St. Veiter Zeiln Nr. 17

ALLFÄLLIGES Natürlich ist die Bewältigung einer Katastrophe in diesem Ausmaß nicht ohne Straßensperren, Wan- derwegsperren und anderen Einschränkungen durchführbar. Deshalb wurden immer wieder diverse Arbeitsbereiche gesperrt. Mancherorts mussten wir sogar 3 Jahre nacheinander dieselben Flächen be- arbeiten und infolgedessen auch Sperren für die Öf - fentlichkeit durchführen. Trotzdem wurde stets ver - sucht, die Maßnahmen im erträglichen Ausmaß für jeden Einzelnen zu halten. Aber solange wir in der Schadholzaufarbeitung tätig sind, bitte ich euch alle, die Wichtigkeit dieser Maßnahmen zu respektieren und so, wie bisher, mitzutragen. Die Priorität in den nächsten Jahren liegt eindeutig in der Aufforstung der entstanden Freiflächen sowie in der Pflege dieser Kulturen. Zur Aufforstung generell ist vielleicht folgendes zu sagen: Immer wieder hört man von Mischwaldaufforstungen, sogleich denken sehr viele dann an Laubholzarten wie Eiche, Buche und so weiter. Es wird dabei gerne vergessen, dass in unserer Höhenlage (1300+) all diese genannten Baumarten als Mischbaumarten bei uns unbrauch- bar sind, da sie schlichtweg auf unseren Bodenver - hältnissen sowie bei unseren klimatischen Bedingun- gen nicht wachsen. Unsere Hauptbaumart bleibt nach wie vor ganz un- bestritten die Fichte, die Hauptmischbaumarten sind wie schon seit Jahrzehnten nach wie vor die Lärche und im Waldgrenzenbereich die Zirbe. Auch wurde schon von meinen Vorgängern im unteren Talbereich schattseitig mit vereinzelten Tannenaufforstungen zum Teil auch erfolgreich experimentiert. Laubhölzer wie der Bergahorn, die Esche, die Vogel - beere usw. ersetzen keine Hauptbaumart unseres Waldes, sondern sind eher für die Waldrandgestal- tung geeignet. Diese Baumarten werden in St. Veit entlang von Wildbachdämmen und Waldrändern eingepflanzt, insgesamt werden das heuer ca. 400 geeignete Laubbäume im gesamten Gemeindegebiet sein. 2023 werden insgesamt in St. Veit ca. 44.000 ver - schiedene Bäume aufgeforstet. Das ist beinahe das 3fache des langjährigen Durchschnittes. Mit dieser Zahl sind nicht nur wir arbeitstechnisch voll ausge - lastet, auch der Osttiroler Forstgarten ist insgesamt nicht in der Lage mehr Pflanzenmaterial uns zur Verfügung zu stellen. Insgesamt werden nämlich heuer in ganz Osttirol über 1,1 Millionen Forstpflan- zen aufgeforstet. Nichtsdestotrotz hoffen wir alle, dass wir die Schad- holzaufarbeitung mit dem heurigen Jahr so gut wie möglich abschließen können und uns dann vollends der Begründung und Pflege unseres so wichtigen Objektschutzwaldes widmen können, damit die Ab- sicherung unseres Lebensraumes bestmöglich und so rasch wie möglich wieder gewährleistet werden kann. Gemeindewaldaufseher Robert Ladstätter 11 Aufforstung Fichte und Mischbaumarten

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