Koflkurier Nr. 55

12 Vogelfütterung im Winter Sept. 2023 I m Winter finden Vögel nicht mehr allzu viel Nahrung in der Landschaft. Durch eine gezielte Fütte- rung von November bis März kann man Gartenvögel über den Winter unterstüt- zen. Wichtig dabei ist: Wer einmal mit der Fütterung beginnt, muss unbedingt bis in den Frühling durchhalten. Vö- gel gewöhnen sich an das regelmäßi- ge Nahrungsangebot. Verschwindet es plötzlich, müssen sie erst neue Nah- rungsquellen suchen. Was sich als Futter eignet Buchfink, Haussperling, Grünfink und Gimpel sind typische Körnerfres- ser, die mit ihren kräftigen Schnäbeln Samen leicht aufknacken können. Für sie sind Hanfsamen, Mohn, Lein oder Buchweizen zur Fütterung gut geeignet. Für Weichfresser wie Amsel, Rotkehl- chen oder Zaunkönig eignen sich Son- nenblumenkerne und Hirse. Aber auch ungeschwefelte Rosinen und frisches Obst, sofern es nicht friert, wird von Weichfressern gerne angenommen. Gequetschte Haferflocken mit Fett gemischt sind besonders bei Meisen ein beliebtes Winterfutter. Als Fett eignet sich dabei sowohl tierisches als auch pflanzliches Fett. Diese als Meisenknö- del bekannte Mischungen sollten best- möglich ohne Plastiknetz gekauft wer- den, denn in den Netzen können sich Vögel verheddern und so zur tödlichen Falle werden. Reine Getreidekörner werden im Winter oft verschmäht, weil sie wenig Energie liefern. „Wichtig ist auch, mehrere Futter- stellen im Garten zu verteilen. Denn nicht jede Vogelart mag den großen Tru- bel am Futterhaus“, so Matthias Kara- dar von Natur im Garten. Vögel möchten von der Futterstelle aus auch eine unge- hinderte Aussicht, so dass sie Fressfein- de früh genug erkennen können. Aber gleichzeitig eine Hecke, Sträucher oder Bäume in der Nähe. So können sie vor Fressfeinden schnell fliehen. Sauberkeit ist das oberste Gebot Verschmutze Futterhäuschen kön- nen mehr schaden als nutzen. Futter- häuser müssen wöchentlich gereinigt werden, damit sich keine Krankheiten ausbreiten können. Aus hygienischer Sicht noch besser sind Futtersilos. Im Vergleich zum klassischen Futterhaus können Vögel bei Futtersilos nicht auf das Futter treten und auch nicht ihren Kot darauf verteilen. Mal etwas stehen lassen Die günstigste Vogelfütterung liegt in der Gartenpflege und Pflanzenaus- wahl. Wildobst von Schlehen, Rosen, Berberitzen und Vogelbeeren kann nicht nur von uns Menschen in der Küche verarbeitet werden. Für die Weichfres- ser sind diese Beeren wertvolles Futter im Winter. Möglichst viele Samenstän- de von Blumen und Kräutern sollten im Winter ebenfalls stehen bleiben. Kör- nerfresser wie der Stieglitz holen sich die energiereichen Samen aus den ver- dorrten Stängeln. Und an diesen Stän- geln überwintern auch einige Insekten, die zum eiweißreichen Genusshappen für Vögel im Winter werden. Ein Rezept für Meisenknödel: 500 g Fett (z.B. Rindertalg) 1 EL Pflanzenöl (z.B. Rapsöl) 500 g Körnermischung aus Haferflo- cken, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Hanfsamen und Nüssen Das Fett in einem Topf vorsichtig er- wärmen bis es flüssig wird. Das Pflan- zenöl und die Körnermischung dazuge- ben. Die Masse abkühlen lassen. Nach ca. 30-45 Minuten lassen sich Meisen- knödel formen. Bis zur Verwendung im Kühlschrank lagern. Wer keinen Knödelhalter aus Metall hat, kann die Fett-Körner- Masse auch in Tassen oder leere Blumentöpfe füllen und aufhängen. Hier noch einen Zweig als Sitzstange in die Masse stecken. Mit Unterstützung von Land Tirol. Mehr Infos zu Natur im Garten auf: www.naturimgarten.tirol Vogelfütterung im Winter Rotkehlchen an Futtersilo Spatz an Meisenknödel. Ohne Plastiknetz ist der Meisenknödel gefahrlos genießbar.

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