Aktuelles - Der Osttiroler Bote ist 75


Der Osttiroler Bote ist 75

15.01.2021


Die Not nach dem Zweiten Weltkrieg war groß, die Zukunft ungewiss. In dieser schwierigen Zeit wurde der Osttiroler Bote gegründet, um die Information der Bevölkerung zu erleichtern. Damit begann der Aufstieg zu einer der erfolgreichsten Zeitungen.

Größtes Problem in Osttirol war die Versorgung mit Lebensmitteln. Franz Kranebitter, neuer Obmann der Bezirksbauernkammer und Leiter des Ernährungsamtes, sah die Notwendigkeit gegeben, eine Zeitung zu gründen, um Aufrufe und Informationen zu übermitteln.

Nach monatelangen Bemühungen war es am 10. Jänner 1946 so weit. Der erste Osttiroler Bote verließ die Druckerpresse der Firma. J. G. Mahl in Lienz. Umfang: acht Seiten. Mit dem Zeitungskopf - einem halben Tiroler Adler tat die neue Zeitung kund, dass sie es als eine ihrer Hauptaufgaben ansieht, für die Wiedervereinigung Südtirols mit Tirol einzutreten.

 

Zuerst 14-tägig

In diesem Symbol sah die britische Besatzungsmacht jedoch eine unzulässige und unerwünschte Form von Politik und drohte mit dem Entzug der Lizenz und der Papierzuteilung. Ab der Zeitungsnummer 4 bestand der Zeitungskopf deshalb aus einem Almhüttenmotiv.

Anfangs herrschte Papiermangel. Deshalb konnten die ersten sieben Ausgaben nur alle 14 Tage erscheinen. Im Schnitt betrug die Auflage im ersten Jahr 3.500 Stück. In der dritten Nummer waren die ersten Inserate abgedruckt, in der 14. die ersten Sportberichte. In der Nummer 20 wurden die zuletzt im Jahr 1936 als Teil der „Lienzer Nachrichten“ erschienenen „Osttiroler Heimatblätter“ wieder zum Leben erweckt.

 

Übersiedelung und Zubau

Die Schriftleitung hatte Siegmund Rainer gemeinsam mit Sr. Elsbeth Obererlacher vom Dominikanerinnenkloster inne. Das Verwaltungslokal des „OB“ befand sich im Haus der Buchdruckerei J. G. Mahl in der Schweizergasse 30. Im Jänner 1966 übersiedelte die Belegschaft in das Haus von Direktor Ernst Falkner. 1975 wurde das benachbarte Gebäude Schweizergasse 26 gekauft. In einem 1996 fertig gestellten Zubau sind Verwaltungsräume und die Setzerei untergebracht. In den Jahren 1999/2000 erfolgten die Sanierung des Altbaus und die Erweiterung um zwei Stockwerke.

Von Anfang an wurde der Osttiroler Bote von der Bevölkerung gut angenommen. Die Auflage stieg kontinuierlich. Mit der ersten Nummer des dritten Jahrgangs übernahm Peter Duregger die Schriftleitung. Er formte den Boten zu einem für Osttirol maßgeschneiderten Wochenblatt.1990 übergab er nach 42-jähriger Tätigkeit die Redaktionsleitung an Dr. Robert Hatzer, der die Zeitung neu strukturierte und an geänderte Konsumgewohnheiten anpasste.

 

Vierfarbdruck

Verwalter und somit für die wirtschaftliche Leitung zuständig war von der Gründung bis zum Jahr 1968 Josef Totschnig. Ihm folgte Erwin Santer, der dem Osttiroler Boten mit dem Ausbau des Inseratengeschäftes das wirtschaftliche Standbein sicherte. Seit 1992 liegt die Geschäftsführung in den Händen von Karl Libiseller. Er ordnete den Anzeigenteil neu, gab Veranstaltungs- und Glückwunschanzeigen einen fixen Platz, führte Sonderthemen und Sonderbeilagen ein und löste damit nochmals einen kräftigen wirtschaftlichen Schub aus.

Es begann die Ära des Vierfarbdruckes. Die optische Gestaltung des „OB“ wurde nun in Eigenregie vorgenommen. Aufgrund neuer Produktionsmöglichkeiten bei der Firma Oberdruck war der „OB“ nun nicht nur bunter, sondern konnte bereits am Donnerstag in ganz Osttirol zugestellt werden.

 

Auszeichnung und neue Märkte

Trotz zunehmender Mitbewerber auf dem Werbe- und Zeitungsmarkt gelang es in den folgenden Jahren, die Auflage auf über 16.000 Exemplare zu erhöhen. Im Verhältnis zum Verbreitungsgebiet war der „OB“ die meistverkaufte Zeitung Österreichs. Die Fachzeitschrift „Der Journalist“ kürte ihn im Jahr 2005 zur besten Lokalzeitung Nord-, Süd- und Osttirols.

Seit 1997 ist die Zeitung Teil der Osttiroler Bote Medienunternehmen Ges.m.b.H. mit dem Eigentümer Osttiroler Bote Privatstiftung. Derzeit setzt sich der dreiköpfige Stiftungsvorstand aus dem Vorsitzenden Ing. Konrad Kreuzer, Mag. Werner Hofer und Ing. Peter Leiter zusammen. Seit Jänner 1999 erscheint im Verlagshaus zusätzlich das Wochenblatt „Oberkärntner Volltreffer“. Und im Pustertal kommt seit Mai 2006 monatlich einmal der „Pustertaler Volltreffer“ in die Haushalte. Die drei Printmedien erreichen insgesamt 200.000 Leser und bieten Inserenten damit einzigartige Werbemöglichkeiten. Mit der „OB-Grafik“ gibt es einen zusätzlichen Firmenzweig: Es werden Zeitungen, Prospekte, Bücher, Plakate, und Programmhefte gestaltet. Weitere Standbeine sind seit 1997 „Osttirol online“ und das 1998 gegründete „Radio Osttirol“.



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