Fodn Kals Nr. 84

Informationen aus der Gemeinde Fodn Nr. 84 104 Kalser Gemeindezeitung 105 Epilog Diesen Epilog widme ich meinem Vater und jenen seiner Generation, die zeitlebens „ihren“ Jugend- wörtern treu geblieben sind. Und wenn ich heute mit Kärntnern seines Formats zu tun habe und verein- zelt genau diese Begriffe höre, schmunzelt die Ost- tirolerin in mir und der Kärntnerin wird einfach nur warm ums Herz. Es handelt sich um die feine Mischung aus der un- perfekten Wortwahl gepaart mit der einzigartigen, kärntnerischen Aussprache, diese Kombination ent- kräftet jedes Gegenargument, ohne einer näheren Argumentation zu bedürfen. Wenn ich beispielsweise in Osttirol ins Lagerhaus gehe, das hierzulande un- spektakulär HG-Markt genannt wird, werde ich bera- tungstechnisch ausgeglichen betreut und gehe dann bestmöglich versorgt mit meinen Waren nachhause. Aber wenn wir früher in Kärnten „in die Genossen- schaft“ fuhren, (als Kind fand ich, war allein diese Bezeichnung schon geheimnisvoll, denn das Wort „Genosse“ benutzte meines Erachtens nur Kreisky, also mussten „Genossen“ schon ganz was Spezielles sein) war die Stimmung im Auto freudig-erwartungs- voll, alle wussten, sie würden Beute machen, aber nicht irgendeine, nein; die Beratung würde so klare Worte finden, dass ein jeder eine perfekte Wahl tref- fen würde- auch dann, wenn es gar keine Auswahl gäbe, hätte der Hons im Lagerhaus das passende Produkt. Sein Verkaufsgeheimnis? Klare Worte – ein- deutige Argumente; positive Kommunikation. Sein Lieblingswort war „einwandfrei“ in Lautspra- che in etwa so: „Eimbondfrei“ und fast immer mit Rufzeichen, denn der Hons war überzeugt von der Funktionalität seiner Gartengeräte, Hühnertränken und Trimmschnüre. Manchem fügte er noch ein „dos geht bohl abahl“ hinzu und mein Vater antworte- te, wenn er überzeugt war: „no guat, noaha berma dos nehman“ (Wie gesagt, die Kommunikation hörte sich oftmals so an, als gäbe es noch Alternativen, obwohl das selten der Fall war- früher in den Acht- zigern. Und manchmal wünschte ich, es wäre noch so geblieben und ich könnte hingehen und das eine Katzenklo vom Sepp kaufen und müsste nicht aus sieben verschiedenen wählen. Ich bin Waage und Aussuchen gehört zu den größten Herausforderun- gen meines Alltags.) Und wenn mir heute ein Kärntner Vertreter mit „ein- wandfrei“ argumentiert, dann muss ich schon be- müht sachlich die Fakten abrufen, um nicht nost- algisch überwältigt irrationale Entscheidungen zu treffen. Dabei sind ja oft nicht einmal die Worte selbst so aussagekräftig, aber die Menschen, die sie benut- zen, kennt man so gut, dass man genau weiß, was sie meinen, wenn sie dieses oder jenes sagen. Das gibt´s ja wohl hierzulande auch, wenn einer im Straßenver- kehr „öcha“ sagt, dann heißt das bei uns daheim: „ah bie berma denn?“ (ins Deutsche übersetzt in etwa so: „Was haben sie, [werter Straßenverkehrsteil- nehmer/A…](je nach Stimmungslage) nun vor, oder was haben sie, sich dabei gedacht, oder wie stellen sie sich vor aus dieser Situation wieder herauszu- kommen, oder welcher Teufel reitet sie, oder…). Ihr seht also, es gibt natürlich Interpretationsspielraum, aber anhand des Tonfalls konnte man schon ziem- lich genau erkennen, wie etwas gemeint war, ohne dass derjenige Kraftausdrücke dazunehmen muss- te, was vorteilhaft war, wenn kleine, sprachbegabte Kinder im Auto saßen, die leicht interessante Wörter aufschnappten. Eines davon, „mittelprächtig“ hat sich in mir verinnerlicht und ist ein Synonym