Thurner Blattl Nr. 46

Seite 30 V EREINE Lachmuskeltraining im Thurner Gemeindesaal Für den rabenschwarzen, durchaus et- was gewagten Dreiakter „Im Kloster ist der Teufel los“ (aus der Feder von Carsten Lögering) verwandelte sich die kleine Bühne in einen liebevoll dekorierten Klostergar- ten und darin begeisterte ein bestens gelauntes Laienspielerensemble unter der Spielleitung von Regina Draschl und Andrea Niederbacher. Bettina Mo- ser half von ihrem Geheimversteck unter der Bühne bei Texthindernissen und Bettina Holzer schminkte und fri- sierte die Spieler, damit sie so aussa- hen, wie es ihre Rolle verlangte. Daniel Unterweger, Florian Unterwe- ger und Martin Ortner waren die drei Mönche, alle sympathisch, aber nicht frei von Laster, doch durchaus bereit sich zu bessern. Julia Kollnig (man mochte es nicht glauben - zum ersten Mal auf der Bühne) als Äbtissin, die Zucht und Ordnung in das kleine Klos- ter bringen sollte. Diese Aufgabe er- wies sich als äußerst schwierig, denn da waren Regina Draschl (schon oft Im Frühling 2023 war es wieder soweit - aus Nah und Fern eilten Theaterliebhaber zu sechs ausverkauften Auf- führungen der Heimatbühne Thurn in den Thurner Gemeindesaal. Die Patres von St. Nepomuk. V.l.: Martin Ortner (Braumeister Willi), Florian Un- terweger (Klostergärtner Hans) und Daniel Unterweger (Klosterabt Tobias). auf der Bühne beklatscht) als Postbo- tin, die dem Klosterabt immer wieder den Kopf verdrehte, und ein beeindru- ckender Philipp Stadler, als Bestatter mit Nebenjob. Anna Walder glänzte zum ersten Mal auf der Thurner Ge- meindebühne und versuchte als Po- lizeibeamtin kleinere und größere Vergehen zu ahnden. Andrea Nieder- bacher bewies auf „artigroße“ Art und Weise als Putzfrau Natalia, dass sie schon einiges an Theatererfahrung hat, und das nicht nur im großen Le- nin-Theater in Moskau. Nach zwei Stunden ist klar, alles bleibt so wie es ist hinter den Klostermauern von Sankt Nepomuk. Aber das Publi- kum darf allen und jedem von einem kurzweiligen, witzigen und spritzigen Theaterabend erzählen. Theater - das sind aber nicht nur sechs Aufführungen Da steckt auch viel an (zugegebener- maßen freudvoller und abwechslungs- reicher) Arbeit mit lustigen und gutge- launten Theaterfreunden dahinter. Das richtige Stück muss gefunden werden und dann die richtige Besetzung da- für. Es braucht viele Stunden an Pro- benzeit bis zur Premiere und neben- bei müssen Kulisse und Requisiten ausgesucht und (auf)gebaut werden. Plakate und Einladungen werden ge- druckt und verteilt, Zeitungen und In- ternet informiert und gefüttert - ohne Werbung geht es natürlich nicht. Denn alle müssen wissen: in Thurn wird The- ater gespielt! Einnahmen und Ausgaben brauchen Bearbeitung und Überprüfung, Kar- tenreservierungen müssen telefonisch angenommen und für die Kartenaus- gabe und Verpflegung an den Thea- terabenden muss gesorgt werden, der Saal und die Nebenräume brauchen Reinigung und so weiter und so fort. Und ist der letzte Vorhang gefallen, wird alles wieder zurück an seinen Platz gebracht, wird alles wieder ver- räumt und abgebaut. Ihr seht schon, Theater ist weitaus mehr als nur Aufführungen auf der Bühne. Andrea Niederbacher (russische Putz- frau Natalia) und Julia Kollnig (Äbtissin Walburga Teufel).

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