Fodn Kals Nr. 84

Menschen in Kals am Großglockner Fodn Nr. 84 54 Kalser Gemeindezeitung 55 hat sich Philip schon ein Markenzeichen zugelegt: Alle seine Präparate sind auf einem lackierten Nussholz-Brett aufge- zogen. „Dieses Holz ist ein Überbleibsel der vergangenen strengen Winter, es ist für die nächsten Jahre noch genug da“, schmunzelt der Hobby-Künstler. Mich interessiert, ob das Präparieren von Fischen ähnlich abläuft wie bei Wildtier- präparaten – solche sieht man öfter. Das ist nicht der Fall, aber Philip hätte auch nichts dagegen, dieses Handwerk zu er- lernen, sollte es die Zeit irgendwann er- lauben. Derweil ist er aber noch mit dem Fischen gut beschäftigt. Dank seiner Jahreskarte nützt er jede freie Minute, um sie am Wasser beim Karpfen fischen zu verbrin- gen. Auch hier suche in nach Parallelen zur Jagd: Muss man, ähn- lich der Jagdprüfung, auch beim Fischen einen Nachweis seines Könnens erbringen? Philip berichtet, dass das von Bundesland zu Bundesland verschieden ist, er hat drei (!) Berechtigungen: Ein- mal für Salzburg, wenn er zB am Zeller See unterwegs ist, eine für Kärnten, weil er gern in und um Villach fischen geht, und na- türlich eine für Tirol, damit er auch zB am Tristacher See angeln gehen kann. Auch der Umfang ist in jedem Bundesland verschie- den: In Salzburg musste er vier ganze Tage investieren, während in Kärnten der ganze Zauber an einem Vormittag vorbei war. „Aber so aufwändig wie die Jagdprüfung ist es auf jeden Fall nicht“, kann Philip all jene beruhigen, dies sich jetzt beim Lesen des Artikels überlegt haben, ob das nicht auch ein Sport für sie selbst wäre. Ob er ein Lieblingspräparat hat? Über diese Frage muss Philip kurz nachdenken, doch dann reicht er mir eine wunderschöne Forelle. Warum es gerade diese ist? „Das war mein zweiter Versuch, und ich finde, der ist ziemlich geglückt!“ Das finde ich auch – ich kann es kaum glauben, dass man so eine Fertigkeit, die so viel Finger- spitzengefühl erfordert, in so kurzer Zeit erlernen kann. Nach kur- zem Nachdenken komme ich zum Schluss: kann man auch nicht – man muss da einfach ein Händchen und ein Auge dafür haben, und das hat Philip eben! nach dem Trocknen haben die Fische ihre Farbe verloren Man muss hier schon zweimal schauen, damit man erkennt, dass schon der nachgeformte Körper eingesetzt ist Hecht, Äschen, Aalrutte, Tigerforelle, Schuppenkarpfen Lieblingsstück – Philips erst zweiter Versuch ist sehr gelungen Gedächtnisturnier Huter Georg Ein starkes Zeichen der Solidarität haben die Osttiroler Bogenschützen ge- zeigt und sind, anlässlich des tragischen Unfalltodes von Huter Georg, zum 1. Gedächtnisturnier nach Kals gekommen. Georg hatte die letzten Jahre das Bogenschießen für sich als Hobby entdeckt und ist mit seinen Kollegen Romed, Reinhard oder Günther oft in verschie- denen Bogenparcours unterwegs gewesen. Auf Initiative von Günther Schneider wurde dann auch ein Gedächtnistur- nier ausgeschrieben, das eine große Resonanz im Bezirk hervorrief. 39 Bo- genschütz:innen vom HSV Lienz, dem BSV Iseltal oder von der Jungbauern- schaft/Landjugend Kals haben im Bogenparcours Hood Wood die Pfeile zu Georgs Ehren fliegen lassen und haben mit ihrem Nenngeld die Familie mit einer Soforthilfe unterstützen können. Bericht Gunnar Kopf

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