gewor- den, für alles, was ich mit meinem Vater verbinde. Und ich antworte nun selbst gern damit, wenn mich wer fragt, wie es mir geht; oder wie mir etwas ge- fallen hat, denn es ist eine klare Aussage, wenn die Antwort auch „eigentlich ganz gut“ lauten könnte, mit dem einen Vorteil, dass „mittelprächtig“ nicht nach einem „aber…“ verlangt; denn manchmal reicht es einfach aus, wenn etwas eben mittelprächtig war. Nicht mehr und nicht weniger. Punkt. Und damit beschließe ich den Sommer, den ich auch unter diese Kategorie reihe und freue mich auf einen goldenen Herbst, denn was anderes bleibt mir ohne- hin nicht übrig; und Euch ja auch nicht. Einwandfrei und mittelprächtig Bericht Vroni Riepler Wasserzähler Beginnend mit Herbst 2023 werden im gesamten Gemeindegebiet von Kals am Großglockner – aufgrund notwendiger Eichung – die Wasserzähler von unseren Gemeindemitarbeitern getauscht. Neu eingebaut werden Funkwas- serzähler, welche in Zukunft die Ablesung deutlich vereinfachen. Bei diesem Tausch werden nicht nur die gemeindeeigenen Hauptwasserzähler sondern auch die Subzähler (z.B. Gartenwasserzähler) durch gemeindeeigene Funk- wasserzähler getauscht/ersetzt (die jeweilige Baulänge der Subzähler wird von unseren Gemeindemitarbeitern gemessen). Aufgrund der gemeinsamen „Funkablesung Hauptzähler/Subzähler“ ist es notwendig, dass sämtliche Wasserzähler in Zukunft dasselbe Produkt/dieselbe Leistung darstellen. Fahrer für Flugs gesucht! Bei unseren fleißigen und verlässlichen Fahrern möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken. Es ist alles andere als selbstver- ständlich, dass jemand jeden Monat einen freiwilligen Dienst für die Allge- meinheit übernimmt! Vergelt’s Gott euch allen! Wir sind noch auf der Suche nach 2-3 Fahrer:innen, um Krankheitsfälle/ Urlaube, etc. abzudecken. Es wäre eine große Freude, wenn wir noch eini- ge Freiwillige motivieren könnten, bei unserer feinen Runde dabei zu sein! Überlegt’s es euch und meldet euch bei uns im Gemeindeamt! Vorankündigung: Tag der offenen Feuerwehrtür für Groß und Klein Die Feuerwehr und die Bücherei Kals laden euch bereits heute zum Tag der offenen Feuerwehrtüre am 26. Oktober 2023 ab 14:00 Uhr ein! Im Rahmen des MINT-Festivals, das auch heuer wieder die Büchereien des Bezirkes Lienz organisieren, möchten wir allen Interessierten die Möglichkeit geben, hinter die Kulissen des Feuerwehrwesens zu blicken. Natürlich wird auch der ge- sellschaftliche Teil nicht zu kurz kommen: Für Speis und Trank wird bestens gesorgt sein und für die musikalische Umrahmung konnten wir Florian Ober- moser und Clemens Herzog gewinnen. MINT-Festival: Die Abkürzung MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. In der Woche vom 23. – 29. Oktober werden heuer zum zweiten Mal im ganzen Bezirk Veranstaltungen zu diesen Themen stattfinden. Der niederschwellige Zugang soll Berührungsängste mit den oft komplex gese- henen Themen abbauen und so jung und alt wieder mehr für diese begeis- tern. Ankündigung: Voraussichtlich organisiert die Freiwillige Feuerwehr Kals in Zusammenar- beit mit der Firma Brandschutz Geiger ein Feuerlösch-Training im Oktober. Zielgruppe: Alle ab 14 Jahren, die alles rund um den Umgang mit Feuerlö- scher, Löschdecke, usw. erfahren möchten. Genauere Infos folgen per Post- wurf und auf der Homepage der Gemeinde Kals am Großglockner! Vorankündigungen... Bericht Gemeinde Kals und Freiwillige Feuerwehr Kals am Großglockner

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