Blattl Nr. 41

Die Brücke zur Hofstelle vlg. Fotz hatte lediglich eine Tragfähigkeit von 16 Tonnen bzw. 160kN. Bei einer lichten Weite von 8,15 Meter haben sicher so manche Trans- porte die Brücke mit einem höhe- ren Gewicht überquert. Die Lebensdauer der letzten Holzbedielung (18,5 cm stark) betrug nicht einmal mehr 15 Jahre. Zudem war die Fahrbahnbreite von 284 cm nicht allzu großzügig bemessen, sodass insbesondere die Schneeräumung schon eine gewisse Maßarbeit darstellte. Die Kosten für eine Stahlbeton- brücke liegen mit € 37.200,00 doch deutlich über einer herkömmlichen Holzbrücke. Die Vorteile hinsicht- lich Langlebigkeit, wesentlich län- gere Überprüfungsintervalle und schließlich eine Fahrbahnbreite von 400 cm überzeugten den Gemeinderat schließlich von dieser Variante. Die neue Brücke besteht aus 3 TT-Stahlbetonträger mit einer Länge von 860 cm und einer Breite von 133,5 cm. Die Höhe der Ele- mente betragen 55 cm. Insgesamt wurden 3.286 kg Betonstahl mit einem Durchmesser von 10 mm bis 30 mm eingebaut.Ein einzelnes Brückenelement wog ca. 11.000 kg. Die Gesamtkosten belaufen sich (ohne Bauhof-Eigenleistung und ohne Lärchenholz für Gelän- der) auf € 41.390,00 inkl. MwSt. Das Tiroler Straßengesetz und die RVS (Richtlinien und Vorschrif- ten für den Straßenbau) regeln die erforderlichen Brückenrevisionen: Brücken aus Stahl, Stahlbeton, Beton und Mauerwerk sind alle sechs Jahre zu überprüfen. Alle anderen Brücken sind alle drei Jahre auf ihre Tragfähigkeit und Standsicherheit zu überprüfen. Einen Sonderstatus bei den bishe- rigen Brückenerneuerungen nimmt die Bacherbrücke ein. Bei der Zufahrt zum Bacherhof handelt es sich um eine private Hof- zufahrt. Folglich wäre auch die Brü- cke eine Privatangelegenheit. Es gibt aber zwei plausible Gründe, warum die Gemeinde die Brückenerneue- rung übernommen hat: In unserer Gemeinde wurden in den vergangenen Jahrzehnten sämt- liche Hofzufahrten im Rahmen von Generalsanierungen ins öffentliche Gut der Gemeinde übernommen. Und zudem benötigt die Freiwillige Feuerwehr diese Hofzufahrt dringend für die einzige Wasserentnahmestel- le im Dorf. Die Tragfähigkeit der bisherigen Bacherbrücke betrug lediglich 6 to. Damit war sogar die Zufahrt mit dem Tankwagen der Freiw. Feuerwehr nicht zulässig. Aber auch der Zustand der Wider- lager gab schon Anlass zur Sorge. Nach längeren Verhandlungen mit der Wildbach- und Lawinenverbau- ung wurde die Erneuerung der Wi- derlager heuer endlich ins Arbeits- programm aufgenommen. Die WLV hat diese Arbeiten ge- meinsam mit der Firma Josef Strieder ausgeführt. Der Drittel-Eigenanteil der Gemeinde wird ca. € 10.000,- bis € 12.000,- betragen. Die Abrechnung erfolgt erst mit Jahresende im Zuge der Abrechnung des Betreuungs- dienstes. Für alle weiteren Anschaffungen und Arbeiten (Brückentragwerk, As- phaltierung und Geländer) hat die Gemeinde zur Gänze aufzukommen. Die Kosten für die Stahlbetonbrü- cke (4 Brückenträger 782/105/55 cm l/b/h) belaufen sich auf € 37.680,- inkl. 20 % MwSt. - ohne Asphaltie- rung und Brückengeländer. Seite 8 ‘s Blattl Juli 2023 Juli 2023 ‘s Blattl Seite 9 ni 2023 B������������������ - B����������� B � - F Das Hineinheben der Elemente besorgte ein Kranwagen der Firma Mangweth. Da die Erneuerung einer Brücke nicht gerade zum Alltagsgeschäft der Gemeinde gehört und das Verlegen, Verankern mit dem Widerlager, das Eisenbinden und Ausbe- tonieren der Verbindungsstege zwischen den Elementen relativ rasch erfolgen muss- te, wurden Mitarbeiter der Agrar Lienz (Amt für Landwirtschaft) für einen Tag „ange- mietet“. Die Widerlager an der Bacherbrücke wurden von der Wildbach- und Lawinenverbauung erneuert. Die Gemeinde übernimmt im Rahmen des Be- treuungsdienstes der WLV ein Drittel der Kosten. B������������������ - B����������� Im Zuge der Erneuerung der Widerlager bei der Bacherbrücke wurde auch eine neue Wasserentnahmestelle angelegt. Diese ist über einen kleinen Fußweg sehr gut erreichbar. Den ersten Test hat die Wasserentnahmestelle bereits im Rahmen einer Feuerwehrübung am 1. Juli 2023 bestanden. Innerhalb kürzester Zeit hieß es „Wasser marsch!“ für die Einsatzkräfte bei der Volksschule und Kindergarten. Das Durchflussprofil sollte mit den neuen Widerlagern für die Zukunft ausreichend und sicher sein. Die Durchfahrtsbreite der neuen Bacherbrücke beträgt 420 cm. Zudem wurde die Fahrtrichtung etwas angepasst. Die alte Brücke hatte eine nutzbare Breite von 309 cm. Die Tragfähigkeit der Brückenkonstruktion beträgt nun 40 to anstatt bisher 6 to. Im Brückenkörper sind Leerrohre für die Versorgung mit Glasfaser, sowie für eine voraussehbare TINETZ-Erdverkabelung vorgesehen. Die heutige Zufahrt zur Hofstelle vlg. Fotz wurde im Jahre 1989 errichtet. Die frühere Auffahrt zum Fotzhof - unmittelbar nach der Wegscheiderbrücke musste der Verbrei- terung der Landesstraße Platz machen. Die Widerlager wurden damals perfekt herge- stellt, sodass im Frühjahr nur mehr die Betonfertigteile einzuheben waren. Die Fahr- bahndecke wurde asphaltiert und schließlich erhielt die Brücke mit einem robusten Lärchenholzgeländer den richtigen Rahmen. 2 Stahlträger HEB 360 bildeten bisher das Tragwerk für die Fotzbrücke. Die Versor- gungsleitungen (Strom und LWL) sind in der Brücke unterhalb „verstaut“.

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