Achse Nr. 269

Gesundheit – Eine Aufgabe fürs Leben Ich wiederhole mich. Aber wieder- holt man das Gute und Richtige setzt es sich irgendwann fest. Zur Erinnerung, sogenannte Selbstver- antwortung. Man muss selbst etwas dazu beitragen, um die Gesundheit zu erhalten und man muss neben dem Tun auch noch „richtig denken“. Das ist entscheidend und scheint auch noch so einfach zu sein. Mit diesen zwei wichtigen Schritten – das Richtige tun und das Richtige denken – unterstützen wir unseren „Inneren Heiler“ in optimaler Weise. So verschieden wir auch sein mögen, eines ist uns allen gemeinsam: der Wunsch nach immerwährender Gesundheit. Verbinden wir doch mit diesem Begriff Lebensfreude, Lei- stungsstärke und ein erfülltes Leben. Solange wir gesund sind, nehmen wir das als selbstverständlich hin. Erst eine Erkran- kung macht uns bewusst, wie leicht dieser Zustand aus dem Gleichgewicht geraten kann. Dass Gesundheit, richtig verstan- den, allerdings zu einer lebenslangen Aufgabe wird, macht man sich nur selten klar. Der griechische Philosoph Platon (428-348 v. Chr.) muss sich seine Gedanken darüber gemacht haben, als er es scherzhafterweise so ausdrückte: „Die größte Behinderung des Lebens liegt darin, ständig auf seine Gesund- heit achten zu müssen.“ Für ihn schien es sich auf jeden Fall gelohnt zu haben, denn er starb für damalige Verhältnisse hochbetagt mit 80 Jahren, und er hielt noch bis ein paar Tage vor seinem Tod Vorträge. Im krassen Gegensatz hierzu haben sich die meisten unserer Zeitgenossen längst daran gewöhnt, die Verantwortung für ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden eher in die Hand eines „Spezialisten“ zu legen, als selbst etwas dafür zu tun. Sei es, weil wir nicht mehr allzu viel von alten Hausmitteln oder Heilpflanzen wissen, sei es, weil wir unserer Intuition im Hin- blick auf das, was unser Körper signalisiert, nicht mehr ver- trauen. Vielleicht aber auch, weil wir Erkrankungen ungern mit eigenen Fehlern unserer Lebensweise in Verbindung brin- gen wollen, sondern sie als etwas betrachten, was uns vom Schicksal auferlegt wurde. Doch woran es auch liegen mag, von Pillen, Spritzen oder hochtechnisierten Geräten erwarten wir Heilung jedweder Beschwerden, und das möglichst rasch und ohne große Eigenleistung. Dass dies nicht immer funktio- niert, hat fast jeder schon erlebt. Gesundheit ist kein statischer Zustand, sondern ständig vom Zusammenspiel verschiedener innerer und äußerer Faktoren abhängig. Alle wichtigen Körperfunktionen wie Atmung, Hor- monhaushalt oder die Verarbeitung der Nahrung sind fließen- de Systeme, Regelkreise, die sinnvoll und ohne unser Zutun arbeiten und sich auf die verschiedenen Zustände des Körpers einstellen. Fieber, zum Beispiel, ist eine zweckmäßige Erscheinungsform innerhalb solch eines Regelkreises, wird aber oft fälschlicherweise als Erkrankung bekämpft. Aller- dings sorgen fehlgeleitete Viren, Bakterien, die Umweltver- schmutzung, Elektrosmog, chemische Einflüsse und noch viel mehr dafür, dass ein reibungsloser Ablauf dieser Regelkreise manchmal empfindlich gestört werden kann. Kommt dann eigene Unvernunft durch Bewegungsmangel, falsche Ernäh- rung, Zigaretten und Alkohol mit dazu, fehlt nur noch der sprichwörtliche „Tropfen“, der das Fass zum Überlaufen bringt. Schon der „Ärztevater“ Hippokrates (460-377 v. Chr.), auf den alle Ärzte einen Eid ablegen, hat das ganz im Sinne der Naturheilkunde erkannt, als er sprach: „Krankheiten befallen uns nicht aus heiterem Himmel, sondern entwickeln sich aus den täglichen Sünden wider die Natur. Wenn die sich gehäuft haben, brechen sie unversehens hervor.“ Eine Grippe bei- spielsweise erwischt uns also besonders leicht, wenn wir ohne- hin schon angeschlagen sind, etwa durch psychische Belastun- gen oder durch Raubbau am eigenen Körper. Irgendwann ein- mal kommt schließlich der Punkt, an dem wir ganz genau spü- ren, dass wir nun etwas dagegen unternehmen müssen. Aber was hält dann so viele von gesunder Ernährung ab, von Bewe- gung an frischer Luft oder dem Aufgeben von Süchten? Könn- ten wir bei Stress anstatt der beruhigenden, aber den Körper belastenden Tabletten nicht vielleicht Autogenes Training, Yoga oder einen Spaziergang machen? Muss ein schlechter Kreislauf unbedingt mit chemischen Substanzen behandelt werden, anstatt ihn durch Wechselduschen, Trockenbürsten, anregende Kräutertees und Bewegung in Schwung zu brin- gen? Auch eine Erkältung braucht nicht immer ein Antibioti- kum, das die für unser Immunsystem so wichtige Darmflora zerstört, sondern lässt sich mit bewährten Hausmitteln kurie- ren, ganz ohne chemische Präparate und ohne Nebenwirkun- gen. Gerade die Naturheilkunde hält eine Fülle von Heilmit- teln bereit, die man gefahrlos anwenden kann. Heilpflanzen, Wasser-, Wärme- und Kältereize sind neben vielen anderen Möglichkeiten bewährte Maßnahmen, etwas für sich tun zu können, um die Selbstheilungskräfte wieder in Gang zu setzen und auch zu halten. Niemand will und kann im Ernstfall auf Schulmedizin, auf chirurgische Behandlungen oder lebensrettende Maßnahmen der Notfall- und Intensivmedizin verzichten. Doch vermag sie trotz aller technischer und diagnostischer Möglichkeiten nicht, die Zunahme chronisch degenerativer Erkrankungen aufzuhal- ten, sondern sie kann entstandene Beschwerden höchstens lin- dern. Denn wenn die Ursachen nicht erkannt werden, muss jede noch so wohlgemeinte Behandlung der Symptome letzt- lich zu einem bleibenden Krankheitsbild führen. Seite 29 08/2023 Die Seite für die Gesundheit mit Doktor Adelbert Bachlechner Fortsetzung nächste Seite oben

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