Achse Nr. 269

Seite 13 08/2023 Über dem niedrigen und schmalen Eingang zur schmucken Hofkapelle in der Linde findet sich die Inschrift „S 1622 L“ und verweist damit vermutlich auf den Bau des Kleinods an der Pustertaler Höhenstraße. Über die wirkliche Bedeutung der beiden Initialen tappt man allerdings im Dunkeln. Nach mündlicher Überlieferung sei es ein Sebastian Linder gewe- sen, der die Kapelle erbauen ließ. Aufzeichnungen aus Schloss Bruck über die beiden Lindergüter dokumentieren zu jener Zeit einen Gregor Linder als Besitzer. Vielleicht ist auf Grund unklarer Schreibung im Laufe der Jahrhunderte aus dem „G“ für Georg irgendwann ein „S“ für Sebastian geworden, der Ende des 17. Jahrhunderts Besitzer des Hofes war. Auf Grund der ausklin- genden Coronazeit und der im Sommer 2022 arbeitsaufwendig erfolg- ten Generalsanierung des Hiegerlinder Futterhauses, konnte die Familie das Jubiläum der Kapelle erst heuer feiern. Es bedurfte vorher allerdings noch einer gründlichen Reno- vierung. Gina Holzer aus Burg hat mit viel Feinge- fühl und Können diese Arbeit außen und im Inne- ren durchgeführt. So prä- sentierte sich das Kirchl zu Jubiläumsfeier am 15. Juli im Festtagsgewand. Herrliches Sommerwetter mit glas- klarem Himmel lud eine große Mitfeiergemeinschaft in die Linde. P. Elmar Pitterle hielt den Gottesdienst, der vom Ass- linger Männerchor umrahmt wurde. Elmar stellte die Feier passend sowohl zur heutigen Zeit, als auch der unruhigen Zeit der Erbauung (es hatte ja wenige Jahre zuvor erst der 30-jähri- ge Krieg begonnen) unter das Motto „Frieden“. Mit einer geselligen Agape klang die würdige Jubiläumsfeier aus. Text: SW, Bilder: Stefan Schett Hofkapelle in der Linde - 400 Jahrfeier 1622 - 2022

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