Elf Wolfsindividuen in Osttirol nachgewiesen

In Tirol wurden heuer bereits 20 verschiedene Wölfe nachgewiesen, mehr als die Hälfte davon in Osttirol. Laut dem Land Tirol wurden 11 verschiedene Individuen bei den genetischen Untersuchungen im Bezirk Lienz identifiziert.

Keine Hinweise auf Rudelbildung in Tirol

Derzeit gebe es aber keine Hinweise auf eine Rudelbildung in Tirol. An der Kärntner Grenze zu Osttirol wurde im Bereich Hochstadel im vergangenen Jahr ein Rudel festgestellt, Tiere aus diesem Rudel wurden im Vorjahr auch in Osttirol nachgewiesen.

Abschussverordnungen der Bundesländer sind laut Umweltministerium Rechtsbruch

Das Umweltministerium hat die Kritik an den Verordnungen der Bundesländer zu Wolfsabschüssen erneut bekräftigt. Mittel und Zweck würden in keinem Verhältnis stehen, es gebe keine Einzelfallprüfungen und keine Begründung in den Verordnungen. Eine Entnahme allein aufgrund von Rissen in einem ungeschützten Gebiet zu verordnen sei unsachlich, wird in Medienberichten zitiert. Das Ministerium kritisiert neuerlich die fehlende Einspruchsmöglichkeit von Naturschutzorganisationen und eine fehlende Datengrundlage. Bundesministerin Leonore Gewessler rechnet deshalb auch mit einem Vertragsverletzungsverfahren seitens der EU-Kommission.

In Tirol und Kärnten sieht man das anderes: man habe die Vorgangsweise mit Rechtsexperten abgestimmt. Die Ministerin solle die Lebensrealitäten in den Bundesländern anerkennen, sagt z.B. die Tiroler Volkspartei.  

Acht Abschussverordnungen in Tirol in Kraft, vier davon in Osttirol

Am Freitag hat das Land Tirol das Gebiet für eine Abschussverordnung im Bezirk Kitzbühel ausgeweitet, nachdem mehrere tote und verletzte Rinder bei Kirchberg gefunden wurden. Derzeit sind in Tirol acht Abschussverordnungen für einen Wolf in Kraft, vier davon in Osttirol. Die Abschussverordnung im Osttiroler Gailtal läuft am 7. August aus. In Tirol wurden bislang aufgrund von Verordnungen zwei Abschüsse gemeldet, einer davon im Osttiroler Virgental.

„Wölfe sind eine Gefahr für Almtiere“, betont LHStv. Josef Geisler, der die Kritik aus dem Umweltministerium zur Verordnungspraxis in den Bundesländern zurückweist.  

Wölfe sind definitiv nicht vom Aussterben bedroht. Das muss nicht nur die EU, sondern auch Österreichs Umweltministerin einsehen. Sie sollte sich für den Erhalt der Almwirtschaft starkmachen. Wölfe gehören bejagt wie jedes andere Wildtier auch“, bekräftigt Geisler.

Weitere Informationen unter www.tirol.gv.at/baer_wolf_luchs