Jungen durch die Flucht aus Tschetschenien in Sicherheit zu bringen, ist noch offen.
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