Dorfzeitung Nr. 117

31 Dölsacher Dorfzeitung Franz Wallensteiner wurde am 16. April 1949 als 3. Kind der Eheleute Wallensteiner in Döl- sach geboren, er hatte insgesamt 8 Geschwis- ter, von denen 2 Brüder tödlich verunglück- ten. In seiner Kindheit war Franz am liebsten beim Oberhofer, wo seine Großeltern waren. Franz liebte die Tiere und die Natur, war auch in der Volksschulzeit einmal Hüterbub in Kals und kam mit 10 Jahren zu Verwandten, die sein weiteres Leben prägten. Die Familie Frick war sein neues Zuhause, Frau Luise wurde für ihn eine zweite Mutter die ihn wie die eige- nen Kinder liebte. Der „Frick-Opa“ war zwar sehr streng, doch hat ihn Franz stets bewun- dert und viel über Tiere und Landwirtschaft von ihm gelernt – Frick-Opa war Franz immer Vorbild und auch ausschlaggebend für sein weiteres Leben. Die Sturm- und Drangzeit Ender der 60er-Jahre zog es Franz hinaus in die weite Welt. So fand er Arbeit in einem Transportunternehmen, wo er gut verdiente und es daher auch bald für einen blitzblauen Renault Fuego reichte – damals sein ganzer Stolz. Mit Glockenhose, Fransenlederjacke und Löwenkopfgürtel war Franz ein begehr- ter junger Mann – nicht verwunderlich, dass er 1973 zum ersten Mal Vater wurde – sein Sohn Markus kam zur Welt. Die Familie wird gegründet Im selben Jahr 1973 kam Carolina, Tochter der Hotel- Sägewerks- und Bauernhofbesitzer Eder nach 3 tragischen Todesfällen in der Fa- milie vom Ausland nach Dölsach zurück, um die Familie zu unterstützen. Franz half Ca- roline mit seinem Schmäh, seinem Witz und Fürsorge über die schwerste Zeit ihres Lebens hinweg. So war es auch nicht verwunderlich, dass sich Amor der beiden jungen Leute an- nahm und im Oktober 1974 geheiratet wurde. Mit der Hochzeit wurde Franz auch Bauer und steckte sein ganzes Herzblut in seine Leidenschaft. Sein ganzer Stolz waren An- fangs die Steinschafe, später spezialisierte sich Franz auf Mutterkuhhaltung, Stiermast und letztlich seine Norikerpferde. 1974 kam Sohn Michael zur Welt, 1976 freu- ten sich Caroline und Franz über Töchterchen Irina, die seine Leidenschaft für Tiere geerbt hat und im Stall nicht von seiner Seite wich. Auch das Aussuchen von Namen für die Tiere machte sie gemeinsam mit Papa. Gesellschaft und Freunde Franz liebte die Geselligkeit, war manchmal rauh und stürmisch wie ein Wildbach, dann wieder still wie ein Quellbächlein. Großzügig- keit, Hilfsbereitschaft und immer für einen coolen Spruch gut – das war Franz. Oder wie seine Schwester meinte: „Eine rauhe Scha- le mit weichem Kern. Als Obmann und Ob- mann-Stellvertreter war Franz eine wichtige Stütze für die Alm-Gemeinschaften. Da konn- ten Sitzungen schon einmal länger dauern. Freunde spielten eine große Rolle bei Franz, das zeigten ihm diese auch mit ihrem 50er-Ge- schenk, einem Viehhänger. Seine letzten 3 Jahre verbrachte Franz bei liebevoller und kompetenter Betreuung und Pflege im Wohn- und Pflegeheim Nußdorf- Debant. „Simply the best“ war sein Lieblingslied, mit dem er am Dölsacher Friedhof verabschiedet wurde – simply the best war er für seine Fami- lie und seine Wegbegleiter. CW/possenig FRANZ WALLENSTEINER (74), † 1.7.2023 Franz Wallensteiner erlitt schon im November 2019 einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte und auf die Betreuung imWPH Debant angewiesen war. Eine große Trau- ergemeinde geleitete Franz, dessen Sarg sechs Agrarobmänner trugen, auf seinem letzten Weg in Dölsach.

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