Achse Nr. 269

Seite 24 08/2023 50 Jahre Alpinclub Arnsteiger 1973 - 2023 Anlässlich dieses Jubiläums hat der jetzige Vorstand mich als langjährigen Vereinschronisten und auch als einer von drei noch lebenden Arnsteiger -Gründungsmitgliedern gebeten, einen Bericht über den „Alpinclub Arnsteiger“ zu schreiben. Es ist kaum zu glauben, dass bereits fünfzig Jahre verstrichen sind, als sich eine Schar von begeisterten Bergliebhabern zusammengetan hat, um am 22.April 1973 einen privaten „Berglerbund“ zu gründen. Dies geschah zu siebt in einem Hinterzimmer des „Kristeinwirtes“ in St.Justina. Es wurden noch zehn weitere Personen als Mitglieder aufgenommen, und der erste Vorstand wurde bestimmt. Die Initialzündung zu diesem Vorhaben, dürften wohl die Brü- der Josef, Anton und Lois Hofmann aus Vergein, gegeben haben. Das Hauptaugenmerk sollte vor allem dem Bergstei- gen, der Kameradschaft und der Liebe zur Natur gewidmet sein. Der vorerst gewählte Vereinsname „Bockstoanla“ wurde wenig später auf die Bezeichnung „Arnsteiger“ abgeändert. Somit stellten wir unsere alpine Gemeinschaft unter die Patro- nanz der „Arnhörner“, die wohl als die markantesten Felsgip- fel des Kristeinertales gelten. Um den „Bockstein“, wegen des plötzlichen Gesinnungswandels nicht ganz zu vergrämen, errichteten die Arnsteiger 1974 ein Holzkreuz auf seinem Gip- fel, das im Jahr darauf bei einer Bergmesse gesegnet wurde. Das „Gr. Arnhorn“ – 2 800m, auch „Innerhorn“ genannt, erhielt am 23. Juli 1994 ein, von Franz Vergeiner aus Mitte- wald, kunstvoll geschmiedetes Metallkreuz, an den Gipfelfels montiert, das am 26. August 1995 feierlich gesegnet wurde. In den nächsten acht Jahren, unter der Führung unseres ersten Obmannes, Anton Hofmann, ist diese Gemeinschaft zu einem verschworenen Haufen zusammengewachsen und hat in dieser Zeit eine Bewährungsprobe abgelegt, welche den Grundstein zur offiziellen Vereinsgründung des “ Alpinclub Arnsteiger“, am 3.1.1983, rechtfertigte. Diese Gründung erfolgte durch ein Proponentenkomitee, ebenfalls wieder beim „Kristeinwirt“, des Franz Vergeiner sen., unserem Herbergsvater. Mit Hilfe seiner Tochter Anna, konnten die Arnsteiger ihre Vereinsbe- lange hier abwickeln. Mag. Josef Vergeiner und dessen Ehe- frau Hildegard gewährten uns dann bis zur Schließung ihres Gasthauses im Jahr 2017 ihre Gastfreundschaft. Bis 2022 konnten wir dies dann in der „Walter Stub`n“ in Assling erfah- ren. Somit wuchs das bei der offiziellen Gründung bescheidene Häufchen Bergsteiger von 30 Mitgliedern bis heute auf insge- samt 60 (davon 17 Frauen), an. In diesem halben Jahrhundert führten vier Obmänner mit ihren Funktionär:innen die Geschicke unseres Vereines.Von 1973 – 1986 leitete Altob- mann Anton Hofmann den Verein. Ihm folgten von 1987 – 1999 Josef Kontriner, von 2000 – 2016 Edi Unterweger und von 2017 bis heute Josef Stanglechner. Die Mitglieder stam- men nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern auch aus anderen Teilen Österreichs und Deutschlands. Neben unseren Tätigkeiten haben unsere Mitglieder auf den Gipfeln des Kristeinertales zwei Kreuze errichtet, wie schon erwähnt. Eine Biwakhütte am Aufstieg zum Bockstein wurde 2005 fertiggestellt. Auch einige Bergmessen am Bockstein wurden gemeinsam organisiert, und Steige in diesem Bereich markiert. Ebenfalls wurden „Herz-Jesu-Feuer“ auf den Gip- feln im Gemeindegebiet entzündet. Hüttenfeiern zu gewissen Anlässen haben stattgefunden, und ein Schaukasten mit aktuellen Fotos wurde jahrelang von Alois Niederwieser betreut. Zum Bergsteigen sei vorab gesagt, dass wir großes Glück und Gottes Segen erfahren durften. In dieser langen Zeit haben wir in den Bergen, Gott sei Dank, nur ein Mitglied ver- loren. So sind den Arnsteigermitgliedern, anhand ihrer abgegebenen Tourenberichte, an die 33.000 Touren in den verschiedensten Arten des Bergsteigens in diesen 50 Jahren gelungen. Somit können wir uns im Vergleich zu anderen Alpinvereinen wohl sehen lassen. Ausgeführt wurden all diese Unternehmungen in vielen Teilen der Welt, speziell aber in den Alpen. Es wird absichtlich kein Name bei den Ausführenden genannt, es sol- len die genannten Leistungen ausschließlich unserer Vereini- gung dienen. Zu den Highlights in der 50-jährigen Arnsteigergeschichte: ° 1990: Drei 5 000-er in den Anden/Chile ° 1990: Huayna Potosi – 6 088 m Cordillera Real (Anden) Bolivien ° 1990: Mount Stanley – 5 109 m Ruwenzori Gebirge – Ugan- da ° 1990: Point Lenana – 4 985 m Mount Kenya – Massiv – Kenia ° 1995: Nepaltrekking – vier 5 000-er und Island Peak – 6 195 m – Himalaya ° 1998: Huayna Potosi – 6 088 m Cordillera Real (Anden) Bolivien ° 2001: Cotopaxi – 5 897 m – Ostkordillere (Anden) Ecuador ° 2001: Aconcagua – 6 959 m – Anden – Argentinien ° 2004: 15-tägige „Anapurna-Umrundung“ mit 69 Jahren, über „Thorung La“ – 5 416 m Fortsetzung nächste Seite 9. 7. 2011: Paternkofel 2 746 m

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